Inner Chains ist ein Horror-FPS mit absolut großartigem Artdesign. Zeitgleich ist es das erste Projekt des Entwicklers Telepaths Tree aus Polen. Die Anfangsphase des Titels ist ziemlich langweilig aber nach einer Stunde wird das Spiel dann doch interessant. Doch langsam mit den jungen Pferden, wir starten den Test.
Roots Bloody Roots
Die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr, wie sie untergegangen ist wissen wir nicht. Gerüchten zu Folge soll eine nicht beherrschbare Technologie daran schuld gewesen sein. Auf jeden Fall wurde die Menschheit ins Mittelalter zurückgeworfen, aber nicht so wie wir es kennen mit Rittern und Co. Die Welt steht in Flammen, überall brennt es, Lava rinnt ungehindert durch die Spielwelt. Mittendrin eine Sekte die Andersdenkende kurzerhand tötet. Selbst die Flora ist mutiert und absolut feindlich zu uns und überhaupt allen Einwohnern gegenüber. Wenn wir es geschickt anstellen erlegt somit die Pflanzenwelt die Gegner für uns.
Die Sprache können wir ebenfalls nicht verstehen, sie besteht aus komischen Lauten denen wir keine Bedeutung zuordnen können. Wie gut das sich überall in der Spielwelt von Inner Chains Schreine befinden. Berühren wir diese, wird ein Buchstabe übersetzt und wir können die Wandmalereien und den Text übersetzen und somit lesen.
Endlich Waffen
Zu Beginn verläuft Inner Chains sehr linear, über eine Bewaffnung verfügen wir auch nicht. Die ersten Minuten werden wir durch epochale Bauwerke geführt und lernen so die Spielwelt kennen. Bis auf das geniale Artdesign könnt ihr die erste Stunde des Horror-Titels getrost als langweilig abhaken. Die ersten Gegner müssen wir noch im Nahkampf erledigen. Hier treffen wir auf ein Manko, wir können die Tastenbelegung nicht ändern, es nervt einfach mit der Taste „F“ im Nahkampf hantieren zu müssen.
Dann ist es endlich soweit und wir bekommen die ersten Waffen in die Hand gedrückt. Nun wird das Spielerlebnis wesentlich besser und flüssiger. Die Gegner werden härter und es stellt sich so etwas wie Angst ein. Insgesamt verfügen wir über drei Waffen die mit Modifikationen, im weiteren Spielverlauf, aufgerüstet werden. Grundsätzlich verfügen wir über einen Flammenwerfer, eine Bolzenkanone und eine Waffe die Blitze verschießt. Jede Waffe bekommt eine zweite Funktion, beispielsweise wird die Bolzenkanone mit dem Sekundärangriff zur Schrottflinte.
Horror ja aber…
Inner Chains verzichtet auf Jumpscares und dergleichen Aktionen. Das bedrückende Gefühl breitet sich durch das Design aus und nicht durch die Gegner. Einerseits ist das irgendwie angenehm entspannend andererseits aber auch zeitweise etwas lahm. Man merkt die Entwickler wollen alles rausholen was ihnen zur Verfügung steht und verzetteln sich dann in zu vielen unterschiedlichen Richtungen.
Der Titel verfügt über kleinere Puzzleeinlagen, möchte ein Shooter sein aber zeitgleich auch Horror bieten und einen Hauch Adventure. Ich bin der Meinung man hätte mehr erreichen können, wenn man sich auf eine Sache konzentriert hätte.
Kein HUD
Inner Chains nervt uns nicht mit einem HUD, so wirkt die Immersion gleich um etliches größer. Werden wir getroffen wird das Bild verschwommen und blutig, bis hin zum Game Over. An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass die Speicherpunkte sehr fair gesetzt sind.
Auch die Munitionsanzeige befindet sich direkt auf den Waffen. Die blauen Bohnen finden wir bei erledigten Gegnern oder an diversen Schreinen. Jeder Schrein gehört zu einer Waffe, was leicht an der Farbe erkennbar ist. Blitz benötigt den blauen Schrein, Feuer den Roten und die Bolzen den grünen Artgenossen. Habt ihr es vollbracht überhaupt keine Munition mehr zu haben, dürft ihr trotzdem mit der Waffe weiter feuern. Doch Obacht, jeder Schuss zerrt an eurem Leben, treibt ihr es zu weit werdet ihr sterben.
Der Titel erzählt seine Geschichte mit einer Stimme aus dem Off und einem sehr feinen Intro. Außerdem können wir die Texte und Bilder mit der Zeit übersetzten was uns den Wahnsinn der Kultisten näherbringt. Zudem gibt es ein Journal in welchem wir Zeichnungen finden, von all dem was wir bisher erlebt haben.
Spielspaß:
Fazit:
Was für ein verdammt großartiges Artwork, die polnischen Entwickler kratzen alles aus der Unreal Engine 4 heraus, und erschaffen ein absolut großartig aussehendes Spiel. Spielerisch hingegen ist es durchwachsen. Nicht richtig Horror und auch nicht richtig Shooter, es ist Inner Chains – anders kann man es nicht beschreiben. Der Preis ist aktuell recht niedrig, also falls ihr Interesse habt solltet ihr jetzt zuschlagen.
Inner Chains findet ihr bei Steam für 19,99€ (aktuell, dank Summer Sale 12,99€) oder im Handel für 29,99€