Past Cure möchte ein spielerischer Psycho-Thriller sein, ein Indie-Triple-A-Spiel wie es beispielsweise Hellblade war. Viele Magazine haben den Titel unglaublich schlecht bewertet, geschah das zu Recht? Wir haben die ersten [großen] Patches abgewartet um das Horror-Abenteuer zu testen. Siehe da, die Bugs und technischen Probleme sind verschwunden. Den wahren Spielspaß klärt nun unser Test.
Max Payne trifft auf Alan Wake
Die Vorbilder welche sich die Phantom 8 Studios ausgesucht haben sind schnell ausgemacht. Pate standen für Past Cure eindeutig Max Payne 1 & 2 sowie eine Priese Alan Wake. Für mich als auch für die gesamte Redaktion mit die besten Spiele die jemals erschienen sind. Wenn man sich solche Vorbilder aussucht muss man sich daran messen lassen. Doch der Reihe nach.
Wir steuern Ian durch die düstere Welt des Titels. Dieser wurde vor Jahren in Syrien entführt, drei Jahre lang hat er keine einzige Erinnerung daran was mit ihm geschehen ist. Offensichtlich wurden an ihm außergewöhnliche Experimente durchgeführt.
Unser Protagonist Ian wird von seinem einzigen Freund Marcus durch das Abenteuer via Telefon geleitet. Der Held hat aber mit etlichen Problemen zu kämpfen, seine dunklen Träume verfolgen ihn oder sind sie vielleicht sogar real? Sind es Erinnerungen aus der Vergangenheit? Was haben diese dreckigen Schweine nur mit ihm gemacht? Kann ich Marcus überhaupt trauen? Bin ich Teil eines großen Experimentes? Warum muss ich durchgehend blaue Pillen schlucken?
Diese und etliche weitere Fragen werden aufgeworfen und sie werden (fast) alle beantwortet. Die Story weiß zu unterhalten und gefällt uns sehr gut. Ständig möchten wir wissen wie die Geschichte rund um Ian weiter geht.
Außergewöhnliche Fähigkeiten
Neben den Standardangriffen mit zwei unterschiedlichen Waffen (Pistole, MP) sowie dem lautlosen Töten im Nahkampf verfügt unser Protagonist über zwei besondere Fähigkeiten. Zum einen die Astralprojektion. Lösen wir diese aus kann Ian seinen Körper verlassen, wir schweben dann durch die Spielwelt um beispielsweise Kameras zu deaktivieren. Die zweite Fähigkeit ist die „Bullet Time“, heißt wir können die Zeit verlangsamen und so in den Gefechten einen Feind nach dem anderen locker ausschalten.
Die Fähigkeiten werden großteils für Rätsel verwendet. Im Kampf selbst kommt man auch relativ gut ohne die zwei klar. Hier spielt sich Past Cure wie ein Third-Person-Deckungsshooter. Einzig und allein spätestens im Endkampf benötigen wir beide Fähigkeiten um den harten Gegner besiegen zu können.
Die Fähigkeiten stehen uns aber nicht endlos zur Verfügung. Neben dem Balken für die Lebensenergie befindet sich ein zweiter, blauer, Balken für die Energie in unserem Hud. Ein Stück weit lädt sich die Energie von alleine wieder auf. Benötigen mehr müssen wir eine blaue Pille schlucken. Diese sowie Erste-Hilfe-Spritzen lassen sich in den einzelnen Level finden.
Fängt bescheiden an…
…aber Past Cure steigert sich mit dem Verlauf der rund sechs Spielstunden. Die erste Spielstunde ist im Grunde genommen ein riesiges Tutorial, das uns die Fähigkeiten erklärt und uns den Hauptcharakter näher bringt. Im weiteren Verlauf wird die ganze Sache aber viel düsterer, Horror-Feeling kommt auf, die Mischung aus Schleich- sowie actionreichen Einsätzen weiß durchaus zu überzeugen. Natürlich läuft Gameplaytechnisch nicht alles so geschmeidig wie man es von Triple-A-Titeln der großen Publisher gewohnt ist aber man merkt in diesem Spiel steckt verdammt viel Herzblut. Hätten die Entwickler der Phantom 8 Studios ein höheres Budget oder einen starken Publisher im Rücken gehabt, dann wäre Past Cure vermutlich ein Anwärter auf den Genre-Thron. So bleibt es ein Geheimtipp für Genre-Fans der einen zweiten Blick nach dem Update definitiv verdient hat.
Fazit:
Um die im Titel gestellt Frage, „Wurde Past Cure zu Unrecht schlecht bewertet?“ zu beantworten müssen wir etwas ausholen. Mit der Release-Fassung hatten wir ebenfalls technische Probleme, vor allem konnten wir die halbe Zeit lang keine Musik oder sonstigen Töne aus unserem Headset wahrnehmen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden die ersten Patches abzuwarten, es waren schließlich genügend andere Reviews im Umlauf, die unter anderem davor gewarnt haben. Mittlerweile funktioniert aber die Technik und ich als Fan von Max Payne sowie Alan Wake hatte dann doch viel Spaß mit dem Titel. Wer ähnlich tickt und über ein paar spielerische Schwächen hinwegsehen kann, kann trotz allem (mittlerweile) zugreifen. Zu guter Letzt wünsche ich mir noch einen zweiten Teil, das Ende lässt eine wichtige Frage offen…
Past Cure findet ihr für 29,99€ auf dem PC via Steam sowie auf XBox One und PS4