Test: Hard West – Der Wilde Westen, der Tod und dämonische Kräfte

Test: Hard West – Der Wilde Westen, der Tod und dämonische Kräfte

Ist Hard West der erwartete Taktik-Hammer geworden? Was hat das Wild-West-Epos auf dem Kasten? Die Spielwelt selbst ist äußerst eigenwillig gestaltet, ziemlich unverbraucht und genau aus diesem Grund ist diese so faszinierend. Folgt uns auf unserer dämonischen Reise mit dem Test zu Hard West.

Der Tod, unser ständiger Begleiter

Der Schwierigkeitsgrad von Hard West ist sehr gut ausbalanciert. Auf „Einfach“ kommen auch Neueinsteiger in diesem Genre sehr gut mit dem Spiel zurecht. Trotz allem geht der Anspruch aber nicht komplett verloren und selbst in diesem „Noob-Modus“ werden eure Helden etliche Bildschirmtode ereilen. Wer die härtere Gangart bevorzugt wird auf „Normal“ oder „Schwierig“ glücklich. Hier wird euer Oberstübchen ordentlich gefordert und taktisches denken ist Pflicht.

Überhaupt ist das Szenario sehr gut gewählt, seit Jagged Alliance 2 hat mich kein Taktik-Spiel für mehr als ein paar Stunden bei Laune halten können, hier aber treibt euch die Story immer weiter voran. Wir wollen euch nicht all zu viel verraten aber der Tod höchstpersönlich ist der Geschichtenerzähler aus dem Off. Er ist es auch der unserem hassgetriebenen „Helden“ seine dämonischen Kräfte verleiht. Dabei beginnt alles recht unscheinbar. Mit unserem Vater bauen wir uns eine Existenz als Goldgräber auf, unser Cowboy lernt die Liebe seines Lebens kennen. Als Kind musste er bereits lernen mit harten Schicksalsschlägen umzugehen, als seine Mutter von ehrlosen Banditen ermordet wurde. Als dann sein Vater verflucht wird und spurlos verschwindet erhält unser Pistolero den nächsten Nackenschlag. Quasi als Sahnehäubchen wird noch seine große Liebe entführt. Im nächsten Einsatz passiert dann unfassbares das aber meine lieben Leser behalten wir für uns, selbst zocken ist angesagt.

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Gleich zwei Story-Kampagnen

Die oben beschriebene Geschichte ist die Hauptkampagne von Hard West. Das Taktik-Spiel bietet aber gleich eine zweite Story-Kampagne die nicht minder interessant ist. Hier dreht sich alles um einen langsam verrückt werdenden Wissenschaftler. Dem zur Seite stehen die Persons, sobald einer der Cowboys im Gefecht durch den Tod ereilt wird erhaltet ihr in der nächsten Mission einen neuen Person. Ihr verfügt quasi über unendlichen Nachschub an Cowboy-Persons. Angeblich ist ein Komet irgendwo im Wilden Westen eingeschlagen und dieser verwandelt die Menschen in hirnlose, zombieähnliche Gestalten. Ungefähr könnt ihr mit einer Spielzeit von 10 bis 15 Stunden rechnen. Das varriiert deswegen so stark da es auf eure Fähigkeiten und den gewählten Schwierigkeitsgrad ankommt, wie ihr euch schlagen werdet.

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Hier seht ihr die zwei Story-Kampagnen in der Übersicht

 

Der Faktor „Glück“

Grundsätzlich steuert sich Hard West wie alle anderen Vertreter in dem Genre. Heißt ihr habt zwei AP (Aktionspunkte) zur Verfügung. Hier gilt es sich nun zu entscheiden, sobald ihr angreift und einen Schuss abfeuert sind die zwei Aktionspunkte weg und euer Charakter kann sich nicht mehr bewegen. Merke also zuerst bewegen und dann feuern. Beim Movement selbst könnt ihr zwischen zwei Radien wählen. Bleibt ihr im ersten Bewegungsradius könnt ihr anschließend noch attackieren. Bewegt ihr euch aber in den zweiten Radius sind beide AP weg. Im Grunde eignet sich der zweite Radius also nur zur Flucht oder wenn ihr schnell an einen Punkt im Level gelangen müsst.

