Strafe ist eine Hommage an die gute alte Zeit in der Ego-Shooter noch Ego-Shooter waren und es einzig und allein auf Skill und Reflexe ankam. Der ganze neuartige Firlefanz wurde über Bord geworfen. Somit ist der Titel eines der besten Spiele des Jahrganges 1996 aber kann das heute auch noch Spaß machen? Unser Test klärt euch auf!
Ein Pixelbrei um sie zu knechten
Das Menü, die Optik, der Look und das Gameplay wirken tatsächlich wie aus der Vergangenheit. Unsere Augen müssen sich erstmal an den Pixelbrei gewöhnen. Das Zielen funktioniert einwandfrei – anvisieren, abdrücken und schon können wir den schönen roten Saft genießen. Viel mehr ist auch nicht nötig um Strafe zu beherrschen und damit Spaß zu haben. Ihr solltet aber ziemlich frustresistent sein, der Schwierigkeitsgrad hat es in sich. Sterben steht an der Tagesordnung! Als wir das erste mal über 20 Minuten überlebt haben freuten wir uns wie ein Zäpfchen.
Bis es jedoch so weit ist solltet ihr euch zuallererst das Tutorial reinziehen. Natürlich werdet ihr es nicht benötigen aber das/die Videos verfügen über einen charmanten, trashigen Charme. Als man uns lobt dass wir hüpfen können waren wir so unglaublich stolz, als hätten wir ein Allheilmittel für alles gefunden. Leider hält dieses Gefühl nicht sehr lange an doch dazu gleich mehr.
Der Zufall schlägt erbarmungslos zu
In Strafe ist der Zufall ein sehr großes Standbein des Spielprinzips und zeitgleich auch sein Problem. Jeder Anlauf spielt sich anders. Ihr werdet andere Level und Architekturen erkunden und auf andere Gegner treffen. Das Problem hierbei ist ein unausgegorener Schwierigkeitsgrad. Hat man Glück ist beispielsweise das erste Level binnen einer Minute erfolgreich beendet. Beim nächsten Anlauf hat man wiederum Pech und schafft Level Nummer 1 nicht mal ansatzweise bis ans Ende. Natürlich sorgen die Zufallslevel für ordentliche Abwechslung aber auch für ordentlichen Frust.
Wir erlegen also Gegner um Gegner und sammeln deren „Schrott“ auf. Mit diesem Material können wir an Werkstattbänken Rüstung oder Munition kaufen. Die Ressource selbst ist aber leider arg begrenzt und das trotz Gegnerhorden. Zum Glück befinden sich auch immer wieder „Food-Automaten“ in den Level. Diese Automaten nutzen wir um unseren Charakter zu heilen.
Keine Absicherung
Wir erwähnen es lieber nochmals Strafe ist hammerhart, neben dem Zufall findet sich nämlich auch noch das Roguelike-Element im Spiel wieder. Heißt im Klartext stirbt unser Charakter ist alles bis dahin geschaffte weg und das ohne Ausnahme. Ihr hattet bessere Waffen oder eine Fähigkeit, tja Pustekuchen wir starten wieder mit dem Standardarsenal. Dazu gehören ein Sturmgewehr, eine Schrottflinte, eine „Snipe“ und eine volle Lebensleiste.
Weitere Waffen werden in den einzelnen Level gefunden oder wir werten sie auf. Wir konnten Pistolen und einen Raketenwerfer entdecken sowie die Doppelsprungfähigkeit freischalten. Übrigens solltet ihr Strafe nur an bestimmten Savepoints verlassen, ansonsten ist das gleichbedeutend mit dem Game Over und wieder ist alles weg.
Murderzone.exe
Neben dem Hauptspiel gibt es noch die Murderzone. Diese starten wir in einem klassisch aussehenden MS-DOS-Menü. Dort erwartet uns ein Horde-Modus. Auch hier wird gestorben, geladen, wieder gestorben, geladen und noch mehr gestorben.
Durch Abschüsse sammeln wir Blut und steigen im Level auf. Dadurch schalten wir Helfer frei die uns das Überleben in diesem Modus vereinfachen. Haben wir die Punktzahl 1.000 erreicht erhalten wir beispielsweise die Werkbank und können diese In-Game nutzen.
Spielspaß:
Fazit:
Gekonnt haben die Entwickler und der Publisher von Strafe mit der Erwartungshaltung der Zocker gespielt. Bestimmt nicht nur ich habe eine Art Old-School-Shooter like Doom, Quake, Shadow Warrior oder Duke Nukem 3D erwartet. Diese Erwartung wurde definitiv enttäuscht. Die Klassiker hatten ein grandioses Leveldesign, coole Einzeiler und wenigstens irgendeine Art von „Story“. Hier laufen wir durch die Level und töten Monster. Versteht mich nicht falsch das kann natürlich auch Spaß machen aber es ist halt alles vom Zufall abhängig und dieser ist in diesem Spiel ein richtiges Schwein. Schade, Chance vertan, hier wird auch das kommende VR-Feature nicht mehr allzu viel rausreißen. So bleibt es ein Spiel für frustresistente Gamer oder ein Titel für den nächsten Sale.