Test: MachiaVillain – In diesem Strategiespiel dürft ihr unglaublich böse sein

Test: MachiaVillain – In diesem Strategiespiel dürft ihr unglaublich böse sein
Test: MachiaVillain – In diesem Strategiespiel dürft ihr unglaublich böse sein
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Wild Factor und Good Sheperd Entertainment lassen uns richtig fett böse sein. Wir verspeisen Menschen aller Klassen, zerlegen diverse Monster in ihre Einzelteile und „nebenbei“ bauen wir unsere ultimative Monstervilla. MachiaVillain erinnert uns entfernt an den Klassiker Dungeon Keeper. Das muss doch einfach für einen extravaganten Spielstil stehen? Dies und mehr klärt unser Test.

Einmal möchte ich ein Böser sein

Wir haben die Schnauze gestrichen voll davon ein unbedeutender Diener zu sein, also haben wir uns bei der Liga der machiavellistischen Schurken beworben um unser eigener Herr und Meister zu werden. Durch den einzigen Brief, den wir jemals erhalten haben, werden wir in der Liga aufgenommen. Ratzfatz unterschreiben wir das gute Stück Papier und schon kann es losgehen.

Als kleine Starthilfe erhalten wir drei lächerliche Diener die wir selbst auswählen dürfen. Hierbei gilt es schon achtsam zu sein! Wählen wir zu teure Diener oder alle aus der gleichen Rasse können wir nach wenigen Minuten direkt Neustarten da wir die benötigten Ressourcen zu Beginn nicht stemmen können. Zu allem Überfluss sind unsere Minions auch noch Hirntot. Entweder wir weisen ihnen diverse Aufgaben zu, die sie dann automatisch abarbeiten, oder wir teilen ihnen manuell einzelne Arbeiten zu. Vergessen wir das stehen sie einfach dumm in der Gegend herum, sie vergessen alles außer das sie Fressen müssen – diese verdammten Bastarde!

Hier seht ihr unseren fantastischen Koch welcher in der Küche schmackhaftes Gehirn zubereitet.

Eine miese Sauuuuuu

Zu Beginn stehen unsere drei Minions planlos in der Gegend herum. Wir haben kein Haus, kein Bett und nichts zu Essen – es wird Zeit den Arsch hoch zu bekommen und etwas zu erschaffen. Wir fällen unsere ersten Bäume und bauen Steine ab. Zum Glück gewährt uns MachiaVillain zu Spielbeginn ein paar Ressourcen, so können sich unsere Diener aufs Bauen konzentrieren. Das Zerfetzen der Menschen muss leider noch etwas warten.

Mit einem beherzten Druck auf die Leertaste können wir das Spiel jederzeit pausieren, dies nutzen wir für die Planungsphase unserer Monstervilla. Rasch sind Boden, Wände und Türen als Skizze gezeichnet. Jeder Raum muss in sich geschlossen sein um eine Funktion erfüllen zu können. Am Anfang benötigen wir ein Heimbüro, ein Schlafzimmer und die Küche. Drücken wir nun erneut die Leertaste wuseln unsere Diener los und ziehen das Gebäude in die Höhe. Wir fühlen uns mächtig, so muss es sein, kriecht ihr Maden euer Herrscher verlangt es.

Unsere Schatzkammer füllt sich – Muhaha!

Einmal richtig hundsgemein

Hier bekämpfen wir ein dickes Waldmonster.

Das Wirtschaftssystem von MachiaVillain sieht bei Spielstart nicht so komplex aus, wie man sich doch täuschen kann. Die ganze Maschinerie greift perfekt ineinander. Jeder weitere Raum, jeder weitere Gegenstand benötigt bestimmte Ressourcen die man aus den davor gebauten Räumen und Ressourcen herstellen kann. Aus den Grundressourcen Stein, Holz, Metall, Gold sowie auf der anderen Seite bei der Nahrungsschiene mit Knochen, Gehirn und Blut kann immer weiter perfektioniert werden. So produzieren wir aus Holz Bretter, aus Steinen werden Ziegel und aus groben Metall werden anschließend Platten. Im weiteren Spielverlauf gesellen sich dann beispielsweise Zahnräder hinzu, diese werden benötigt um bessere Maschinen für die einzelnen Räume zu bauen.

Das gilt auch für die Nahrung. Lassen wir sie unbearbeitet in der Küche liegen verdirbt sie mit der Zeit und wird anschließend entsorgt. Wir können die leckeren Gehirne aber zum Beispiel räuchern, dann halten sie ewig – zumindest bis sie einer unserer Diener verspeist.

