2019 nähert sich dem Ende also ist es an der Zeit das Spielejahr Revue passieren zu lassen. Viele gute Games sind erschienen, ein paar Enttäuschungen waren leider auch dabei und vor allem bedrängt uns das Gefühl das es ziemlich viel überdurchschnittlichen Einheitsbrei gegeben hat.
Im nächsten Jahr soll bekanntlich die neue Konsolengeneration pünktlich zu Weihnachten erscheinen, also hoffen wir mal das wir nicht noch ein Brückenjahr erleben müssen – wobei es vermutlich erst 2021 dann „richtige“ Blockbuster, welche auch Neuerungen bringen, geben dürfte.
Die Tops 2019
Mein persönliches Highlight in punkto Überraschung war ganz eindeutig A Plague Tale: Innocence. Entwickelt von einem relativ „kleinen“ Studio, konnte das Spiel vor allem in Sachen Atmosphäre und Story überzeugen. Wir steuern ein Geschwisterpaar, durch eine Welt, die sich der Zerstörung nähert. Schleichpassagen wechseln sich mit Horroreinlagen und emotionalen Szenen permanent ab. Wer diesen Titel noch nicht gespielt hat, sollte dies unbedingt, während der Feiertage nachholen.
Die Auferstehung des Jahres feierte wohl eindeutig der Entwickler Infinity Ward mit Call of Duty: Modern Warfare. Die letzten Serienteile waren in Ordnung aber „leicht“ an der Fanbasis vorbei entwickelt. Der Singleplayer hat etliche epische und vor allem abartige Momente geboten und im Multiplayer orientiert man sich an den alten Modern Warfare-Serienteilen. Einschalten, ein paar Runden feinstes Shooter-Gameplay genießen und wieder abschalten – perfekt für die düstere Weihnachtszeit geeignet.
Obwohl COD hatte nicht als einziger sein Comeback auch Trine 4: The Nightmare Prince kann hier lobend erwähnt werden. Auch hier hieß es eindeutig „Back to the Roots“ und dieser Schritt zurück war das beste was dieser Marke passieren hätte können.
Eine Optik wie aus einem Märchen, geniale Sprungpassagen und punktgenaue Steuerung umranden diesen tollen Titel. Auch die Rätsel sind nicht von schlechten Eltern, es müssen ein paar harte Kopfnüsse geknackt werden.
Lobenswert erwähnen wollen wir auch noch Dragon Quest Builders 2. Square Enix hat den 2ten Teil auch auf dem PC veröffentlicht und sich somit eine neue Community erschlossen. Das Spiel überzeugt mit einer unglaublich lieblichen Spielwelt, einer süßen Story sowie dem geschmeidigen Gameplay. Einzig und allein beim Koop-Modus muss noch nachgebessert werden.
Der absolute Zeitfresser 2019 ist der Football Manager 2020 von Sega. Ist man ansatzweise an diesem Genre interessiert, kommt man an diesem Spiel nicht Drumherum. Von der Kündigung bei Manchester United bis hin zu Auferstehung beim WAC konnten wir wieder allerhand denkwürdige Momente in unserer Trainerkarriere erleben. Die Änderungen sind jetzt nicht wirklich epochal aber für Serienjunkies dennoch einen Kauf wert.
Fans von gepflegten Horror-Abenteuern sollten sich unbedingt Close to the Sun ansehen. Einsam und allein auf einem Schiff erkunden wir eine alternative Zeitlinie. Geboten werden allerhand Monster, Rätsel und Schreckeinlagen. In eine ähnliche Kerbe schlägt Moons of Madness. Das Setting selbst ist aber komplett anders, hier befinden wir uns nämlich im Weltall auf einer einsamen Kolonie und müssen schrecklich schiefgegangene Experimente erforschen.
Nach dem ganzen Horrorzeug brauchen wir unbedingt etwas zur Beruhigung – hiermit erreichen wir Cat Quest 2. Ein ungemein süßes Action-RPG das einfach unglaublich lustig zum Zocken ist. Klare Empfehlung, im Koop mit dem Nachwuchs spielen, hier kommt sofort gute Laune auf. Zu entdecken gibt es auch allerhand, das Endgame selbst streckt sich dann aber leider etwas in die Länge.
Die Flops 2019
Was haben wir Wildlands gerne gespielt, im 4er-Koop-Modus haben wir etliche Stunden verbracht. Haben Lager ausgehoben und die Story genossen. Dementsprechend groß war die Vorfreude auf Ghost Recon Breakpoint und noch größer war die Enttäuschung im Anschluss daran. Hier wurde ein „Service Game“ gebaut aber auf das Spiel selbst haben die Entwickler anscheinend vergessen. Vor allem die lieblose Spielwelt, die neue aber vor allem schlechtere Kameraperspektive und der „Survival-Kram“ nerven – die Lootspirale passt auch eher zu The Division 2. Immerhin veröffentlichten die Entwickler Patch um Patch aber ob dies das Spiel noch retten kann steht auf einem anderen Blatt.
Loot-Shooter waren 2019 ja enorm populär und dann kam einer von Bioware, kann ja im Grunde genommen nicht viel schiefgehen. Doch Anthem enttäusche die Community komplett, uns hingegen hat der Shooter letztlich doch viel Spaß gemacht – zumindest die Story-Kampagne. Im Endgame offenbarten sich dann aber die großen Lücken, es war schlicht keines vorhanden und im speziellen der Loot war geradezu erbärmlich.
Ein kleines Spiel auf das wir uns aber gefreut haben war Everreach: Project Eden. Wir dachten hier erscheint ein kleiner Geheimtipp aber das Ergebnis bei Release war fatal. Vor allem die Steuerung und im Besonderen die Gefechte waren/sind katastrophal zu steuern. Die Entwickler haben mittlerweile aber ein paar Patches veröffentlicht, wir werden 2020 dem Spiel einen Kontrollbesuch abstatten und gegebenenfalls unseren Test anpassen.