Test: Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown – Cyberpunk-RPG

Test: Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown – Cyberpunk-RPG

Shadowrun ist quasi der Urvater von Cyberpunk-Rollenspielen. Entwickelt wird Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown von Cliffhanger Productions. Das Game wurde via Kickstarter finanziert und hat endlich die Early-Access-Phase auf Steam verlassen. Sprich es ist fertig und kann von uns getestet werden.

Wir tauchen ein

Die Geschichte von Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown beginnt äußerst kurios. Das Spiel startet mit einem schwarzen Bildschirm und wir hören nur Stimmen um uns herum. Die wollen etwas aufschneiden und rausnehmen. Verdammt, wir werden operiert, doch wieso und warum? Wir haben keine Ahnung aber bevor wir den Nippel abgeben erwacht unser Charakter und wir vernichten die Gegner. Dann startet ein kurzes aber gutes Tutorial das euch alles Wesentliche beibringt.

Dann kommen wir in der Stadt Boston an und treffen auf unseren ersten Questgeber Smedley. Wir befinden uns im Schwarzmarkt-Viertel. Dort gibt es neben Missionen und Rekrutierungsmöglichkeiten, für neue Gruppenmitglieder, diverse Shops. Dort gibt es alles was das Herz begehrt. Angefangen von neuen Waffen und Rüstungen über einpflanzbare Augmentierungen. Die erste Mission bestreitet ihr mit zwei Charakteren. Desto weiter ihr im Spiel vorankommt, desto mehr Gruppenmitglieder könnt ihr für einen Einsatz mitnehmen.

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Technik versus Magie

Die Welt von Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown versprüht ihren ganz eigenen Charme und ist äußerst interessant. Ihr steckt in der Haut eines Shadowrunners und müsst allerhand dreckige Aufgaben für große Kartelle erledigen. Doch bevor die Action losgehen kann steht die Charaktergenerierung am Plan.

Diese ist unglaublich umfangreich und bedient wirklich jeden Spielertyp. Allein hier haben wir locker eine Stunde verbracht um uns unseren Shadowrunner zu erstellen. Neben optischen Anpassungen, angefangen von Kopf bis hinunter zu den Füßen müsst ihr euch natürlich für eine Charakterklasse entscheiden. Grundsätzlich lassen sich die Klassen in Technik und Magier unterteilen. Dann solltet ihr euch auf ein Gebiet spezialisieren. Allround-Charaktere sind natürlich auch möglich können dann aber in den einzelnen Bereichen nicht alles freischalten. Zur Auswahl stehen unter anderem: Hacker (zerstört Geschütztürme, öffnet verschlossene Türen), klassische Tanks mit Nahkampfwaffen (Baseballschläger, Samurai-Schwert, Dolch und etliches weiteres Zeug), Fernkämpfer (Magie oder Maschinengewehre beziehungsweise Pistolen) und zig weitere Unterklassen.

Und das alles war nur ein kleiner Auszug aus den Möglichkeiten die euch Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown bietet. Dem steht das umfangreiche Skillsystem in nichts nach. Logischerweise solltet ihr so skillen wie ihr euch den Charakter zu Recht gelegt habt. Auch hier sind etliche Varianten möglich zum Beispiel ein schwertschwingender Nahkämpfer der Begleiter beschwören kann. Oder ein theoretisch schwach brünstiger Hacker den ihr auf Tank trainiert. Alles ist möglich, es ist zwar nicht alles sinnvoll aber es macht verdammt viel Spaß damit zu experimentieren.

Dem entgegen steht die relativ knappe Anzahl an Interaktionen im Kampf selbst. Grundsätzlich könnt ihr euch bewegen, Deckung suchen oder nachladen. Wenn ihr feuert oder einen Begleiter beschwört ist die Runde für diesen Charakter zu Ende und der nächste ist am Zug. Dieses Spielchen geht so lange bis ihr entweder alle eure Punkte verbraucht habt oder auf weiter drückt, dann ist der Gegner am Zug. Die Gefechte sind echt eine Hausnummer für sich und bockschwer. Besonders wenn mehrere Gegner auf euch los stürmen und im Hintergrund noch ein automatisches Geschütz steht, geht die Party richtig ab.

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Ihr müsst nicht allein sein

Wer noch keinen Shadowrun-Titel gezockt hat und sich darunter nichts vorstellen kann dem beschreiben wir es kurz. Im Prinzip zockt es sich wie die X-Com-Games oder Jagged Alliance. Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown ist also ein lupenreines Taktik-Rollenspiel und das lässt es euch auch spüren. Wer planlos und unkoordiniert durch die Spielwelt läuft ist dem Untergang geweiht. Selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad ist Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown kein Kindergeburtstag. Das ist von den Entwicklern so beabsichtigt und uns gefällt das sehr gut. Das Gefühl eine schwierige Mission abgeschlossen zu haben ist wesentlich befriedigender als wenn sich das Game von allein zockt.

Die Kampagne könnt ihr im Solo- oder Koop-Modus zocken. Besonders mit einem Kumpel zusammen macht das ganze natürlich noch viel mehr Spaß. Jeder hat andere Ideen und so entstehen lustige aber manchmal auch harte Wortgefechte über Teamspeak. „Ich hab es dir doch gesagt du Affe! Die Idee war einfach Müll!“, hallt es da aus dem Headset. Keine 3 Minuten später gibt es dann Liebe: „Das war großartig Bro, einfach awesome!“. Koop, was für ein grandioser Spielmodus. Wenn er den richtig funktionieren würde hier müssen die Entwickler noch Patchen.

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Selbst wenn ihr allein die Kampagne beschreitet seid ihr nicht allein unterwegs. Klingt jetzt im ersten Moment etwas schizophren aber das macht gar nichts, Hauptsache es macht Spaß. Denn ihr seid nicht bloß für einen Charakter verantwortlich sondern steuert immer eine Gruppe in den Missionen. Mal dürft ihr das komplette Team selbst zusammenstellen, dann wieder wird euch automatisch ein Partner zugewiesen.

Grundsätzliches

Die Musik und der Sound gehen vollends in Ordnung. Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown glänzt mit englischer Sprachausgabe und deutschen Untertiteln. Die Grafik geht in Ordnung aber reißt keine Bäume aus, für dieses Untergenre passt das schon so.

Gesteuert wird natürlich mit Tastatur und Maus. Das funktioniert Großteils wundervoll nur die Menüs sind etwas unübersichtlich aufgebaut. Bis wir das Feature mit den Augmentierungen entdeckt hatten vergingen etliche Stunden Spielzeit.

Spielspaß:

75

 

 

 

 

Fazit:

Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown ist grundsätzlich ein guter Titel seines Genres. Vor allem der Koop-Modus reißt eine Menge raus, wenn auch hier noch einige Bugs am werkeln sind. Mit einem X-Com kann es jedoch nicht mithalten denn das bietet einfach mehr taktische Tiefe und vor allem mehr Möglichkeiten im Kampf. Taktik-RPG-Fans können aber zuschlagen.

In meinen Adern fließt Gaming :D

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