The Walking Dead was für ein Franchise, was für ein mächtiger Name. Entwickelt wird The Walking Dead Season 2 von Telltale Games. Wir haben uns die komplette zweite Staffel geschnappt und testen ob sich der Kauf lohnt. Wir zocken übrigens am PC, es wird kein Steam-Konto oder ähnliches benötigt. Vorne Weg wir werden euch keine Details zur Story spoilern weder von Season 1 oder 2. Diese hängen storytechnisch zusammen und die großartige Geschichte solltet ihr selbst erleben.
Comichafte Zombies
Grafisch ist The Walking Dead Season 2 nicht der Überflieger aber dafür punktet es mit Atmosphäre, es blutet sie regelrecht. Der Comiclook passt genial zur Vorlage. Als wir The Walking Dead Season 2 starten und die Musik hören, stellen sich uns die Nackenhaare auf. Diese passt perfekt und Erinnerungen von Season 1 dringen in unser Gehirn. Lee und Clementine, das Ende von Staffel 1 wühlt uns immer noch auf. Passend dazu beginnt The Walking Dead Season 2 mit einer Zusammenfassung von Season 1. Außerdem könnt ihr den Speicherstand vom Vorgänger übernehmen und so wirken sich eure Handlungen auch dezent auf Staffel 2 aus. Ihr trefft sogar auf alte Bekannte. Wer das ist, wieso und warum findet ihr besser selbst heraus. Wie schon Season 1 ist das Spiel in fünf Kapitel gegliedert. Pro Kapitel benötigt ihr ungefähr ein bis zwei Stunden. Macht im Durchschnitt 8 Stunden Spielzeit.
The Walking Dead Season 2 gibt es nur mit englischer Sprachausgabe. Die englischen Sprecher machen einen fantastischen Job, jeder Charakter besitzt eine dazu passende Stimme. Die ist meistens gut zu verstehen aber es gibt auch Stellen wo im Slang gesprochen wird, da ist es dann etwas schwer der Story zu folgen. Es gibt aber gute deutsche Untertitel und somit stellt das kein Problem dar. Die solltet ihr aktiviert lassen, den oft müsst ihr Entscheidungen in Windeseile treffen. Es hilft einfach und ihr trefft keine falschen Entscheidungen. Wobei in The Walking Dead Season 2 gibt es keine „richtigen“ Entscheidungen. Es gibt kein schwarz oder weiß, sondern alle Handlungen befinden sich in Graustufen. Jede Handlung zieht früher oder später Konsequenzen nach sich. Es sterben Menschen, man selbst wird verletzt, muss andere töten, scheucht Zombies auf und noch vieles weiteres. Hier sei erwähnt The Walking Dead Season 2 hat absolut nichts in Kinderhänden verloren, es ist eine Geschichte von Erwachsenen für Erwachsene.
Die Ausgangslage
Unsere Hauptprotagonistin Clementine ist knapp zwei Jahre älter als in Season 1. Sie ist also kein Kind mehr, sondern eine Jugendliche. In dieser postapokalyptischen Welt herrscht das Chaos und die Zombies regieren die Erde. So ist es auch nicht verwunderlich das die Lage eskaliert und ihr eure reise allein beginnt. Clem (Clementine) findet aber einen Weggefährten, einen Hund. Unsere Zuversicht wächst, den Hund und Apokalypse ist eine geile Kombination. Wir lernen, diese Welt ist nicht unser Freund, nichts darin. Wenn am Ende des Tages abgerechnet wird ist sich jeder selbst am nächsten.
Wer spielmechanisch gefordert werden möchte ist bei The Walking Dead Season 2 falsch. Es setzt auf Quicktimeevents, Button Mashing (nein kein Schreibfehler), Gespräche und die Handlung der Geschichte. The Walking Dead Season 2 ist ein gemächliches Stück Software, wir sind in der kompletten zweiten Staffel nur einmal gestorben. Aber das ist Nebensache, so könnt ihr das Spiel richtig genießen und werdet nicht aus der Welt gezogen. Am ehesten könnte es man mit einer interaktiven Geschichte beschreiben.
Die komplette Gefühlspalette
The Walking Dead Season 2 lässt euch die komplette menschliche Gefühlspalette durchlaufen. Wir zucken zum Beispiel zusammen als sich Clem selbst verarzten muss. Es ekelt und fasziniert uns gleichzeitig. Ihr werdet lachen, traurig sein aber auch mal wütend. Nicht weil das Game schlecht wäre sondern weil es euch bis in die Haarspitzen fesselt und hintergeht. Man lebt die Geschichte mit, man versucht das richtige zu tun, man versucht zu überleben. Ähnlich wie bei Staffel 1 könnten, bei zart besaiteten Naturen, sogar Tränen fließen. Das Ende ist wieder äußerst makaber aber auch irgendwie positiv. Ich kann es nicht erwarten bis ich Season 3 in die Finger bekomme, aber darauf müssen wir uns leider noch lange gedulden.
Natürlich dürfen in The Walking Dead Season 2 auch Splatter-Elemente nicht fehlen. Es gibt Gewalt, sowie Blut und Morde an jeder Ecke. Ihr werdet Zombies mit Hämmern töten, aufschlitzen, treten, wegstoßen, erschießen und in ihre Einzelteile zerlegen. Ihr werdet euch mit Blut und Eingeweiden tarnen, Menschen töten und befindet euch selbst andauernd in der Nähe des Todes.
Spielspaß:
MDE „Das Rockt“ Award:
Verliehen für Atmosphäre und Geschichte
Fazit:
Gebt mir mehr davon! Liebes Telltale Games wie könnt ihr mir das antun? Und das schon zum zweiten mal. The Walking Dead Season 2 knüpft nahtlos an die Qualität des Erstlings an. Ich will nicht auf Season 3 warten aber ich muss. Wenn ihr in die Serie einsteigen wollt, empfehle ich euch aber dringend das mit Season 1 zu tun. Sie bauen wunderbar aufeinander auf und es gibt ein paar Rückblenden die Veteranen erfreuen. Außerdem haben eure Entscheidungen aus Season 1 Einfluss auf Season 2, so sollte das gehandhabt werden. Wer gute Geschichten liebt für den ist das ein Pflichtkauf, zumal der Titel äußerst billig zu haben ist. Empfehlung für Neueinsteiger: Kauft euch die Komplettversion von Season 1 und 2. Ich muss dann mal los, muss nochmal von vorne anfangen und mich komplett anders Entscheiden um zu sehen was dann passiert. Und das gleiche dann nochmals und nochmals und …
Das komplette Screenshot-Album von The Walking Dead Season 2 könnt ihr euch hier auf unserem Facebook-Profil ansehen. Achtung es könnten sich Spoilerbilder darunter befinden.