Shadwen stammt aus der Feder des finnischen Entwicklers Frozenbyte welche sich bereits mit der Trine-Serie einen guten Namen gemacht haben. Grundsätzlich ist das Stealth-Abenteuer etwas ganz Besonderes und bietet einzigartige Spielmechaniken. Was im Entwurf genial klingt muss aber als Spiel nicht funktionieren oder etwa doch? Das Spiel lässt uns äußerst zwiegespalten zurück, wieso das so ist klärt unser Test.
Mörder, Assassine und Kind
In der Regel steuern wir die namensgebende „Heldin“ Shadwen durch das Abenteuer. Eigentlich ist sie in die Stadt gekommen um den König zu ermorden. Auf ihrem Weg zu den Katakomben läuft ihr aber ein kleines Mädchen (Lily) in die Arme. Lily ist eine Waise und hat ihre sämtliche Familie verloren und ist somit komplett auf sich allein gestellt. Kurzerhand schließt sich die kleine Lily Shadwen an und begleitet sie mit auf ihren Weg. Natürlich kommt es hier zu derben Konflikten die sich mit der Spielmechanik kreuzt, doch dazu später mehr.
Eine ewige Eskortmission
Das Spiel umfasst 15 Missionen durch die wir uns hindurch schleichen sollten. Wir können die gegnerischen Wachen aber auch einfach ermorden und uns so viel leichter den Weg durch die Stadt bahnen. Lily folgt unserer Assassinin auf dem Fuß. Werden wir entdeckt ist das Spiel „vorbei“. Es gilt also uns selbst und unserer Klette einen Weg durch das Level frei zu machen.
Wenn wir kaltblütig mordend durchs Land ziehen stört das unsere kleine Gefährtin logischerweise. Streitereien entwickeln sich, Shadwen ist in ihren Augen eine Mörderin und das geht uns dann doch zu Herzen. Unterm Strich sind wir für das kleine Mädchen verantwortlich und wir bemühen uns so wenig Wachen wie möglich zu töten. Doch viel zu oft ist die Versuchung zu groß und wir schlitzen uns trotzdem einfach hindurch.
Neben den Attacken aus dem Hinterhalt stehen uns etliche Spielereien zur Verfügung. Um Zugang zu den Gadgets zu erhalten müssen wir jedoch die dafür benötigten Pläne und in weiterer Folge die dazugehörigen Materialien finden. Diese Utensilien sind in Schatztruhen versteckt, die mal mehr, mal weniger gut sichtbar sind.
Desto weiter wir im Spiel vordringen desto mehr Gadgets können wir benutzen beispielsweise einen Enterhaken, eine Tretmine oder eine Giftpfeilmaschine.
Stop and Go
Der Enterhaken himself ist zudem das wichtigste Gadget das Shadwen besitzt. Mit dem Freund erklimmt sie mühelos höher gelegene Stellen und kann damit sogar Objekte bewegen, das ist auch bitter notwendig um die Wachen abzulenken und in unsere gewünschte Richtung zu locken. Jede Wache besitzt einen Sichtkreis, sobald wir (Shadwen oder Lily) uns darin befinden werden wir entdeckt und das Spiel ist vorüber. Das heißt zumindest in der Theorie den hier greift das Feature der Zeitmanipulation ein.
Wer Superhot gezockt hat weiß sofort wie das System funktioniert, für alle anderen erklären wir es in aller Kürze. Ist eure Figur in Bewegung läuft die Zeit weiter, sprich die Gegner bewegen sich ebenfalls. Bleibt ihr hingegen stehen, stehen auch die Gegner still und das Bild verliert an Farbe, somit könnt ihr jederzeit einschätzen ob ihr sicher seid oder nicht. Werdet ihr trotzdem von den Wachen entdeckt, könnt ihr die Zeit Zurückspulen und es noch einmal versuchen. Natürlich könnt ihr die Zeit auch Vorspulen um so eure Fallen perfekt nutzen zu können.
Dieses System gefällt uns zu Beginn äußerst gut aber mit der Zeit meucheln wir uns einfach durch die Gegner. Wir können ja nicht verlieren da hilft es dann auch nicht sonderlich das der Titel drei Schwierigkeitsgrade besitzt. Fehler machen, Zurückspulen, nochmal versuchen, wieder Fehler, Zurückspulen, nochmal versuchen, wieder Fehler, Zurückspulen, alles töten, Level beendet – JUHU.
Auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad werden bestimmte Objekte und die Sichtkegel der Wachen angezeigt. Beim empfohlenen (mittleren) Schwierigkeitsgrad fallen die Sichtkegel weg und auf „Hard“ gibt es überhaupt keine Anzeigen mehr.
Guter Beginn aber…
mit der Zeit wird Shadwen trotz allem eintönig. Zu Beginn des Stealth-Abenteuers besuchen wir noch eine wunderschöne Küste mit einem tollen Panorama. Sobald wir aber in die Katakomben hinab steigen, schleichen wir nur mehr durch die immer gleichen Kulissen. Es ist dunkel, eng, überall befinden sich Mauern, Hölzer und alte Hausbauten. Optisch wird es also recht schnell monoton, alles ist grau und braun sowie matschig. Auch soundtechnisch werden hier keine Bäume ausgerissen, alles ziemlich spartanisch. Passt sich also „wundervoll“ der nicht vorhandenen Spielerischen Abwechslung an.
Die Steuerung hingegen funktioniert einwandfrei, es geht also aufwärts? Ahahahahahaha nope, den Shadwen bietet lediglich zwei Gegnertypen (die einen können erdolcht werden, die anderen nicht) die sich dazu meist noch dumm anstellen. Dazu passt es ins Bild das die Animationen hakelig aussehen, bei insgesamt vier verschiedenen Charakteren ist das ja schon eine gewaltige Aufgabe.
Spielspaß:
Fazit:
Shadwen du mieses aber zeitgleich gutes Stück Software! Die Ansätze sind da um ein wirklich tolles Stealth-Abenteuer zu sein aber leider hast du auch in jedem Bereich so deine Probleme. Die Sache mit der Zeitmanipulation ist wirklich gelungen, dafür schwächelst du bei der Optik, der Vielfalt, der KI und der Story. Falls ihr euch selbst motivieren könnt bloß der Spielmechanik wegen, könnt ihr einen Blick riskieren.