Es ist soweit, nach über 50 Stunden Spielzeit können wir einen Test zu Divinity Original Sin veröffentlichen. Jetzt ist es bewertbar, wir haben alles gesehen und einiges mit euch geteilt über unsere Testtagebücher. Eines vorweg es ist ein Meisterwerk der alten Schule. Es ist der Beweis das Kickstarter und Co. auch wirklich funktionieren können. Alles weitere arbeiten wir in den kommenden Zeilen auf.
Eine Spielwelt zum eintauchen
Casualgamer, Schattenparker und keine Zeit Menschen hören hier aus zu lesen, ihr werdet mit diesem Meisterwerk keine Freude haben. Die Spielwelt strotzt nur so von Designerliebe, unzähligen Geschichten und Dialogen. Wer sich die Zeit nimmt wird in eine andere Welt gezogen und will diese so schnell nicht mehr verlassen. Grundsätzlich ist die Geschichte düster gestaltet, handelt von teuflischen Machenschaften, Blut und Morden, von ehrlosen Betrügern aber auch von wundervollen Begegnungen und manchmal auch unglaublich witzigen und sarkastischen Dialogen. Hier sei die sprechende Krabbe am Strand als Beispiel erwähnt, oder das Outro das man sich relativ früh im Spiel schon ansehen kann und und und. Divinity Original Sin trieft Programmiererliebe, man merkt das die Larian Studios dieses Spiel unbedingt machen wollten.
Old School O.o – Old School!
Die Macher versprachen über Kickstarter ein Rollenspielepos welches Baldurs Gate-Feeling liefern sollte und genau das macht es. Ihr erkundet die Karte in Echtzeit, führt Gespräche, rüstet eure Heldengruppe aus, feilscht um Gegenstände beim Händler. Sobald ihr auf eine Gegnergruppe trefft schaltet Divinity Original Sin in einem rundenbasierten Spielmodus um.
Die Kämpfe laufen immer rundenbasiert ab, zuerst ist eure Heldengruppe an der Reihe und die Gehirnaktivität wird auf ein Maximum gesteigert. Soll ich die Position wechseln um später einen besseren Angriff fahren zu können? Aber dann kann ich jetzt keine Auren, Zauber oder Angriffe fahren. Wie stelle ich meine Gruppe auf? Welchen Gegnertyp attackiere ich zuerst? Das Bossmonster oder seine Schergen oder die kleinen Gruppenbosse wie Magier zum Beispiel. Habe ich alles ausgerüstet? Heiltränke, Wiederbelebungszauber, Runen, Auren. Soll ich zuerst meine Angriffsbuffs aktivieren oder direkt in den Gegnerhaufen stürmen um vielleicht schon 1-2 Gegner niederzumähen? Fragen über Fragen und die kann nur jeder für sich selbst beantworten und je nachdem wie ihr euch entscheidet verläuft der Kampf immer anders. Ihr habt dutzende, hunderte von Varianten in petto – eine Freude.
Die Charaktere, einzigartig und nicht leblos
Allein in der Charaktererstellung kann man Stunden verbringen. Zu Beginn erstellt ihr zwei spielbare Charaktere aber welchen nehmen? Es gibt Nahkämpfer, Fernkämpfer, Magier, Heiler, Damage Dealer, Schurken und vieles weitere. Das geniale, egal was ihr hier wählt der Charakterausbau ist offen. Ihr wollt das euer Tank zusätzlich Heilsprüche wirken kann? Kein Problem, ihr skillt beliebig, das System ist offen. Ihr könnt jeden Helden eurer Gruppe spezialisieren oder ein paar Allroundhelden erschaffen die nur über ein paar Kniffe verfügen. Alles ist erlaubt, einfach fantastisch.
Dieses freie System hat zur Folge das man sich sehr viel im Inventar und im Charakterbildschirm aufhält. Man will das Optimum aus seinen Helden herausquetschen und egal was ihr ändert das Spielgefühl passt sich sofort an. Es gibt auch nervige Begleiter wie Jahan aber dieser ist zu Beginn der einzige Heiler also müsst ihr wohl oder übel mit ihm klar kommen. Die Begleiter verfügen über eine eigene KI und es entstehen Freundschaften, aber auch sehr hitzige Diskussionen bis hin zu Feindschaften, selbst Liebeleien sind möglich.
