Test: Skyshine’s Bedlam – Harte Kämpfe in einer zerstörten Welt

Test: Skyshine’s Bedlam – Harte Kämpfe in einer zerstörten Welt

Wir haben uns in die postapokalyptische Welt von Bedlam gewagt. Wir finden dort harte taktische Kämpfe, Permadeath, zufällige Quests und eine mobile Festung, genannt Dozer. Ob die zerstörte Spielwelt ein Paradies für Strategen darstellt klären wir im Test.

Eine nette Gute-Nacht-Geschichte

Die Spielwelt von Bedlam wird durch eine kleine Geschichte zusammen gehalten, wer hier einen Story-Koloss erwartet wird enttäuscht. Wir starten im Norden des Landes, in der Metropole Bysantine. Unser Ziel ist es durch die Ödnis, genannt Bedlam, zu reisen und im sagenumwobenen Süden – Aztec City – anzukommen. Diese Reise gestaltet sich als sehr herausfordernd, denn etliche schräge Rassen wollen und werden uns ungespitzt in den Boden rammen.

Bedlam verwendet die Engine von The Banner Saga, ihr wisst also was euch optisch erwartet. Das Art-Design ist Klasse aber die Optik wirkt halt nicht mehr ganz taufrisch. Dafür kostet das Kleinod auch nur 20€.

Den "Game-Over-Bildschirm" werdet ihr öfters sehen

Den „Game-Over-Bildschirm“ werdet ihr öfters sehen

 

Hinein ins Verderben

Auf eurer Reise durch Bedlam werdet ihr etliche unterschiedliche Rassen und kauzige Kreaturen treffen. Vier Rassen warten darauf von euch mit Blei vollgepumpt zu werden nämlich die Mutanten, Cyborgs, Rogue-AI und Marauder. Natürlich gibt es auch den Oberbösewicht und selbst ernannten Herrscher Viscera.

Jede dieser vier Rassen herrscht über diverse Gebiete auf der Karte. Kämpft ihr zuerst gegen Cyborgs und überquert dann die Grenze dieses Landes warten im nächsten Bezirk schon die Mutanten auf euch. Grundsätzlich stehen eurer Crew und den Gegnern die gleichen Einheiten (Snipe, Schrott, Pistole, Schwert) zur Verfügung. Das sorgt für ausgeglichene Fights untereinander. Natürlich hat jede Rasse eigene Spezialfähigkeiten die zusätzlich Würze in die knackigen Kämpfe bringt. Aber keine Sorge auch euch stehen diverse Spielereien zur Verfügung doch dazu später mehr.

Die Spielkarte und ihre verschiedenen Zonen

Die Spielkarte und ihre verschiedenen Zonen

 

Die mobile Festung rollt

Mit dem Dozer rollt ihr durch das gefährliche Land. Darin beherbergt ihr 1.000 Insassen die ihr beschützen müsst. Habt ihr alle verloren heißt es Game Over. Weiteres müsst ihr auf euren Sprit (Öl) achten, auch hier stehen euch zu Beginn 1.000 Einheiten zur Verfügung. Was nach viel klingt neigt sich aber rasend schnell dem Nullpunkt entgegen. Kein Sprit bedeutet keine Bewegung und das wiederrum bedeutet Game Over. Quasi als Sahnehäubchen auf der Game-Over-Torte müsst ihr auch noch auf die Nahrungsreserven achten. Eure Passagiere haben nämlich immensen Hunger. Ihr habt es sicher schon erraten, 1.000 Stück, auf Null angekommen = Game Over. Bedlam wird euch oft, sehr oft volles Pfund aufs Maul geben dafür schmeckt der Erfolg dann umso süßer.

Im Dozer lassen sich auch zahlreiche Spezialfähigkeiten und Gegenstände beherbergen. Diese Fähigkeiten könnt ihr im Kampf einsetzen. Sie sind unglaublich teuer aber dafür sehr mächtig. Verloren geglaubte Kämpfe können so noch gedreht werden. Konsequenterweise gibt es auch für die Fähigkeiten eine Ressource nämlich Batterien. Habt ihr zu wenig Stück auf Lager könnt ihr die besonderen Angriffe nicht ausführen und müsst ohne sie zu Recht kommen. Jede Ressource in Bedlam lässt sich auf der Spielkarte und den Kampfbildschirmen finden. Ihr müsst eure Route „nur“ intelligent planen, auf alles geschickt und schnell reagieren und selbst dann braucht ihr noch Glück um das Game erfolgreich zu beenden.

Wer das Glück gepachtet hat kann sogar neue Dozer auf der Karte finden. Die neue mobile Festung könnt ihr dann im nächsten Anlauf gleich Probe fahren.

bedlam (8)

 

Learning by Doing

Aktuell bietet Bedlam nur eine englische Sprachausgabe und nur englische Texte aber diese weiß zu gefallen. Selbst deutsche Untertitel suchen wir vergebens. Wer also Englisch nicht sonderlich gut beherrscht legt sich schon mal den Langenscheidt bereit. Viel ärgerlicher sind aber die „Tutorials“. Insgesamt gibt es fünf Videos die euch das Spiel näher erklären. Selbst klicken und lernen ist leider nicht möglich, so könnt ihr euch das Ganze nur passiv ansehen. Man bekommt natürlich das Wichtigste mit aber vieles vergisst man gleich wieder. So ist Lerning by Doing angesagt, einfach zocken und mit der Zeit verinnerlicht man dann das System. Grundsätzlich ist das Spiel leicht zu erlernen aber schwer zu meistern.

