Der Entwickler Logic Artists hat mit Clandestine einen Stealth-Koop-Titel veröffentlicht der besonders im Koop-Modus seine Stärken ausspielt. Die Besonderheit liegt im asynchronen Spielmodus bei dem jeder Beteiligte eine vollkommen andere Aufgabe zu bewältigen hat. Wer es gerne schwer und herausfordernd hat sollte unbedingt weiter lesen aber das Spiel hat auch noch mit ein paar Problemen zu kämpfen. Alles Weitere lest ihr in unserem Test.
Wer wenn nicht er?
Jonas Waever ist der Kopf hinter Clandestine und ihr fragt vollkommen zu Recht wer verdammt nochmal ist das? Erstmals konnte er mit einer Total-Conversation-Mod namens The Nameless Mod des ersten Deux Ex im Jahr 2009 aufzeigen. Danach führte ihn sein Weg zu Expeditions Conquistador welches er als Creative Director wesentlich mitgestaltete. Man könnte sagen Deux Ex hat ihn zu seinem jetzigen Werk inspiriert, wobei er natürlich nicht mit einem quasi endlosen Budget ausgestattet ist. Eine Vision, ein Mann und sein Team, dann wollen wir mal gucken ob der Stealth-Titel auch Spaß macht.
Wie auf Samtpfoten
Die zwei steuerbaren Helden im Spiel sind Katya und Martin, diese sind russische Spezialagenten. Katya ist in der Spielwelt selbst unterwegs und wird in der Third-Person-Perspektive gesteuert. Martin hingegen ist ein Hacker und sitzt abseits des eigentlichen Geländes und ist für die technischen Spielereien zuständig. Im Singleplayer-Modus switchen wir beliebig zwischen den zwei Charakteren hin und her. Im Koop-Modus hingegen übernimmt jeder Spieler einen Charakter und spielt mit diesem. Diese zwei Teile des Spiels sind vollkommen unterschiedlich zu zocken.
Katya die Schleichprinzessin
Die russische Agentin Katya wird aus der Third-Person-Perspektive gesteuert. Ihr obliegt es in den Level den aktiven Part zu übernehmen. Wir meucheln und schießen uns durch die Gegner. Sie verwendet zwar eine schallgedämpfte Pistole aber es ist äußerst ratsam diese nur im Notfall zu verwenden. Nahe stehende Gegner hören den Schuss trotzdem und machen Jagd auf euch. Das ist ein Problem den all zu viele Treffer steckt Katya nicht ein. Dann heißt es Ladebildschirm und Start vom letzten Speicherpunkt. Ihr müsst euch also an die Gegner lautlos heran schleichen um sie dann von hinten in das Land der Träume zu schicken. Doch allein hat die rothaarige Agentin keine Chance, deshalb steht ihr der Hacker Martin zur Seite.
Martin der Hackerboy
Der zweite Charakter ist Martin und er unterstützt Katya fernab des eigentlichen Kampfes. Seine Aufgabe ist es diverse technische Geräte zu hacken. Er muss Kameras verstellen damit die Meuchelmörderin nicht entdeckt wird. Zudem knackt er digitale Schlösser und PC`s. Firewalls und Anti-Viren-Programme machen ihm das Leben schwer. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist es Gegner auf der Minimap zu markieren. So kann Katya ihre Routen hervorragend planen.
Überhaupt empfehlen wir euch dringendst mit einem Kumpel zusammen zu zocken. Erstens macht das viel mehr Spaß und zweitens zockt es sich gemeinsam einfacher. Des weiteren benötigt ihr unbedingt ein Kommunikationsprogramm wie zum Beispiel Teamspeak. Clandestine verfügt zwar über einen internen Chat aber oft ist das geschriebene Wort einfach zu langsam. In engen, dramatischen Situationen ist es unerlässlich eurem Mitspieler über den Sprachchat zu helfen.
Das alles könnt ihr natürlich auch im Solo-Modus selbst erleben, was mitunter dezent stressig werden kann. Wir empfehlen euch dieses asynchrone Stealth-Game im Koop zu genießen.
Manchmal dumm aber höllisch gefährlich
Das beschreibt eure Gegner wohl am trefflichsten. Hin und Wieder haben sie geistige Aussetzer und sehen euch einfach nicht obwohl ihr nur einen Meter neben ihnen steht. Auf der einen Seite ist das zwar ärgerlich aber zeitgleich auch recht angenehm. Denn haben euch die gegnerischen Einheiten mal im Visier treffen sie vorzüglich und es heißt Mission Failed. Die Optik und ist Akustik sind relativ altbacken gehalten, Clandestine ist halt kein Tripple-AAA-Titel aber das reißt der frische Spielmodus wieder raus.
Vor dem jeweiligen Einsatz gibt es eine kurze Planungsphase. Dort wählt ihr eure Waffen, die Munition und die mitnehmbaren Gadgets (Modem, Pager, Blendgranaten) aus. Tipp: Das Modem ist Pflicht! In den Level selbst könnt ihr etliche Gegenstände sammeln, dass und weitere Faktoren werden dann in Punkte umgerechnet. Je nach Leistung bekommt ihr mehr Geld für den nächsten Einsatz zur Verfügung. Was wiederrum den Vorteil hat das ihr euch in der nächsten Mission bessere Gegenstände (Waffen, Gadgets) leisten könnt.
Spielspaß:
Fazit mEssE:
Ein optisches und akustisches Meisterwerk sieht wahrlich anders aus. Auch die Gegner-KI leistet sich immer wieder ein paar Patzer. Aber lasst euch davon nicht in die Irre führen. Clandestine ist trotz allem ein fordernder Stealth-Koop-Titel geworden. Besonders gut gefällt uns der asynchrone Koop-Modus den es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Schnappt euch einen Kumpel, startet Teamspeak oder sonst ein Programm und genießt zusammen diesen Titel. Gemeinsam leise, gemeinsam tödlich lautet die Devise.
Fazit Lu:
Clandestine ist für mich ein sehr gelungenes Stealth-Spiel wo man wirklich viel Köpfchen braucht. Im Koop-Modus macht es sehr viel Spaß und die Bugs sind teilweise auch sehr lustig aber auch nervig da man dank der wenigen Checkpoints wieder von vorne anfangen muss. Trotzdem kann ich das Spiel weiter empfehlen, grafisch ist es auch ganz ok aber es reißt keine Bäume aus.