Bald können wir eine Stellenanzeige schalten, dann bekommen wir unseren fünften Arbeiter.

Um aber überhaupt in den Genuss der besseren Sachen zu kommen müssen wir forschen, dies geschieht in unserem Labor. Dort wird ein geeigneter Minion abgestellt der permanent an neuen Technologien tüftelt. Was der Sklave erforschen soll legen natürlich wir fest, wir entscheiden uns für eine dämonische Axt. Diese benötigen wir um dämonische verseuchte Bäume zu fällen. Dadurch erhalten wir wiederum eine eigene Holzart und daraus machen wir Bretter um dann … siehe oben.

Für einen Tag genau

Eine Kampagne oder eine groß angelegte Geschichte suchen wir bei MachiaVillain vergebens, dafür besuchen uns immer wieder unterschiedliche Händler in unserer Villa. Der Totengräber kommt mit leicht verwesten Kadavern im Angebot bei uns vorbei. Meist gibt es verschiedene Angebote, da wir gerade in Goldmünzen schwimmen entscheiden wir uns für 20 Kadaver, dafür zahlen wir 180 Münzen. Wenige Stunden später fährt der gute Mann mit seinem Auto in unsere Einfahrt und wirft unsere bestellten Kadaver auf die Straße. Nun heißt es schnell sein, Kadaver zerlegen und dann direkt in der Küche in haltbare Nahrung verwandeln.

Die Geschichte hat natürlich einen Vorteil, wir müssen keinen Minion zum Briefe schreiben abstellen. Die Briefe benötigen wir nämlich um Werbekampagnen zu schalten um lebende Nahrung … äh, ich meine Touristen anzulocken.

Erfüllen wir unsere Aufgaben erhalten wir als Belohnung Goldmünzen und einen neuen Platz für einen Arbeiter.

Lassen wir unsere Diener häufig gegen Menschen und diverse Kreaturen kämpfen, steigen diese sogar im Level auf. Alternativ können wir sie auch in unseren Trainingsraum bringen, macht aber wesentlich weniger Spaß. Ist ein Level erklommen erlernen die Minions neue Angriffe oder defensive Fertigkeiten. Was er lernen soll bestimmen natürlich auch wiederum wir selbst. Wir müssen uns also um unsere Arbeiter kümmern, tun wir das nicht verlassen sie uns im schlimmsten Fall. Richtig wütend werden sie wenn sie verletzt sind und wir keinen Heiltrank parat haben um sie wieder fit zu „spritzen“. Aber auch andere Dinge können Störfaktoren sein, beispielsweise wünscht sich ein Diener einen Tisch und einen Sessel in der Küche.

Als wohlwollender Herrscher lassen wir das natürlich bauen damit diese kleine Ratte, dieser unwichtige Emporkömmling sitzen kann. Hör mal zu du Lauch: „Ich Löwe, du Wurm!“ – friss doch über der Spüle wie es sich für ein Monster gehört. Und zack schon hat er uns verlassen, also bauen wir die Küche aus um es den anderen angenehm zu machen … es muss wohl doch so eine Art Gewerkschaft für Würmer geben.

Launch-Trailer:

Fazit:

MachiaVillain lässt mich so richtig böse sein und das fühlt sich verdammt gut an. Um den Titel zu beenden sind etliche Versuche nötig. Bei jedem lernen wir etwas anderes dazu. Wir sollten mehr Fallen aufstellen und die Außenwände unserer Monstervilla mit stärkerem Material bauen. Als ich gerade Menschen fein säuberlich abschlachte greift eine giftige Spinne meine Villa an. Bis ich reagieren konnte war ein Raum komplett zerstört. So weit, so spaßig. Wer eine klassische Story-Kampagne erwartet wird hingegen enttäuscht, dafür kostet der Titel auch wirklich nicht die Welt. Viel störender finde ich persönlich die fast permanente Dunkelheit, etwas mehr Licht würde dem Spiel gut tun. Nichts desto trotz können fiese Strategen bedenkenlos zugreifen.


MachiaVillain findet ihr via Steam für den PC, MAC und Linux

Good

  • Verzahnte Wirtschaft
  • Endlich wieder böse sein
  • Etliche Möglichkeiten seine Monstervilla anzupassen

Bad

  • Etwas zu dunkel
  • Keine Story-Kampagne
77.4
Grafik - 75
Sound - 75
Atmosphäre - 80
Steuerung - 82
Umfang - 75