Ubisoft und Massive Entertainment bläst mit The Division 2 zum Angriff auf den Genrethron. Eine neue Spielwelt, Washington D.C., etliche Neuerungen sowie Anpassungen und Perfektionierungen haben ebenfalls im Rucksack Platz gefunden. So sollen die Elite-Gegner Anthem und Destiny 2 besiegt werden – obwohl man die drei Spiele eigentlich nicht direkt vergleichen kann.
Der Ubisoft-Titel ist ein Deckungsshooter mit MMO-, Koop- und RPG-Elementen. Die zwei genannten Konkurrenten hingegen spielen sich viel actionlastiger, eher wie ein Ego-Shooter aber im Prinzip mit den gleichen Gameplay-Mechaniken.
In unserem Test klären wir die wichtigsten Fragen rund um das Endgame und natürlich den Spaßfaktor von The Division 2.
Auf in die Hauptstadt
In The Division 2 verschlägt es uns in die amerikanische Hauptstadt Washington D.C. Dort besuchen wir etliche ikonische Orte wie das Weiße Haus, das Washington Monument, das Lincoln Memorial und auch das Kapitol.
Dazu gesellen sich Ausflüge in Museen, in saftige Parks, auf den Flughafen oder in den Untergrund. Kurz gesagt der Nachfolger bietet mehr Abwechslung und blutet Atmosphäre aus jeder Pore.
Nach einem kurzen Tutorial und der Charaktererstellung landen wir in Washington D.C. – dort angekommen werden wir direkt von neuen Feinden in Empfang genommen. Unser Ziel ist es den mutierten Virus zu bekämpfen, dazu müssen wir ein Heilmittel finden.
Die Charaktere bleiben aber leider ziemlich blass und auch unser Held beziehungsweise unsere Heldin ist erneut stumm. Hier verschenkt The Division 2 enormes Potenzial – das Ubisoft es etwas besser kann beweisen sie quasi jährlich mit der Far Cry-Serie.
Lebende Bezirke
Wie bereits im Vorgänger ist die Spielwelt in unterschiedliche Bezirke unterteilt, die jeweils andere Anforderungen an unser Charakterlevel stellen. In jedem Bezirk warten Haupt- sowie Nebenmissionen, Kontrollpunkte, geheime Aktivitäten und SHD-Verstecke auf uns. Die Karte lechzt nach unserer Aufmerksamkeit und lockt meist mit sinnvollen Symbolen, das macht Freude, das bringt Loot, das macht Spaß!
Das geniale dabei, The Division 2 präsentiert uns hier unsere persönlichen Fortschritte. Im Gegensatz zu Anthem, wo sich nur Kleinigkeiten in unserer Basis ändern, ändern wir im Ubisoft-Titel ganze Bezirke und letztlich die ganze Stadt.
Für unsere Hauptbasis als auch die unterschiedlichen Stützpunkte schalten wir so beispielsweise einen Grillplatz, einen Medizinbereich, einen Spielbereich für Kinder sowie Dächer und etliches weitere frei. Der Lohn der Mühen sind Gegenstände, Mods, Erfahrungspunkte oder Materialien.
Loot, Loot und nochmals Loot
Das Ganze dient letztlich natürlich nur einem Zweck, der Jagd nach dem besten Loot und The Division 2 macht das fantastisch. Quasi überall in der Spielwelt können wir Ausrüstungsgegenstände abgreifen. Egal ob wir auf Events reagieren, Missionen abschließen, Kontrollpunkte einnehmen, Geiseln befreien oder Elite-Gegner in der Open World erledigen, überall droppt frischer Loot für uns.
Bis wir die Kampagne beendet haben kann unser Charakter drei Waffen bei sich tragen. Das sind zwei Hauptwaffen bestehend aus Scharfschützengewehr, Gewehr, Maschinengewehr, MP, Schrottflinte oder LMG. Als Seitenwaffe tragen wir eine Pistole auch hier gibt es viele Varianten wie beispielsweise einen Trommelrevolver oder 3-Schuss-Pistolen. Haben wir Stufe 30 erreicht und die letzte Mission abgeschlossen erhalten wir zudem Zugriff auf drei Spezialisierungen.
Der Zerstörungsexperte bekommt einen Mehrfachgranatenwerfen an die Hand, der Überlebensexperte eine Armbrust welche mit Explosivbolzen bestückt wird und der Präzisionsschütze erhält Zugriff auf ein gewaltiges Scharfschützengewehr.
