Test: Blues and Bullets – Episode 1: Das Ende des Friedens

Test: Blues and Bullets – Episode 1: Das Ende des Friedens

Ihr habt noch nie von Blues and Bullets gehört? Bis zu unserem Test wir auch nicht! Deshalb traf es uns umso heimtückischer den das Adventure von A Crowd of Monsters (Publisher & Entwickler) macht richtig Bock auf mehr. Blues and Bullets erscheint im Episodenformat, aktuell ist Episode 1: Das Ende des Friedens verfügbar. Das Adventure bietet ein erwachsenes Setting und bietet optisch den „Film Noir-Stil“. Doch eins nach dem anderen, wir starten mit dem Test von Episode 1 und dieser wird etwas umfangreicher damit wir euch zeigen können, was euch hier erwartet. Eine Wertung wird es erst nach dem Abschluss der 5ten Episode geben, bis dahin werden wir jeder Episode ein Fazit widmen.

Das zieht euch rein

Blues and Bullets startet mit einem filmreifen Intro und die erste Szene lässt uns bereits erahnen das hier wird kein Kindergeburtstag. Das Spiel ist böse, brutal, behandelt Themen für Erwachsene. In der ersten Szene steuern wir ein uns unbekanntest kleines Mädchen. Wir befinden uns tief unter der Erde in einer Höhle und sind in einem Verließ eingekerkert. Die düstere Optik wird durch einen stylischen Schwarz-Weiß Look unterstrichen. Einzig und allein markante Dinge sowie Blut sind rot eingefärbt. Um uns herum sind dutzende Kinder eingesperrt, viele weinen, überall klebt Blut, wir sind angespannt bis in die Haarspitzen. Plötzlich ruft uns ein kleiner Junge zu sich, unser Zellennachbar, und übergibt uns eine Büroklammer. Irgendwie schaffen wir es mit dem kleinen Mädchen das Schloss zu knacken. Markerschüternde Geräusche sind zu hören, die Schließzylinder an der Haupttür bewegen sich, das kann nichts Gutes bedeuten. Wir versuchen noch den kleinen jungen zu retten, haben aber keine Chance. Das Tor öffnet sich und darin steht ein „Monster“, riesige Hörner quillen aus seinem Schädel. Wir flüchten in einen Schrank und verstecken uns dort, als der kleine Junge uns ein Messer in den Rücken rammt. „Dort hat sie sich versteckt! Sie war böse, sie muss jetzt bestraft werden!“. Das „Monster“ öffnet die Tür und Szenenwechsel.

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Das „Monster“, okulte Vorgänge, merkwürdige Gestalten und abartige Rituale stehen an der Tagesordnung.

WTF, was hast du drauf?

Mit diesem Auftakt zieht uns Blues and Bullets sofort in seine abscheuliche Welt. Schauplatz ist die Stadt Santa Esperanza und diese hat ihre beste Zeit bereits hinter sich. Das Adventure besticht außerdem durch seine guten englischen Sprecher, für all jene die im Englisch nicht sonderlich sattelfest sind gibt es deutsche Untertitel. Gesteuert wird entweder mit Tastatur und Maus oder ihr benutzt einen Controller. Blues and Bullets orientiert sich spielerisch an den Telltale-Titeln (The Walking Dead, The Wolf Among Us) und so steht das Erleben der Story im Mittelpunkt. Ihr führt Gespräche, trefft hin und wieder Entscheidungen unter Zeitdruck, untersucht Morde, rätselt euch durch diverse Schauplätze und überlebt diverse Action-Einlagen. Die Spielzeit von Episode 1: Das Ende des Friedens beträgt zwei Stunden.

Charaktere mit Biss

Blues and Bullets ist aber nicht nur der Name des Games sondern auch ein wichtiger Schauplatz darin. Das Blues and Bullets ist ein amerikanisches Dinner. Der Besitzer ist Eliot Ness, seines Zeichens Ex-Cop und „Held“ des Titels. Eliot Ness war der Cop, der Chief, der Beste, eine lebende Legende mit Alkoholproblemen. Er hat den legendären Mafia-Boss Al Capone hinter Gittern gebracht und so die Stadt Santa Esperanza zu einem sicheren Ort gemacht. Mittlerweile ist Ness in Pension aber seine Vergangenheit wühlt ihn immer noch auf, zu viele Freunde und Kollegen sind gestorben, auch sein letzter Fall „Vermisste Kinder“ ist noch ungelöst.

Dutzende Kinder werden vermisst, die Cops korrupt, wer kann dem Einhalt gebieten?

Dutzende Kinder werden vermisst, die Cops korrupt, wer kann dem Einhalt gebieten?

 

Ein bis dahin unbekannter Afro-Amerikaner betritt das Blues and Bullets. Legt uns eine Pistolenkugel auf den Tresen. Dieses Mal startet eine Rückblende „Vor 20 Jahren“. Ein damals wesentlich jüngerer Eliot Ness, dafür aber mit dem gleichen Alkoholproblem ausgestattet, betritt die Szenerie. In der rechten Hand mit einer Flasche Whiskey bewaffnet und in der linken Hand befindet sich die Pistolenkugel. Es ist Weihnachtsabend, Eliot ist depressiv, unglaublich aggressiv, besoffen und will die Sache mit Al Capone ein für alle Mal erledigen. Durch den Schnee stapft er zu Al Capone`s Haus, man merkt wie die Wut immer weiter aufsteigt. Eine Wache verwehrt dem Ex-Cop den Eingang, also eskaliert die Situation und ein massives Feuergefecht startet. Wir töten dutzende Mafia-Schergen. Die Action-Einlage ist eine gelungene Abwechslung und fügt sich gut in das Gesamtwerk ein. Die Bewegungen laufen vollkommen automatisch, wir können nur die Deckung wechseln und selbstständig Zielen sowie Feuern.

