Der Entwickler Asteroid Lab und Goblinz Publishing schicken uns mit Terraformers auf eine Marsexpedition. Unsere Aufgabe ist es, den roten Planeten zu besiedeln und in weiterer Folge auch Satelliten in den Orbit zu schicken und seine Monde in Beschlag zu nehmen.
Ob sich der Kauf eines Tickets zum Mars lohnt, lest ihr nun in unserem Test.
Rakete gestartet
Starten wir Terraformers werden wir direkt in die erste Mission geworfen, die dient im Grunde genommen als umfangreiches Tutorial. Wir lernen die Mechaniken und Besonderheiten kennen und werden ordentlich auf das Spiel vorbereitet. Ist die Aufgabe geschafft, öffnet sich das Spiel für uns. Die Standard-Szenarien laufen unter dem Namen „Der Rote Planet wartet“ und dort solltet ihr auch die ersten Missionen absolvieren.
Aber natürlich warten dann noch weitere Szenarien mit unterschiedlichen Zielen und Schwierigkeitsstufen. Der „Rote Weg“ dreht sich um die Industrie und die Ausbeutung des Planeten, im Gegensatz dazu bietet der „Grüne Weg“ einen Fokus auf Natur und Tiere. Dazu gesellen sich aber noch weitere Varianten die für ordentlich Abwechslung sorgen.
Wer sich fit fühlt, kann nebenbei die wöchentlichen Herausforderungen bestreiten oder man wagt sich ans benutzerdefinierte „freie Spiel“. Für genügend Content und Beschäftigung ist also gesorgt. Durch jeden Missionsabschluss erhalten wir außerdem Erfahrungspunkte und steigen dadurch im Level hoch. Damit schalten wir zusätzliche Gebäude und Anführer frei, die andere Boni und Möglichkeiten bieten. Jeder Anführer ist nur für eine begrenzte Zeit das Staatsoberhaupt, so sollten wir also immer jenen auswählen, der uns in unserer aktuellen Situation am meisten nutzt.
Wir brauchen Unterstützung
Es gibt viele wichtige Ressourcen in Terraformers aber die absolut wichtigste ist die Unterstützung unserer Bevölkerung. Sinkt diese nämlich auf null, haben wir die Runde verloren und müssen von vorne starten. Wir sollten also tunlichst darauf achten, unsere Untergebenen – die sich den Arsch ausreißen – bei Laune zu halten. Dazu stehen uns etliche Optionen zur Verfügung. So können wir spezielle Gebäude aufstellen, die unsere Leute befriedigen wir zum Beispiel ein Erholungsbad, ein Krankenhaus oder eine Polizeistation. Außerdem können wir im Orbit Projekte erforschen lassen, die ebenfalls für Wohlwollen sorgen; zum Beispiel fliegende Hotels.
Zusätzlich können wir das komplette Klima des Planeten verändern und das sollten wir auch tun. Logisch das wärmere Temperaturen, eine bessere und nicht mehr so giftige Atmosphäre, Wald, Tiere und Wasser für gute Laune sorgen. Um das aber überhaupt bewerkstelligen zu können, müssen wir spezielle Gebäude aufbauen. Im Anschluss daran können wir Bakterien und Co. auf dem Mars verteilen und so wird langsam aber sicher, aus dem roten Planeten ein grün, blaues Vorzeigeprojekt.
Einer der wählbaren Anführer hat dafür sogar eine Aktion in Petto, so können wir unser Vorhaben pushen. Aber auch Satelliten können uns dabei helfen das Klima angenehmer zu gestalten. Als abschließende Möglichkeit können wir noch Vulkane ausbrechen lassen oder wir verwandeln unterirdische Eisplatten in Wasser und lassen so Meere entstehen. Doch Obacht, nicht, dass ihr eure Siedlungen damit in den Untergang schickt.
In der Ruhe liegt die Kraft
Terraformers läuft wie ein 4X-Strategiespiel rundenbasiert ab. Ihr solltet also Ruhe und Gelassenheit mitbringen. Es gilt seinen Zug so gut auszunützen wie nur irgendwie möglich. Zu Beginn verfügen wir über eine Hand voll Ressourcen und ein Startgebäude. Je nachdem wie wir uns vor Matchstart entscheiden, variieren diese Parameter und auch die mitgelieferten Gebäude unterscheiden sich. Bevor wir Bauen und Erkunden dürfen, wählen wir noch einen, der zufällig präsentierten Anführer, und dann kann es losgehen.
Neben der „Unterstützung unserer Bevölkerung“ bietet das Spiel noch acht weitere Ressourcen die unterm Strich alle wichtig für uns sind. Damit wir ein ordentliches Wachstum erreichen brauchen wir Nahrung, Strom, Wissen und natürlich Wasser. Für die unterschiedlichen Gebäude benötigen wir dann die vier weiteren Bauressourcen.
Jede Runde unterteilt sich hierbei in mehrere Phasen. Zu Rundenbeginn werden uns drei Projekte gezeigt, aus denen wir eines auswählen können. Durch spezielle Gebäude vergrößern wir die Auswahl oder können uns sogar mehrere Projekte (Gebäude, Satelliten) aussuchen. Heißt wir müssen immer wissen worauf wir gerade hin bauen, sinnlos gewählte Projekte werden uns früher oder später in eine Sackgasse führen. Wie bei den Anführern sorgt hier Kollege Zufall für Abwechslung.
Ist das geschafft erkunden wir weitere Punkte auf dem Mars, das machen wir mit unserem Anführer oder einem speziellen Satelliten. Dadurch erhalten wir Ressourcen und zusätzliche Baupunkte. Je nachdem welche Gebäude wir in eine Stadt stellen, vergrößert sich ihr Einfluss. Heißt wir können zusätzliche Baupunkte auf der Karte für uns beanspruchen.
Dort können wir zum Beispiel Minen platzieren, damit wir die dringend benötigten Ressourcen erhalten. Oder aber wir lassen eine Touristenattraktion errichten oder ein Solarkraftwerk und sparen uns so Bauplatz in der Stadt selbst. Auf diesen zusätzlichen Baupunkten werden auch die Verteilergebäude für die Natur erstellt. Wir müssen also ständig abwägen wohin unsere Reise geht, was unsere Ziele sind und was wir als nächstes brauchen oder besser überhaupt brauchen. Dann beenden wir die Runde und das Grübeln beginnt von vorne.
Launch-Trailer:
Fazit:
Nach der ersten Mission und der ersten Stunde macht es Klick, dann versteht man was Terraformers wirklich von einem möchte und dann entfaltet sich ein wundervoller Sog. Runde um Runde klickt man sich durch die Ziele, seinen eigenen Plan verfolgend. Wir bekommen mit der Hauptaufgabe, bei den unterschiedlichen Szenarien, ein grobes Ziel vor Augen gesetzt aber wie wir das erreichen, bleibt uns überlassen.
Wer also via Story geführt werden möchte, wird hier nicht glücklich und natürlich könnte den einen oder anderen auch die Optik stören. Alle anderen finden ein feines rundenbasiertes Strategiespiel in dem wir uns den Mars zu Untertan machen oder friedlich auf ihm siedeln können. Und nun entschuldigt mich, ich muss das schwierigste Szenario starten und es meistern.