Nebenbeschäftigungen in der Divinity Welt
Wie etwas weiter oben bereits beschreiben die Spielwelt ist vollgestopft mit Interaktionsmöglichkeiten. Es gibt jede Menge das ihr tun könnt, das zwar sinnlos ist aber die Welt belebt. Warum wir das erwähnen? Weil es geht und das einfach geil ist! Ihr könnt Kerzen auspusten und wieder anzünden, könnt euch auf einen Stuhl setzen oder ihr legt euren Helden für ein Nickerchen ins Bett, das regeneriert eure LE (Lebenseinheiten) und vieles weitere.
Das Crafting bildet auch einen dicken Spielabschnitt in Divinity Original Sin. Gleich zu Beginn wurde mir klar wie mächtig dieses Werkzeug für die Spieler ist. Als ich einen Kürbis mit einem Messer kombinierte und dafür einen magischen Helm erhielt war ich einfach nur begeistert. Es sind diese Details die Divinity Original Sin so episch machen. Ihr könnt Erze abbauen, diese in einem Feuerofen zu handlichen Barren schmieden und die wiederum in Rüstungen oder Waffen verwandeln. Euch gehen die Heiltränke aus und ihr habt kein Gold um euch welche zu kaufen? Kein Problem auch hier hilft das Crafting. Es gibt unzählige Arten von Pflanzen, Pilzen die abgebaut werden können. Dazu braucht ihr nur noch ein paar leere Flaschen und schon braut ihr euch eure Tränke selbst. Es gibt Heiltränke, Stärkungstränke für alle Attribute und so weiter.
Das Crafting, I´m loving it
Wenn ihr Bücher findet und diese lest lernt ihr immer mehr Rezepte zu beherrschen. Schon bald könnt ihr euch selbst Zauberschriftrollen bauen. Auch Nahrung kann euch sehr schnell helfen. Es gibt allerlei Zeug das ihr entweder gleich Essen könnt oder auch weiterverarbeitet werden kann. Da hätten wir Brot, Pizzen, Äpfel und allerlei ähnliches Obst und Gemüse und noch vieles mehr. Sobald ihr Nahrung zu euch nehmt hat diese Auswirkungen auf euren Charakter. Im optimalen Fall heilt ihr euch oder ihr bekommt eine Aura, im schlechten Fall vergiftet ihr euch oder es passiert nichts. Das ist im Vorfeld nicht absehbar, den um zu wissen was passiert müsst ihr es zumindest ein einziges mal gegessen haben.
Auch Holz könnt ihr abbauen und zum Beispiel zu Pfeilen für Armbrüste oder Bögen herstellen. Natürlich in diversen Qualitätsstufen und mit verschiedenen Eigenschaften. Zu Beginn sind das ganz normale Holzpfeile mir Metallspitzen aber diese können zusätzlich verzaubert werden um dann Feuer-, Wasser-, Gift- oder Eispfeile zu erhalten. Auch hier gibt es noch etliche weitere Möglichkeiten. Ihr seht das Spiel will euch und zwar nicht nur ein bisschen sondern eure ganze Aufmerksamkeit.
Es ist wunderschön
Zum Abschluss wollen wir noch schnell die technische Seite kurz beleuchten. Grafisch sieht Divinity Original Sin fantastisch aus. Es ist sicherlich eines der bestaussehendsten Rollenspiele überhaupt. Es muss sich definitiv nicht verstecken. Die Musik untermalt die Welt toll und fängt auch nach über 50 Spielstunden nicht zu nerven an, so muss das aussehen. Auch die Steuerung mit Maus und Tastatur funktioniert erstklassig, hier gibt es überhaupt nichts zu meckern. Das einzige was mir an „Bugs“ aufgefallen ist, das manche Texte noch nicht komplett übersetzt sind. Da sind dann manchmal noch englische Sprachausgaben und Bildschirmtexte zu sehen ansonsten hatte ich keine Probleme mit Divinity Original Sin.
Ihr wollt noch näher in unsere Testwelt zu Divinity Original Sin eintauchen, dann empfehlen wir euch unsere Testtagebücher.
Spielspaß:
Fazit: Sobald ihr Divinity Original Sin gestartet habt, wird euch das Spiel nicht mehr los lassen. Das ist der lebende Beweis dafür das Kickstarter funktionieren kann. Trotzdem bleibt, zumindest bei mir, immer eine Portion Skepsis wenn ein Game von den Fans vorfinanziert wird. Ein modernes Old School Rollenspiel Meisterwerk, mehr ist dazu nicht zu sagen.
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