Gearbox und 2K Games schicken uns mit Borderlands 3 endlich wieder nach Pandora und auf etliche weitere Planeten. Humor, 4-Spieler-Koop und tonnenweise Loot laden zum Verweilen ein.
Funktioniert diese Mischung auch beim dritten Teil? Gibt es Neuerungen oder erhalten wir trotz ewig langer Entwicklungszeit eher ein Borderlands 2,5?
Das und mehr klären wir in unserem Review.
Vier unterschiedliche Klassen
Borderlands 3 bietet insgesamt vier verschiedene Kammerjäger also Charakterklassen. Jeder Charakter bietet andere Fähigkeiten und Skillbäume.
Zum einen hätten wir da Amara, sie ist eine mächtige Sirene und diese Klasse ist bereits aus den Vorgängern bekannt. Amara dient vor allem als Damage Dealer und wird vorwiegend im Nahkampf verwendet. Der zweite Charakter Zane dient in erster Linie als Fernkämpfer. Als einziger Kammerjäger kann er einen zweiten aktiven Actionskill ausrüsten, dafür verliert er aber Zugriff auf den Granatenslot. Er kann eine Drohne in den Kampf führen und ein Hologramm von sich erschaffen.
FL4K ist der Bestienmeister im Quartett und somit niemals alleine unterwegs. Wir können verschiedene Pets mitführen die jeweils andere Boni gewähren. Dazu gesellen sich noch die Rakks, kleine Flugwesen die Gegner im Sturzflug attackieren. Somit ist er die perfekte Klasse für Solisten als auch Fernkämpfer. Abgeschlossen wird die Truppe mit Moze, welche sich als großer Freund von Robotern etabliert. Moze kann sich in einen Mech verwandelnd der mit einem Granatwerfer, einer Minigun oder einer Railgun ausgestattet werden kann. Somit ist die Klasse für Einsteiger am ehesten geeignet, hier kann man nicht viel falsch machen.
Wo ist Handsome Jack?
Borderlands 3 erzählt die Geschichte weiter und somit gibt es auch keine Auftritte von Handsome Jack mehr, der geniale Bösewicht wurde von uns ja bereits besiegt. Trotzdem kommt er in diversen Gesprächen vor, da ein Crewmitglied von uns seine Ex-Frau darstellt.
Dafür gibt es aber eine neue Gefahr, das heißt eigentlich gibt es gleich zwei, wir bekämpfen nämlich ein Geschwisterpärchen. Troy und Tyreen wissen durchaus zu unterhalten, haben einige fiese Momente und lustige Szenen aber bleiben im Vergleich zu Jack bleiben sie dann doch recht blass. Immerhin der Seitenhieb auf „Streamer und Influencer“ ist wahrlich großartig – Like, folge und gehorche.
Wozu man dazu aber zwei beliebte Figuren aus dem Franchise sterben lässt erschließt sich uns trotzdem nicht. Sie sind nun tot aber die Schurken werden dadurch nicht wirklich „schurkenhafter“. Der Superstar-Traum-Aufhänger ist schlicht Nonsens.
Unsere mobile Basis
Unsere Abenteuer starten wir von unserem Raumschiff namens Sanctuary aus. Dort finden wir neben unserer Crew auch etliche weitere Stationen. Wir können verlorenen bzw. übersehen Loot anfordern, überflüssige Gegenstände verkaufen oder neue Gegenstände kaufen, unsere Shift-Codes einlösen, unsere Figur optisch anpassen und etliches mehr.
Dazu gesellen sich einige Räumlichkeiten wie die Brücke wo wir neue Ziele ansteuern, eine Landekapsel für den Abwurf auf Planeten und auch unser eigener Raum. Dort befindet sich ein Safe, in dem wir besonderen Loot horten können, zudem können wir Erinnerungsstücke an fixen Stellen im Raum anbringen.
Ein paar kleinere Missionen werden auch auf der Sanctuary angeboten, meist Sammelquests aber vor allem treffen wir hier auf den herzallerliebsten Roboter der Spielegeschichte – Claptrap! Wer sich eine Auszeit gönnen möchte besucht die hauseigene Bar und zockt an den unterschiedlichen Glücksspielstationen.
Nichts neues in der Galaxie?
Borderlands 3 setzt auf die gleiche Mischung wie seine Vorgänger. Tonnenweise Loot, harte Kämpfe, fiese Bossgegner und einen großartigen Humor. Weiterentwicklung bzw. Neuerungen gibt es in Wahrheit keine. Fans können also bedenkenlos Zugreifen, wer bis jetzt nichts mit der Serie anfangen konnte wird auch mit Teil 3 nicht bekehrt werden.
Großartig hingegen funktioniert wie gewohnt der Humor und etliche Seitenhiebe auf Gesellschaftsthemen aber auch Spielethemen werden gekonnt aufs Korn genommen.
Verarscht werden Early Access-Spiele, MMOs und natürlich Lootboxen als auch die DLC-Politik vieler Hersteller – wobei sich bei letzterem Thema Borderlands selbst nicht wirklich rausnehmen kann.
Am meisten Spaß macht der Koop-Modus des Loot-Shooters, zu viert explodiert förmlich der Bildschirm im Minutentakt. Chaos pur, fantastisch! Wer es lieber ruhiger hat spielt im Solo-Modus und frönt somit seinem Menschenhass.
Launch-Trailer:
Fazit:
Borderlands 3 macht Spaß, besonders der Humor rockt! Im Gegensatz zu anderen Genregrößen wie The Division 2, Warframe oder Destiny 2 spielt sich der dritte Teil aber eher altbacken. Besonders das fehlende Endgame (Wellenmodus, unterschiedliche Bosse töten, New Game+ – Gähn!) stört mich ganz besonders.
Ja ich hatte eine gute Zeit, besonders im Koop-Modus aber ein einmaliges Durchspielen reicht mir persönlich dann aber doch. Die rund 50 Stunden lang wurde ich aber sehr gut unterhalten, Genre-Fans können letztlich mit einem Kauf trotzdem nichts falsch machen.
Borderlands 3 findet man auf dem PC, XBox One und PS4 bspw. via Amazon oder MMOGA