Wir hatten die Wirtschaftssimulation Prison Architect bereits im Test für den PC. Deshalb gehen wir besonders auf die Unterschiede zur XBox One-Version ein. Dass der Titel rockt wissen wir alle, doch funktioniert er auch mit dem Gamepad?
Fünf Missionen zum warm werden
Bevor ihr euch in die komplexe Königsdisziplin wagt, dem Endlosspiel, solltet ihr unbedingt die fünf Story-Missionen erfolgreich absolvieren. Hier lernt ihr Prison Architect in all seinen Formen und Variationen wirklich kennen. Die Sprachausgabe gibt es in Englisch aber ihr habt deutsche Untertitel und Bildschirmtexte zur Verfügung sodass niemand außen vor gelassen werden muss. Die fünf Missionen bieten eine nette brutale Story. Direkt in der ersten Mission dreht sich alles um die Todesstrafe. In weiterer Folge wohnt ihr einem Mafiakrieg bei, enttarnt korrupte Politiker sowie Polizisten und lernt nebenbei das Spiel selbst zu beherrschen.
Die Steuerung
Am PC funktioniert die Steuerung durch die Maus mit Abstand am besten. Falls ihr einer der glücklichen Besitzer einer Maus für die XBox One seid dann schließt diese an. Natürlich funktioniert das Ganze mit dem Gamepad auch, wenn man es nicht anders kennt findet man im Grunde auch gar nichts worüber man jammern könnte. Kenner aber merken dass es einfach länger dauert durch die Menüs zu schalten, für jede Aktion sind mehr „Klicks“ nötig als mit der Maus im Detail sieht das dann folgendermaßen aus:
Mit dem linken Stick verschiebt ihr grob die Karte eure Hauptansicht quasi, der rechte Stick dient dann für die Feinarbeit sprich dieser ist der Mauszeiger. Mit den Schultertasten zoomt ihr hinein und heraus. Enorm wichtig ist die Y-Taste mit dieser könnt ihr die Zeit manipulieren, von Stillstand (Pause) bis hin zu schnell könnt ihr die Zeit verdrehen. Hilft natürlich enorm bei der Planung (Pause) und dem eigentlichen errichten der Bauwerke (Vollgas). Zudem könnt ihr einem bestimmten Projekt den Vorrang geben dann wird dieses als erstes errichtet.
Auf dem Steuerkreuz schließlich findet ihr das Baumenü, die Notdienste und die Belegschaft.
Abwechslung ist Trumpf
Jeder Baumeister der etwas auf sich hält weiß das jedes Bauvorhaben mit dem Fundament startet. Damit diese „leere Hülle“ zugeordnet werden kann müsst ihr dem Gebäude eine gewünschte Funktion (Zelle, Dusche, Gemeinschaftssaal usw.) zuweisen. Ein paar Türen und Fenster hinein gesetzt und dann kann der eigentliche Bau auch schon beginnen.
Steht das Fundament geht es an die eigentliche Einrichtung eures Raumes. Jeder Raum muss ein paar Voraussetzungen erfüllen um ordnungsgemäß genutzt zu werden. Eine Zelle benötigt beispielsweise mindestens eine Gefängnistür, ein Bett und ein WC. Eure kriminellen Insassen haben aber etliche weitere Grundbedürfnisse die ihr tunlichst befriedigen solltet sonst drohen Aufstände inklusive Feuer sowie ermordeten Untertanen.
Zum Beispiel könnt ihr sie mit einem TV-Gerät oder Radio beschäftigen oder ihr bietet Freizeitbeschäftigungen an wie einen Trainingsraum. Ihr könnt ihnen auch auf den rechten Weg zurück helfen und startet mit eigens eingestellten Ärzten ein Alkohol- sowie Drogentherapien. Ärzte, Wachen, Hausmeister und das komplette weitere Personal müsst ihr ebenfalls selbstständig einstellen. Achtet hier gut auf eure Einnahmen-/Ausgabenstatistik, nicht das ihr euch in eine ausweglose Sackgasse manövriert.
Hilft das Alles nichts und es kommt zum Aufstand der Gefangenen müsst ihr natürlich schnell reagieren. Auf dem Steuerkreuz findet ihr Notfalldienste wie Feuerwehr oder eigens ausgebildete SWAT-Teams die schnell für Ruhe sorgen. Diese bewegen sich aber nicht selbstständig zu den Brennpunkten sondern werden direkt von euch gesteuert. Dazu müsst ihr einfach die Einheiten markieren und in die Nähe der gewünschten Position schicken, dort erledigen sie dann ihre Arbeit vollkommen automatisch.
Aber Prison Architect bietet noch mehr, der Titel hat einen unglaublichen Tiefgang, für die schnelle Runde Zwischendurch ist er definitiv nicht ausgelegt. Man muss sich hineinfuchsen und dann hat man damit richtig viel Spaß. Zur weiteren Grundversorgung gehört das Strom- beziehungsweise Wassernetz. Jeder Raum in eurem Gefängnis benötigt mindesten Strom, dieser wird an Generatoren erzeugt. Wird der Strom knapp errichtet ihr einfach zusätzliche Kondensatoren und schon läuft der Laden wieder geschmeidig.
Neben den Story-Missionen und dem Endlosspiel bietet Prison Architect noch etliche Szenarien die ihr zocken könnt. Diese könnt ihr euren Vorlieben beziehungsweise eurer Spielstärke (Schwierigkeitsgrad, Einkommen, Startkapital usw.) anpassen. Habt ihr dann noch immer nicht genug von dem Spiel gesehen könnt ihr euch für die Welt der Direktoren (Screenshot darüber), vollkommen gratis, registrieren. Dadurch erhaltet ihr Zugriff auf die Community und könnt deren Gefängnisse herunterladen und spielen.
Spielspaß:
Fazit:
Wer auf der XBox One eine fordernde und unterhaltsame Wirtschaftssimulation sucht macht mit dem Kauf von Prison Architect definitiv keinen Fehler. Für 20€ erhaltet ihr eine hohe Anzahl an Spielstunden und durch die „Welt der Direktoren“ verfügt ihr quasi über unendlichen Nachschub. Der Hit ist angerichtet, die Insassen warten auf euch – entweder knechtet ihr sie brutal nieder, oder ihr beschert ihnen ein schönes Leben, es liegt an euch.