Um die Meinungsverstärker abfeuern zu können benötigen wir eine spezielle Munition welche von Gegner fallengelassen wird. Der Schadensoutput ist absolut unglaublich, selbst härteste Elite-Gegner bekommen wir so recht schnell erledigt.
Außerdem bekommen wir Zugriff auf neue Skilltrees, jeder Experte verfügt über seinen eigenen, macht also insgesamt drei Fähigkeitsbäume in denen wir uns im Endgame austoben können.
Die übrige Ausrüstung besteht aus sechs Teilen, diese bestimmt über unseren Rüstungwert, unsere Lebensleiste sowie unsere Fähigkeitsstärke. Richtige Setteile gibt es noch nicht aber dafür Markensets. Diese bestehen aus insgesamt drei Teilen und versorgen uns mit mächtigen Boni.
Feintuning mit den Mods
Um unseren Charakter in The Divison 2 weiter zu perfektionieren sollten wir unbedingt Mods verwenden. Je nachdem in welcher Qualität der Gegenstand droppt, verfügt der Gegenstand über keinen bis hin zu drei Plätze für Mods. Folgende Qualitätsstufen werden geboten: Weiß, Grün, Blau, Violett und Gold.
Die Mods bringen äußerst wichtige Boni wie beispielsweise Abklingzeitreduktion, mehr Schaden, einen höheren kritischen Trefferwert, erhöhte Heilung, mehr Rüstung und so weiter. Um Mods in unseren Fähigkeiten verwenden zu können müssen wir fixierte Fähigkeitswerte erreichen, erst dann sind die Mods aktiv.
Kurzer Ausblick in die Zukunft
Nach der Runde 30 bis 40 Spielstunden andauernden Kampagne ist also bereits jetzt viel Endgame-Content in The Division 2 enthalten. Bis wir alles freigespielt und auf Maximalstufe haben benötigt man locker 100 Stunden.
Nichts desto trotz hat Ubisoft und Massive bereits einen Raid für acht Spieler angekündigt. Dazu ist leider noch nicht viel bekannt, es soll sich aber um die bisher härteste Herausforderung handeln, die wir bis jetzt in diesem Franchise zu Gesicht bekommen haben. Ablaufen wird die Geschichte wie Raids aus dem MMORPG-Genre – wir sind sehr gespannt darauf.
Außerdem sind bereits Year 1-Inhalte, insgesamt drei Erweiterungen, für den Loot-Shooter bestätigt. Im Gegensatz zum klassischen Season Pass erhalten alle Spieler Zugriff darauf und das kostenlos. Mit dem Kauf des Year 1-Pass erhalten Käufer aber beispielsweise eine Woche früher Zugang zu den Erweiterungen, acht geheime Aufgaben/Herausforderungen, exklusive kosmetische Gegenstände sowie spezielle Bounties und Dailies.
Launch-Trailer:
Fazit:
Wer mit dem ersten Teil bereits Spaß hatte wird The Division 2 lieben! Der bereits vorhandene Endgame-Content – Hallo Anthem!? – motiviert auf längere Sicht. Das faire Preismodell – Hallo Destiny 2!? – trägt seinen Teil zum hervorragenden Gesamteindruck bei. Bereits jetzt ist klar das noch etlicher Content folgen wird, so muss das verdammt nochmal aussehen.
Die optische Wucht gepaart mit der genialen Atmosphäre heben den Loot-Shooter in neue Dimensionen. Kleine Änderungen wie das Clan-System, das nicht mehr nötige „Schlangestehen“ an Munitionskisten, die neue Gegnertypen – ja wir meinen dich du fieser Abschaum mit dem uns festsetzenden Schaumwerfer – und dem gelieferten Inhalt überzeugen auf ganzer Linie.
Einzig und allein die schwache Story und die seichten Charaktere – allen voran unser stummer Held – lassen The Division 2 keine 90iger-Wertung einfahren. Aber das ist jammern auf allerhöchstem Niveau. Aktuell gibt es nichts Besseres mit dem sich Genre-Fans beschäftigen können … und nun weichet von mir, ich brauche neuen LOOT!
The Divison 2 ist auf dem PC [Uplay, Epic Games Store] sowie auf XBox One und PS4 verfügbar. Bei Kaufinteresse verweisen wir auf Amazon