Entwickler und Publisher Rebound gibt uns mit dem Tennis Manager 2021 ein mächtiges Tool in die Hand um uns die Tenniswelt untertan zu machen. Wir können eine Akademie übernehmen oder direkt unsere eigene gründen um die zukünftigen Stars aus dem Nichts heraus aufzubauen.
Wir managen unser Team, überarbeiten Trainingsziele, stellen Mitarbeiter ein und kümmern uns als Coach um die Taktik während des Matches. Klingt super aber es gibt auch kleinere Stolpersteine für Neueinsteiger wie mich. Das und mehr klärt unser Test.
Da sind wir
Zu Beginn unserer Karriere im Tennis Manager 2021 basteln wir uns unser Alter Ego im Editor zusammen. Logisch das wir unsere allseits beliebte Miss Eve in den Ring schicken. Flugs wird der Name getippt, unsere Nationalität und ein Portrait gewählt. Anschließend können wir noch unseren Stil, also wie wir mit unseren Spielern und Spielerinnen umgehen, festlegen und unsere Erfahrung auswählen. Insgesamt gibt es neun Erfahrungsstufen die frei wählbar sind. Wer mit dem Spiel noch nicht vertraut ist, sollte sich einfach den Höchstwert einstellen, dann klappen die ersten Schritte recht problemlos. Wer es lieber knackig möchte stellt die Erfahrung auf Stufe 1 und gründet seine eigene Akademie.
Kleiner Tipp am Rande: Besucht den Steam-Workshop des TM 2021, dort findet ihr eine feine Mod. Diese berichtigt die Fantasienamen der Spieler und fügt etliche Portraits von Spielern und Trainern hinzu. Diese solltet ihr vor dem eigentlichen Start installieren, es kann nämlich sein, dass euer alter Speicherstand dann nicht mehr kompatibel ist.
Unsere Karriere startet
Anschließend können wir uns für eine der Akademien entscheiden und unsere Karriere starten. Neueinsteigern, wie wir einer sind, empfehlen wir natürlich irgendeine gut ausgebaute Akademie zu nehmen mit guten Spielern – so solltet ihr keine Geldsorgen bekommen und könnt euch erstmals in die Thematik einarbeiten. Habt ihr ein paar Spielstunden absolviert, oder sogar eine komplette Saison, seid ihr bereit für eure eigene Akademie.
Wer zum Beispiel Segas Football Manager bereits gespielt hat, wird sich recht leicht zurechtfinden. Auch beim Tennis Manager 2021 steht die Taktik im Mittelpunkt. Es gilt unsere Spieler auf den Gegner perfekt einzustellen, dann können auch mal Überraschungen gelingen und wir besiegen mit unserem Spieler, der aktuell auf Position 60 in der Weltrangliste gereiht ist, die derzeitige Nummer 1. Ebenfalls wie beim Football Manager gibt es Abseits davon nicht wirklich was zu tun. Das Gelände wird in einem faden Fenster ausgebaut, hier sind mir die deutschen Manager viel lieber – wo man quasi seine Vision wirklich umsetzen kann.
Unsere Cori beim Aufschlag.
So weiter mit unserer Akademie. Wir vergeben natürlich einen Namen, was könnten wir nur nehmen, MDE Gaming, logisch – ein bisschen Selbstbeweihräucherung kann schließlich niemals schaden. Dann können wir noch unser Land (Österreich) wählen und ein Logo aussuchen. Wir entscheiden uns für ein unglaublich schickes, pink und violett soll es sein. Diese Farben werden euch noch das Fürchten lehren!
Außerdem stellen wir im nächsten Bildschirm unser Startbudget ein, die Vision der Akademie und auf welcher Stufe unsere Gebäude starten sollen. Wir haben uns für einen Mittelweg entschieden um die Herausforderung einfach größer zu machen. Abschließend wählen wir uns noch unseren „ersten Spieler“ aus. Unsere Wahl fällt auf eine unglaublich junge Amerikanerin mit dem schönen Namen Cori Gauff. 16-Jahre jung, bereits stabil ausgebildet und unglaubliches Potenzial nach oben. Sie soll gemeinsam mit unserer Akademie mitwachsen, bis wir und sie die Nummer 1 sind.
Der Trainer greift ein
Beim Miami Open tritt unser Hauptspieler (Stefanos) gegen einen anderen unserer Akademiespieler (Jannik) an. So klein kann die Tenniswelt sein.
Die Matches selbst können im Tennis Manager 2021 simuliert werden oder aber wir stehen mir Rat und Tat live am Platz und somit unseren Spielern zur Seite. Haben wir unsere Taktik vernünftig eingestellt und spielen gegen einen deutlich schlechteren Gegenspieler, können wir das Match ohne Probleme simulieren lassen. Dabei sollte in der Regel eigentlich nichts schief gehen.
Treten wir hingegen gegen einen gleichstarken oder stärker eingeschätzten Gegner an, sollten wir beim Match dabei sein. Die Länge des Matches bzw. das gezeigte Material lässt sich nach unserem Wohlwollen einstellen. Alternativ können wir auch die Zeit schneller laufen lassen. So dauert dann letztlich eine Partie nie mehr als ein paar Minuten aber wir können nun halt jederzeit eingreifen.
Wir können die Intensität der Spieleraktionen ändern. Sind wir beispielsweise schon 4:0 in einem Satz voran, stellen wir die Intensität kurzfristig runter um Energie zu sparen. Außerdem lässt sich der Spieler durch Zurufe motivieren oder man versucht ihn aufzubauen, wenn es mal schlecht läuft. Ändert der Gegner seine Taktik oder funktioniert unsere nur bedingt bis gar nicht, können wir das Spiel pausieren und nachjustieren.
Wir feilen an der Taktik für das nächste Match.