Wir kommen um dich zu holen Mr. Capone!

Wir kommen um dich zu holen Mr. Capone!

 

Endlich, Auge in Auge stehen wir Mr. Al Capone gegenüber! Die Waffe auf ihn gerichtet, mit dem einzigen Ziel ihn hier und jetzt umzunieten und die Sache definitiv zu beenden. Doch der fiese Fettsack verwendet seinen Sohn als Schutzschild. Wir verschonen das Leben dieser eierlosen Drecksau, nicht vor dem Kind aber wir bekommen dich noch versprochen. Kurz darauf wird der Mafia-Boss wegen Steuerhinterziehung hinter schwedische Gardinen gebracht – Szenenwechsel.

Der Don und sein Lakai

Der Afro-Amerikaner heißt Milton und ist Al Capones Vertrauter, sein Handlanger und er wird uns in Zukunft nicht von der Seite weichen, wir haben also ein Schosshündchen erhalten. Mit Milton fahren wir zu einer Seilbahn und mit dieser geht es dann Richtung Himmel. Oben angekommen erwartet uns ein Luftschiff aka Hotel namens Hindenburg. Es ist riesig, luxuriös, beeindruckend und wir finden Blut. Jetzt ist es sicher Mr. Capone wurde aus der Haft entlassen und dass hier ist sein zu Hause, doch was will er von uns? Blues and Bullets vermengt geschickt reale Tatsachen mit seiner eigenen Geschichte und macht daraus einen wilden Mix der durchaus schmeckt. Der Mafia-Don möchte uns anheuern, er hat einen Job für uns. Seine Begründung klingt logisch, wir sind der einzig ehrliche Mensch denn er kennt, aber wir trauen dem Ganzen nicht so wirklich. Seine kleine Nichte Sofia ist verschwunden, wir vom Erdboden verschluckt. Die Polizei wird ihm nicht helfen. Wir willigen ein unter der Tatsache das Al Capone sich nach dem Abschluss des Auftrages in ein anderes Land absetzt und nie mehr wieder zurückkehrt. Wir besigeln den Deal mit einem Faustschlag in sein Gesicht und gehen unseres Weges. Wieder stoßen wir auf die vermissten Kinder, der Kreis beginnt sich zu schließen.

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Die Ermittlungspinnwand

Unsere Spur führt uns zu Boccherini, seines Zeichens Fälscher von allerhand Papieren wie Reisepässen, Sterbeurkunden und Co. Als wir bei seinem Haus ankommen wird uns ein Bild des Schreckens geboten. Boccherini wurde bestialisch ermordet und mit okulten Ritualen geqäult. Im Bad finden wir einen Altar bestehend aus seinen abgerissenen Händen und seinen gezogenen Zähnen. In sein Kreuz wurde ihm ein zehn Zentimeter tiefes ein Whiskey-Glas gerammt. Ich kann euch sagen das sieht alles andere als appetitlich aus. Hier kommt erstmals die Ermittlungspinnwand zum Einsatz. Es gilt den Tatort genauestens zu untersuchen und Hinweise zu finden wie der Mord vonstatten ging. Die Ermittlungspinnwand dient somit als kleine Hilfestellung was ihr als nächstes zu tun habt. Auf der Wand werden Indizien und Beweise festgehalten und logisch miteinander verknüpft bis der Mord geklärt ist. Ist das geschafft erhaltet ihr einen neuen Hinweis wohin eure Reise gehen wird. Sie wird euch auf ein gigantisches U-Boot führen.

So sieht die Ermittlungspinnwand zu Beginn aus. Diese verzweigt sich dann immer weiter und wird zunehmend komplexer.

So sieht die Ermittlungspinnwand zu Beginn aus. Diese verzweigt sich dann immer weiter und wird zunehmend komplexer.

 

Nach dem Abspann ist vor Episode 2

Als wir den Abspann betrachten und die Ereignisse Revue passieren lassen kommt uns das Ende irgendwie abrupt und „blöd“ vor, doch dann setzt Blues and Bullets noch einen drauf. Als Outro versetzt uns das Spiel nochmals in die Höhle zum Gefängnis der Kinder. Wir bekommen fürchterliche Szenen zu sehen und checken das ist kein Monster, das ist nicht der Teufel höchstpersönlich das ist ein okulter Clan der mit den Kindern abartige Sachen veranstaltet. Eine Gruppe voll mit Wahnsinnigen die sich hinter Horrorfratzen verstecken, Kinder quälen, töten aber warum und wozu?

Fazit:

Meine Güte was für eine geile Überraschung Blues and Bullets doch ist. Plötzlich ist es da und bläst uns förmlich weg. Wer gute, erwachsene Geschichten mag kann definitiv zuschlagen. Wer die Adventures von Telltale super findet bekommt hier eine tolle Alternative. Zudem ist der Preis von 20€ für alle 5 Episoden sehr fair. Einzig die Kameraeinstellungen sind selten nicht optimal gewählt aber das ist jammern auf hohem Niveau. Wir sind unglaublich gespannt auf Episode 2, wir müssen wissen was mit diesem okulten Clan los ist, müssen wissen wie es mit Al Capone und unserem Helden Eliot Ness weiter geht.

In meinen Adern fließt Gaming :D

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