Mutter Erde hat die Schnauze voll vom Virus Mensch, die Vernichtung wird mittels neuer Eiszeit heraufbeschworen. Unfassbar wenige Menschen haben sich in der Arktis zusammengerottet um für das Überleben zu kämpfen. Herzlich willkommen im Survival-Strategiespiel Frostpunk! Unser Test klärt den Spaßfaktor der Eiswüste.
Qualität verpflichtet
Die 11 Bit Studios stehen seit This War of Mine für herausfordernde Spiele die einem schwerwiegende Entscheidungen abverlangen. Kaum verwunderlich das auch ihr neues Spiel auf diesen Tugenden fußt. Das Genre wurde gewechselt, hin zu einem Survival-Aufbau-Strategiespiel. Diese Mischung klingt absolut ungewöhnlich funktioniert aber hervorragend.
Zudem hat Headup eine spezielle Victorian Edition in den Handel gebracht. Ausgestattet in einer schönen Retail-Box befindet sich neben dem Spiel ein Artwork-Buch. Dort können wir unterschiedliche Grafiken und Entwicklerkommentare lesen. Wir haben ein paar Screenshots davon angefertigt:
Überleben ist das große Ziel
Zu Beginn von Frostpunk starten wir mit einer Hand voll Siedlern. Nun gilt es erste Zeltlager zu bauen sowie Ressourcen zu sammeln. Anfangs ist das ein richtiger Knochenjob, unsere Untergebenen müssen die benötigten Rohstoffe nämlich von Hand abbauen. Benötigt wird vor allem Kohle, diese dient dazu unseren Mittelpunkt – einen Wärmegenerator – zu versorgen. Holz und Stahl hingegen benötigen wir um weitere Gebäude zu zimmern und unsere Forschung voran zu treiben. Abgeschlossen werden die Rohstoffe durch die Jagd nach Nahrung. Wir erhalten Fleischstücke die in einem weiteren Produktionsgebäude in essbare Häppchen zerlegt werden.
Die wichtigste Ressource ist aber immer die Kohle. Zu Beginn siedeln wir noch bei angenehmen -20° Celsius. Im weiteren Spielverlauf dringt die Skala aber immer weiter nach unten. Der Generator muss permanent laufen sonst werden unsere Menschen krank und sterben anschließend.
Harte Entscheidungen stehen an
Den Schwierigkeitsgrad von Frostpunk würden wir als knackig beschreiben, es hat sich also das Survival in der Genre-Bezeichnung wahrhaftig verdient. Wir müssen permanent darauf achten das unsere Leute Hoffnung haben. Werden sie unzufrieden kann es sogar sein das sich ein paar Menschen abwenden. Sie ziehen dann randalierend durch die Straßen und gründen eine Gegenbewegung „Die Londoner“.
Nun liegt es an uns wie wir dieses Problem bekämpfen. Dazu können wir etliche Gesetze erlassen und bestimmte Bauwerke hochziehen. Neutrale Gebäude wie Friedhöfe können die Hoffnung wieder wachsen lassen. Hilft gar nichts mehr können wir eine Kirche gründen und hoffen das sich die schwarzen Schafe beruhigen oder wir gründen einen Polizeistaat mit Nachbarschaftswachen, Überwachungstürmen, Polizeistationen und Gefängnissen. Uns bleibt die Wahl, egal für was wir uns auch immer Entscheiden die Konsequenzen tragen immer wir selbst.
Raus aus dem Krater
In Frostpunk besiedeln wir einen Krater in welchem wir eigentlich genügend Ressourcen vorfinden. Nichts desto trotz können wir ohne Erkundung das Spiel nicht beenden um somit einen Sieg einzufahren. Mit der Zeit erhalten wir Zugriff auf Außenteams sowie die Möglichkeit einen Außenposten zu erstellen.
Mit dem Außenteam erkunden wir die nähere Umgebung bis hin zu weit entfernten Städten oder Kohleminen. Auf unserem Weg durch das Eis sowie in Höhlen finden wir immer wieder weitere Überlebende. Diese können wir anschließend zu unserer Stadt eskortieren, empfehlen wir definitiv, oder wir lassen sie allein nach unserer Heimat suchen. Haben wir beispielsweise eine Kohlemine ausgekundschaftet können wir anschließend unser Außenteam dorthin schicken. Diese beginnen dann mit dem Abbau der Kohle, schon haben wir eine weitere Einkommensquelle.
Forschung sichert das Überleben
Um Zugriff auf weitere Gebäude sowie diverse Verbesserungen zu erhalten müssen wir in Frostpunk Forschung betreiben. Insgesamt stehen uns fünf unterschiedliche „Zeitalter“ zur Verfügung. Diese werden in vier Rubriken [Heizung, Erkundung & Industrie, Rohstoffe und Nahrung/Gesundheit/Unterkunft] unterteilt.
Jede Rubrik bietet etliche Gebäude wie beispielsweise Kraftwerke, Fabriken, Blockhütten, Krankenhäuser und etliches weitere. Dazu gesellen sich unterschiedliche Verbesserungen wie eine bessere Dämmung oder effizienteres Arbeiten in unterschiedlichen Bereichen. Hier wird auch der Generator ausgebaut um gegen die vorherrschenden Minusgrade zu bestehen.
Trailer:
Fazit:
Frostpunk ist eine pure Hassliebe und genau deshalb schon fast ein Meisterwerk. Ständig bin ich am Grübeln was ich als nächstes erforschen soll. Zeitgleich muss ich überlegen welche Ressourcen ich gerade am dringendsten benötige, je nachdem schiebe ich die Arbeitskräfte hin und her. Ich tüftle an der perfekten Position der einzelnen Gebäude, ich muss sie warm halten … bloß keine Fehler machen sonst kommt der Aufstand aus der Bevölkerung. Da sie kirchlich nicht getoppt werden konnte musste ein Polizeistaat gegründet werden um das Überleben (fast) aller zu sichern. Die nächste Kaltfront zieht auf, verdammt nochmal ich muss meine Lager ausbauen, Kohle schürfen, Nahrung sammeln – wir werden überleben…
Frostpunk ist für den PC via Steam erhältlich – die Victorian Edition findet sich bei Amazon