Vorige Woche haben wir erneut eine unserer internen LAN-Partys abgehalten und da passte uns Sons of the Forest perfekt in den Kram. Survival – Check, Koop für bis zu acht Spieler – Check, Horror – Check, umfangreiches Bausystem – Check. Als vermeintlich gemütlichen Ausgleich haben wir das großartige Aufbaustrategiespiel Mad Games Tycoon 2 gespielt.
An diesem Spiel kann man so einiges gut finden aber unserer Meinung nach hat es auch noch einige Probleme. Ob sich ein Kauf für euch lohnt, klären wir nun in unserem Klassik-Test.
Mayday, Mayday, Mayday!
Wie in so vielen Survivalspielen stürzen wir auch in Sons of the Forest mit dem Hubschrauber ab. Gestrandet auf einem eisigen Berg, looten wir das Wrack und machen uns auf in wärmere Gefilde. Unsere erste Basis bauen wir in der Nähe eines malerischen Sees, doch die Stille trügt. Permanent werden wir von Kannibalen und Eingeborenen attackiert. Da wir hier keine Ruhe finden, siedeln wir weiter und zwar auf den Strand.
An diesem neuen idyllischen Punkt wirkt es wunderbar ruhig und das bleibt auch ein paar Tage lang so. Früher oder später finden uns aber nächtliche Patrouillen und das Ganze beginnt von vorne. Die andauernden Attacken nerven und werden mit Fortlauf der Spieldauer immer heftiger da wir neue und vor allem stärkere Gegnertypen freispielen. Die Lösung für das Problem? Eine Basis auf dem Wasser, die unfassbar nervig zu errichten ist. Für uns trotzdem die einzige Alternative um vor diesen Arschlöchern Ruhe zu haben.
Wichtiger Tipp: Baut niemals auf einem zugefrorenen See. Der Frühling/Sommer kommt und euer Bauwerk wird gnadenlos versinken.
Tolle Atmosphäre
Neben den nervenden Patrouillen ist auch das Bausystem nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Ja es ist unglaublich umfangreich und anpassungsfähig aber halt auch sehr kleinteilig. Sons of the Forest bietet alternativ auch Blaupausen an. Wirklich widerstandsfähig sind aber beide Varianten nicht. Man benötigt einfach tonnenweise Materialien, wenn man die Basis sicher bauen möchte. Die zusätzlich aufstellbaren Fallen verschärfen das Unterfangen. Das Problem hier ist schnell ausgemacht, das Inventar beziehungsweise die bildbaren Stacks (Menge pro Inventarplatz) sind viel zu gering.
Also gibt es nichts Gutes an dem Spiel? Doch dazu kommen wir jetzt. Allen voran sind hier die Atmosphäre und die Abwechslung zu nennen. Bewegen wir uns alleine durch den Wald und hören überall Geschrei, dann läuft es uns eiskalt den Rücken hinunter. Wir sehen menschliche Wesen zwischen Sträuchern hindurchhuschen oder springend zwischen den Bäumen.
Manchmal werden wir nur beobachtet, manchmal kommen die Kannibalen auch zu uns hin und checken nur die Lage. Andere wiederum attackieren uns, werden geschlagen und liegen anschließend flehend vor uns auf dem Boden. Lassen wir sie laufen, sollten sie das eigentlich in ihrem Dorf berichten und wir fortan mehr Ruhe haben. Können wir so leider nicht bestätigen.
Viel Abwechslung
Eine weitere große Stärke von Sons of the Forest ist die Abwechslung. Neben den offenen Gebieten gibt es auch noch viele Dungeons (Höhlen) zu entdecken. Die ersten drei sind vorgegeben sonst kommt ihr in der Story nicht voran. Leider ist das nicht klar gekennzeichnet. Die Dungeons sind ungemein düster und vollgestopft mit schwierigen Gegnern. Ihr solltet euch also nur gut ausgerüstet hineinwagen. Sprich Waffen, Heilung, Essen und Getränke sollten umfangreich vorhanden sein.
Daneben erwarten uns auch unterschiedliche Bunker die vorrangig die Geschichte vorantreiben. Das meiste davon wird in Notizen erzählt. Manchmal gibt es aber auch schicke In-Game-Sequenzen, dicke Bossgegner, TV- oder Kamerabilder. Erkundet ihr die Welt gründlich, lässt sich zum Beispiel auch ein Katana finden und sieben Teile eines enorm wichtigen Artefakts. Setzt ihr das Artefakt zusammen könnt ihr eure Bauwerke, Waffen und die Ausrüstung verstärken. Achtung: Nachdem ihr bei Waffen oder der Rüstung eine Aufwertung startet, werden euch immens große und schwierige Gegnerhorden beziehungsweise bei der Rüstung, Gegnerwellen heimsuchen.
Launch-Trailer:
Fazit:
Ich persönlich bin von Sons of the Forest hin- und hergerissen. Mit gefallen die Atmosphäre und die unterschiedlichen Aktivitäten in der Spielwelt wirklich sehr. Auch das Crafting direkt im Rucksack funktioniert nach einer kurzen Eingewöhnung perfekt und ist zudem einfach auch schick gestaltet. Die Bunker, die Dungeons und das alles von einer Story zusammengehalten wird überzeugen ebenfalls.
Dementgegen halte ich die wirklich absolut nervenden und dämlichen Angriffe in der Nacht, dass viel zu kleine Inventar und dadurch wird das eigentlich gute Bausystem ungemein nervig und unnötig langatmig.
Um richtig Spaß mit dem Spiel zu haben, empfehle ich euch Freunde zusammenzutrommeln (bis zu acht Spieler im Koop) um einfach mehr Spielspaß aus dem Survival-Titel zu holen. Überzogen gesagt: im Koop Top – Solo ein Flop.
Sons of the Forest findet ihr auf dem PC via Steam