Enorm wichtig ist ebenfalls das ihr eure Munitionsanzeige im Auge behaltet. Ist die verwendete Waffe leer geschossen muss nachgeladen werden und das verbraucht auch einen Aktionspunkt. Das absolut Wichtigste ist aber eure Glücksanzeige. Jeder Charakter, egal ob eure oder die KI-Gegner, haben einen grünen Glückbalken. Dieser ist zu Beginn immer randvoll gefüllt mit Glück. Habt ihr zum Beispiel eine Trefferchance von 98% ist das in der Regel ein Volltreffer. Hier kommt aber die Glückanzeige ins Spiel, greift diese zufällig ins Geschehen ein kann der sicher geglaubte Abschuss trotzdem noch daneben gehen. Geht der Schuss am Ziel vorbei wird die Glücksanzeige geleert, wird der Gegner oder ihr getroffen füllt sie sich wieder. Das System lädt zum experimentieren ein und lässt einen deshalb immer wieder sehr offensive Aktionen starten, das spielt sich wunderbar erfrischend.

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Inventar, Waffen, Gold und Karten

Um die taktische Tiefe von Hard West angenehm zu erhöhen gibt es natürlich auch ein Inventar und etliche Anpassungsmöglichkeiten für eure Charaktere. Neben einer Primär- (etliche Arten von Pistolen) gibt es noch eine Sekundärwaffe (Snipe, Gewehr, Schrottflinte). Zu den normalen Angriffen könnt ihr noch etliche spezielle Attacken aktivieren zum Beispiel einen „Fächelangriff“. Das ist ein 3-fach-Schuss welcher enorm viel Schaden austeilt aber dafür leidet die Treffergenauigkeit.

Generell können wir euch das kurze Tutorial empfehlen indem euch die Basics flott beigebracht werden. Dort lernt ihr beispielsweise dass es halbe und volle Deckungen gibt, dass ihr auf Schatten achten solltet und das es dünne Materialien wie zum Beispiel Stoff gibt durch die ihr einfach hindurchfeuern könnt. Überhaupt ist die Geschichte mit dem Schatten äußerst hilfreich, ihr seht den Gegner zwar noch nicht aber dafür sein schwarzes Abbild. Ihr wisst also wohin ihr gehen müsst und könnt ihn so locker von der Seite überraschen.

Die Währung in Hard West ist schlicht Gold. Folgende Möglichkeiten zur Goldgewinnung habt ihr: selbst Gold schürfen (Minen), Nebenaufträge und Hauptmissionen erfüllen und natürlich der Handel mit nicht mehr benötigten Equipment wie Waffen, diversen Tränken und sonstigen Krimskrams.

So sieht die Karte aus, auf der ihr Missionen erledigt, die Geschichte erlebt und handel treibt.

So sieht die Karte aus, auf der ihr Missionen erledigt, die Geschichte erlebt und handel treibt.

 

Wenn ihr ein Story-Szenario startet werdet ihr immer mit einem kleinen Film begrüßt welcher die Story vorantreibt. Die Sprachausgabe selbst ist englisch und besonders der Sprecher des Teufels macht seine Sache hervorragend. Untertitel, Textzeilen, Menüs, Beschreibungen und ähnliches lassen sich auch problemlos auf Deutsch umstellen. Direkt im Anschluss startet ihr dann auf einer Karte wie ihr sie im Screenshot darüber sehen könnt. Es werden euch immer mehrere Möglichkeiten geboten was ihr als nächstes tun könnt. Neben den Hauptmissionen finden sich dort Goldminen, diverse Händler, Nebenquests mit eigenen Geschichten und etliche andere Orte die zum erkunden einladen.

Das i-Tüpfelchen im taktischen Bereich sind die Karten. Jeder eurer Charaktere kann gleich mit 5 Stück ausgestattet werden. Diese bringen zum Beispiel mehr Schaden, mehr Beweglichkeit, mehr Verteidigung und so weiter. Das Boni-System der Karten selbst lehnt sich an Poker an. Klingt nur im ersten Moment kompliziert, beispielsweise baut ihr euch ein Full House (ein Drilling & zwei gleiche Karten) und erhaltet dann nochmals Boni obendrauf.

Spielspaß:

85

 

 

 

 

Fazit:

Hard West ist die neue Referenz in Sachen rundenbasierte Taktik-Spiele. Hauptverantwortlich dafür ist das unverbrauchte und geile Szenario im Wilden Westen. Dazu kommen die dämonischen Fähigkeiten, eine für das Taktik-Genre wirklich gute Geschichte, eine sehr gute Optik und der geniale englische Synchronsprecher. Dazu ist es taktisch fordernd aber lässt auch Erfolge für Neueinsteiger zu und es kostet nur schlanke 20€.

In meinen Adern fließt Gaming :D

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