Test: Paranoid – Schizophren und Spaß dabei?

Test: Paranoid – Schizophren und Spaß dabei?
Test: Paranoid – Schizophren und Spaß dabei?
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Die Madmind Studios haben ihr Horror-Abenteuer Paranoid veröffentlicht. Wir schlüpfen dabei in die Rolle von Patrick, der sich nicht wirklich an seine Jugend erinnern kann. Klar ist nur, unsere gesamte Familie ist auf mysteriöse Art und Weise verschwunden und der Kerl, also auch wir, leidet unter Schizophrenie.

Ob das Spiel ordentlich Grusel verbreitet und für eine düstere Atmosphäre sorgt, lest ihr nun in unserem Test.

Die Wohnung wird zum Gefängnis

Der 31-jährige Patrick verbringt Tag ein Tag aus, nur in seiner Wohnung. Durch Medikamenten- und Alkoholmissbrauch hat er seine Vergangenheit vergessen beziehungsweise verdrängt. Da ihm die Medikamente ausgehen und seine schizophrenen Stimmen dadurch immer lauter werden, müssen wir die Wohnung verlassen um zur Apotheke zu gelangen. Außerdem hat ihn seine verstorbene Schwester angerufen – merkwürdig, merkwürdig.

Falls ihr die anderen Spiele der Madmind Studios kennt, könnte euch die Dame an einen Sukkubus erinnern - Paranoid.

Falls ihr die anderen Spiele der Madmind Studios kennt, könnte euch die Dame an einen Sukkubus erinnern.

Bevor wir jedoch die Wohnung verlassen, erkunden wir die Zimmer und entdecken insgesamt drei Löcher in der Wand. Dadurch können wir unsere hübsche Nachbarin beobachten. Wir sehen sie unter der Dusche masturbieren, im Wohnzimmer tanzen und ihr Schlafzimmer sieht sehr verdächtig nach Pornostudio aus. Die bis zum Release veröffentlichten Trailer legen den Gedanken nahe, dass es sich bei der Nachbarin um eine Dämonin handelt. Was sich nach einer unheimlich spannenden Prämisse anhört, wird aber das ganze Spiel über nicht mehr aufgegriffen – hier wird enormes Potenzial verschenkt. Auch die Endsequenz kommt absolut abrupt und lässt uns etwas verwirrt zurück. Das war es jetzt?

Auf in den Nahkampf

Irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los, das Paranoid nicht komplett fertigentwickelt wurde. Dafür spricht auch der große Day One-Patch. Dadurch wird das Horror-Abenteuer viel besser spielbar. Wir durften zwar vor dem Release loslegen aber hatten immer wieder mit Bugs zu kämpfen. Nach dem Patch hatten wir in unserem knapp fünfstündigen Durchspielen nur einen einzigen Fehler. Ab und an müsst ihr aber mir Framedrops leben.

Hier haben wir den Code des Safes entschlüsselt. Nun wird er uns schön leserlich angezeigt - Paranoid.

Hier haben wir den Code des Safes entschlüsselt. Nun wird er uns schön leserlich angezeigt.

So weiter zum Gameplay. In Paranoid hören wir permanent unsere schizophrenen Stimmen mit uns sprechen. Das wirkt vor allem zu Beginn sehr verstörend aber tritt mit Fortlauf der Spieldauer angenehm in den Hintergrund. Das Spielprinzip setzt auf kleinere Rätsel, die allesamt gemütlich lösbar sind, und auf viel Nahkampf. Haben wir noch keinen Meinungsverstärker, wie zum Beispiel einen Baseballschläger gefunden, schlagen wir unsere Widersacher mit unseren Fäusten nieder. Durch die Schizophrenie und den dämonischen Nachbarn kämpfen wir Mal gegen Menschen und Mal gegen geisterhafte Dämonen.

Es gibt auch Finisher im Nahkampf, die wir durch ein leichtes Quicktime-Event auslösen können. In Gesprächen haben wir manchmal mehrere Antwortoptionen, gefühlsmäßig ändert sich durch unsere Antworten aber nicht wirklich etwas. Auch die Privatschnüfflerin Ortega treffen wir nach dem Prolog nicht mehr. Sie meint sie befindet sich auf der Jagd nach dem Zodiac-Killer. Hätten das wir sein können? Für zusätzliche Spieltiefe können wir auch noch Papierschnipsel finden, die uns die Spielwelt etwas näherbringen. Auch ein Inventar gibt es das wir aber im Grunde genommen nicht brauchen, bis auf die Heilkapseln. Mit einem Blick auf unsere Armbanduhr erkennen, wir unseren Status – Rot steht für Leben und Blau für die geistige Gesundheit.

Launch-Trailer:

Fazit:

mEssE – alias Chefredakteur und Gründermitglied.

Passend zum Spielthema lässt mich Paranoid etwas schizophren zurück. Vieles wird angedeutet, viele Storywege wären auch schön düster passend gewesen. Die endgültige Auflösung, die nach circa zwei Stunden offensichtlich wird, ist wohl die schlechteste Wahl gewesen.

Vier bis fünf Stunden lang könnt ihr euch mit diesem Horror-Trip beschäftigen. Leider muss ich sagen das sich das Spiel nicht komplett durchdacht anfühlt – eine verschenkte Chance. Horror-Fans warten auf einen Sale und schlagen dann zu.


Paranoid findet man auf dem PC via Steam oder GOG

Good

  • Gruslige Atmosphäre
  • Rätsel gut lösbar

Bad

  • Abruptes Ende
  • Kurze Spielzeit
73.6
Grafik - 74
Sound - 77
Atmosphäre - 77
Steuerung - 70
Umfang - 70
In meinen Adern fließt Gaming :D

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