Die Crew ist tot

Je weiter ihr in den Süden vordringt desto schwieriger werden die Kämpfe. Das wird vor allem dadurch erreicht dass ihr auf mehr Gegner in den Kampfbildschirmen trefft. Eine Anzeige im Dozer-Bildschirm bereitet euch darauf vor. Je weiter die Anzeige nach rechts gleitet desto gefährlicher wird es.

Bedlam ist hart und verlangt euch unglaubliches taktisches Geschick ab. Selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad stellt es eine ordentliche Herausforderung dar. Wer es knüppelhart möchte und frustresistent ist wagt sich an einen der höheren Schwierigkeitsgrade heran. Die KI agiert dort gnadenlos, der kleinste Fehler wird bestraft. Oberstes Ziel ist die sofortige Ausschaltung der gegnerischen Sniper-Einheiten. Ähnlich wie beim Schach müsst ihr mehrere Züge gedanklich im Voraus planen sonst habt ihr keinerlei Erfolgsaussichten.

Unsere Crew, wir haben schon etliche Mitglieder verloren aber dafür einen besonderen Verbündeten erhalten.

Unsere Crew, wir haben schon etliche Mitglieder verloren aber dafür einen besonderen Verbündeten erhalten.

 

Ist einer eurer Charaktere verstorben ist er tot und zwar für immer, dem Permadeath sei dank. Jeder Verlust schmerzt herb. Wird einer eurer Kämpfer „nur“ verletzt benötigt dieser eine Regenerationsphase. Die Länge der Pause hängt davon ob wie viel Lebenspunkte der Charakter im Kampf verloren hat. Wurde er nur angekratzt ist der Fighter in sechs Tagen wieder fit. Ist er schon mehr tot als lebendig dauert die Genesung auch schon mal 30 Tage. Habt ihr dann auch noch zwei Kämpfer verloren wird es schon eng mit euren Einheiten.

Grundsätzlich habt ihr pro Klasse (Deadeye, Frontliner, Gunslinger, Trencher) vier Einheiten zur Verfügung. Habt ihr alle vier Sniper verloren steht euch keiner mehr zur Verfügung und das macht die Kämpfe dann noch härter. Oberste Prämisse ist das Überleben eurer Kämpfer, egal wie ihr das anstellt sie dürfen nicht sterben. Vor jedem Kampf könnt ihr euch die Gruppe neu zusammenstellen. Bis zu sechs Kämpfer könnt ihr mit in die Schlacht nehmen. Ihr solltet darauf achten das eure Gruppe sehr ausgewogen ist. Weiters ist es nicht immer nötig die komplette Anzahl der Kämpfer zu besetzen. Unnötig riskieren solltet ihr nicht. Es ist ein Drahtseilakt und erfordert neben Routine auch verdammt viel Glück. Lohn der Mühen sind Levelaufstiege eurer Figuren. So verursachen sie dann mehr Schaden und verfügen über mehr Lebenseinheiten.

Hast du noch nicht gengug?

Doch Bedlam wäre nicht Bedlam wenn es nicht nachtreten würde wenn ihr schon am Boden liegt. Neben der intelligenten KI und dem Permadeath wartet noch ein Dungeon-Crawler-Prinzip auf euch. Absolut alles wird zufällig generiert. Kein Anlauf zockt sich wie der vorherige. Die Begegnungen, Belohnungen und Quests stammen aus dem Zufallsgenerator. Das kann zu etlichen unfairen Situationen führen, trotz allem macht genau das die Sache extrem spannend.

Bedlam - Announcement Screenshot 3 - Cyborg

 

Der so ziemlich einzig (faire) Lichtblick am Horizont von Bedlam ist das zufällige rekrutieren von neuen Kämpfern. Auf der Karte erscheint immer wieder ein einzigartiges Zeichen das förmlich danach schreit besucht zu werden. Dahinter verbergen sich dicke Gegner welche in Begleitung von etlichen Soldaten unterwegs sind. Diese Zwischenbosse halten mehr aus und verursachen viel mehr Schaden als die normalen Kämpfer. Schafft ihr es so ein Biest zu erlegen schließt sich dieser als Dank eurer Truppe an. Ab sofort könnt ihr ihn dann in euren Kämpfen einsetzen.

Spielspaß:

75

 

 

 

 

Fazit:

Bedlam ist eine richtige Drecksau, im positiven wie im negativen Sinn. Es wird euch so dermaßen oft volles Pfund aufs Maul geben das ihr schreiend auf die Tischplatte klopfen werdet. Aber genau hier liegt die Faszination. Kannst du dich selbst überwinden immer weiter und weiter zu gehen? Oder bist du ein Schattenparker und steckst beim kleinesten Problem den Kopf in den Sand? Leicht zu lernen, schwer zu meistern das ist die Devise von Bedlam. Gewiefte Strategen mit einem Hang zur Selbstverstümmelung kommen hier nicht drum herum, alle anderen warten auf einen Sale und sehen dann ob sie dieser Herausforderung gewachsen sind. Ich muss los – Hey ab in den Süden, den Leichen hinterher, heyjo…

In meinen Adern fließt Gaming :D

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