Vor kurzem fand erneut unsere interne LAN-Party statt und dabei diskutiert man natürlich über unsere liebste Nebensache der Welt – Spiele. Meist führen wir die Diskussionen sachlich, mit Argumenten aber es kann auch lauter werden. Vor allem wenn sich Gamer über Titel aufregen die sie nicht selbst gespielt haben und ihren Input aus Social Media, YouTube und Konsorten beziehen. Ich halte unsere Runde für relativ intelligent und smart auch wenn wir uns ab und an „streiten“. Das gehört dazu, ich liebe euch trotzdem oder genau deswegen – Bussis gehen raus.
In jedem Fall gab mir das erneut einen Gedankenanstoß und diesen möchte ich hier jetzt textlich festhalten und zwar unter dem Namen „Eine Ode an den Hass“.
Absichtlich eingestreute Trigger
Wer kennt sie nicht, die Postings in Social Media. Manchmal Clickbait. Extra wenig sichtbare Infos aber dafür Schlagwörter die absolut absichtlich unser Oberstübchen triggern sollen. Im „besten“ Fall sollen sie bei mir, euch, uns, Emotionen auslösen, damit wir zumindest auf die schwachsinnige „News“ klicken. Im „optimalen“ Fall hinterlassen wir ein Kommentar, steigern so die Reichweite und der Sondermüll wird dadurch noch weiterverbreitet. Grundsätzlich lässt sich festhalten. Steuert ein Post gekonnt eure Emotionen an, heißt es Oberstübchen anschalten. Leider ist es in der Gaming-Branche mittlerweile ebenfalls normal, wie bei vielen klassische Medien, auf Hetze und Hass zu setzen.
Die Kommentare darunter sind sehr sehr sehr sehr oft unglaublich witzig, weil sie die Dummheit des Kommentierenden offenlegen – herrlich. So lässt sich Langeweile ein paar Minuten hervorragend überbrücken. Ich selbst kommentiere selten bis nie, weil ich es leid bin, mit einem geistig nackigen Mulch zu diskutieren aber bin ich dadurch nicht selbst „Teil des Problems“? Auf der anderen Seite muss man die Schreiberlinge oder auch „Journalisten“ in die Pflicht nehmen! Ich persönlich verabscheue solche Praktiken und besuche bestimmte Homepages, soweit als möglich, gar nicht mehr.
Ein paar Beispiele gefällig?
Kurz im Raum Stand auf unserer LAN auch das Action-RPG Minecraft Legends. Ich habe es angespielt aber mir persönlich ist es etwas zu seicht und der Klötzchen-Look des großen Vorbilds gefällt mir ebenfalls nicht. Meine Kinder hingegen haben unglaublich viel Spaß mit dem Spiel im Koop-Modus. Sie spielen es auf meiner XBox One X rauf und runter. Muss ich nicht verstehen aber ich kann es respektieren/akzeptieren/tolerieren und lausche gespannt ihren Gesprächen über Taktik und Co.
Ich verstehe das Schlechtreden von bestimmten Spielen einfach nicht. Wenn jemand Spaß mit Barbies Traumhaus 8: Pink Harder (fiktiver Titel) hat und darin 1.538 Stunden versenkt hat, wer bin ich um ihm seinen Spielspaß abzusprechen? Muss man sich wirklich so abgehoben und allwissend geben? Glaubt mir eines, das ist niemand. Es zeigt eigentlich nur richtig ekelhafte Charakterzüge.
Auch die Fraktion der Core-Gamer kann richtig unschöne Seite haben. Beispielsweise können wir hier den Game Pass [PC/XBox] hernehmen. Ich verwende ihn unter anderem mehrfach für meine Kiddies. Sie haben abwechselnd hunderte Titel die sie an- und auch durchspielen können. Wenn man es nun kurz gegenrechnet, sind das je nach Paket, zwei bis drei Vollpreisspiele die sie sich sonst anschauen könnten und im schlechtesten Fall im Regal liegen bleiben da sie ihnen nicht gefallen. Auch für schwer beschäftige Arbeiter lohnt sich ein Blick. Ich selbst abonniere ihn immer wieder wenn ich Urlaub habe. Ich kann „Vielleicht“-Spiele antesten und wenn es mir gefällt, gegebenenfalls Kaufen.
Ein sinnloser Krieg
Was haben wir also gespielt auf unserer LAN-Party? Wie immer ein bisschen Overwatch, das MMORPG New World, den Koop-Shooter Strange Brigade und die letzten drei Tage Diablo 4. Und just eben jenes Diablo 4 und die Diskussion dazu, hat mich zu diesem Beitrag bewegt. „Lebt das Spiel noch?“, „Das ist doch schon tot!“, das Story-Addon kommt zu spät, es hat keine Inhalte und ähnliches BlaBlaBla. Als würde man die „nutzvollen“ Kommentare von Social Media herunterbeten, ohne es selbst gespielt zu haben. Stört mich insofern, da ich mittlerweile weit über einhundert Stunden auf der Spielzeituhr habe und spätestens seit Season 2, die meist vollkommen überzogene Kritik, nicht mehr nachvollziehen kann. Wir hatten eine gute Zeit und verdammt viel Spaß mit dem Action-RPG – dürfen wir das?
Das Ganze kann unendlich weitergesponnen werden. Du als erwachsener Mensch besitzt eine Nintendo Switch-Konsole? Da gibt es doch nur langweilige Jump ‚N Runs von Super Mario. Das ist doch alles nur für Kinder! Wer bestimmt das? Sie?…