Grundsätzlich kann sich jeder Spieler mindestens drei Taktiken einprägen. Zum Beispiel Angriffsspiel, Grundlinienspiel oder Serve & Volley. Diese grundsätzliche Taktik kann in etlichen Belangen an den Gegner angepasst werden. Doch Obacht, kommt unser Spieler mit unseren Gedankengängen nicht zurecht bzw. beherrscht er die gewünschte Taktik nicht, verlieren wir sehr schnell und gnadenlos. Wenn wir uns vercoachen, können wir die Nummer 1 am Platz stehen haben und werden trotzdem verlieren.
Und hier liegt das die Krux an der Sache. Wer mit Tennis für gewöhnlich nicht viel zu tun hat, muss einiges lernen. Mit welcher Taktik kann ich am besten dagegenhalten. Etliche Tennisbegriffe lassen unser Oberstübchen merklich rotieren. Hier könnte der Tennis Manager 2021, Neueinsteigern das Leben wesentlich erleichtern. Zum Beispiel mit einem interaktiven Fragezeichen, das grundsätzliche Infos ausspuckt, wenn man zum Beispiel über den Begriff Chop fährt. Oder wie man einen am Netz schwachbrüstigen Gegner am besten an das Netz holt. Falls ihr auch neu einsteigt, wird Dr. Google euer neuer bester Freund.
Unsere Spieler und Mitarbeiter
Hier bauen wir unsere Akademie aus.
Je nachdem wie Stark unsere Akademie ausgebaut ist, desto mehr Spieler und Personal können wir verpflichten. Vier Bereiche lassen sich, in einem langweiligen Fenster, in maximal neun Stufen ausbauen. Vergrößern wir das Sportzentrum, können wir mehr Spieler und Trainer in unserer Akademie aufnehmen. Außerdem werden neue Trainingsmöglichkeiten und Taktiken freigeschaltet. Bauen wir das Medizinische Zentrum aus, werden die Verletzungszeiten unserer Sportler gesenkt.
Im Jugend- und Scouting-Zentrum werden unsere künftigen Spieler vor der Verpflichtung durchleuchtet. Je höher diese Abteilung, desto bessere Ergebnisse erhalten wir hier. Abgerundet wird das Angebot durch das Business-Center. Dieses Center stellt eine stetige und fixe Einnahmequelle dar. Letztlich die einzige Möglichkeit Geld zu lukrieren falls unsere Spieler mal wieder in der ersten oder zweiten Runde ausscheiden, denn dann fallen nur Peanuts für uns ab. Je nach Turnier verdienen wir dann mehr oder weniger Geld. Turniersiege spülen dann richtig Geld in die klammen Kassen, zumindest wenn wir ein größeres Turnier gewinnen.
Jeder unserer Spieler will natürlich betreut werden. Das heißt pro Spieler benötigen wir einen eigenen Cheftrainer und einen eigenen Physiotherapeuten. Vier weitere Bereiche (technisches Training, körperliches Training, Taktik & Mental und die Trainingsstrategie) wollen ebenfalls abgedeckt werden. Hier können wir einen Trainer aber mehreren Spielern zu weisen. Obacht: Teilt ihr einem Trainer zu viel Aufgaben zu, wird er einige davon nicht optimal ausführen können. Leicht erkennbar am eingefärbten Rufzeichen.
Wir weisen unseren Spielern ihre Trainer zu.
Unsere Mitarbeiter erstellen also auf Wunsch den Trainingsplan der Athleten. Natürlich aber können wir den Plan jederzeit manuell anpassen oder wir stellen überhaupt alles selber ein. Ein Mitarbeiter kümmert sich um die Sponsorenverträge unserer Haudegen und einer kann die Spieler auch bei Turnieren anmelden. Das könnt ihr aber ebenfalls selbst machen und das solltet ihr auch.
Wenn zum Beispiel euer dritter Spieler sich auf Weltranglistenplatz 359 befindet, macht es wenig Sinn ihn bei einem großen Turnier antreten zu lassen. Er wird vermutlich in der ersten oder zweiten Runde ausscheiden. Vernünftiger ist es, unseren Noob bei kleineren Turnieren antreten zu lassen. Somit sammelt er Erfahrung, vielleicht auch ein paar kleinere Titel und bestenfalls wird er dadurch schnell besser.
Launch-Trailer:
Fazit:
mEssE – alias Chefredakteur und Gründermitglied.
Falls ihr wie ich, auch ein Tennisnoob seid, macht euch auf einen relativ harten Einstieg gefasst. Es hilft ungemein mit einer quasi fertigen Akademie und guten Spielern zu starten um mit dem Tennis Manager 2021 vertraut zu werden. Es warten etliche, zu erlernende Begriffe und taktische Feinheiten auf den künftigen Manager. Hier sollten die Entwickler für den nächsten Serienteil unbedingt nachbessern. Wer mit der Materie vertraut ist, kann das natürlich getrost ignorieren.
Unter der Haube macht das Teil dann doch verdammt viel Spaß, wenn man sein Lehrgeld bezahlt hat. Wie beim FM von Sega ist der „Aufbaupart“ quasi nicht vorhanden, hier sollten sich alle ein Beispiel an deutschen Managerspielen nehmen. Auch die Varianz in den Gesprächen und bei Interviews könnte erhöht werden aber das ist dann letztlich jammern auf hohem Niveau.
Wichtig ist auf dem Platz und da überzeugt das Spiel eindeutig. So ich muss nun in meine Akademie zurückkehren um die Weltherrschaft an mich zu reisen, bis ich wieder taktisch versage und mir in den Arsch beißen könnte/werde.
Tennis Manager 2021 findet man auf dem PC via Steam, GOG und Epic Games Store als auch für Mobile-Gamer via Android und iOS
