Nexon hat einen Spieltest zu ihrem Loot-Shooter The First Descendant abgehalten und wir durften fröhlich mitspielen. Nach dem ersten Video dachten wir alle, hier kommt ein knackiges Free2Play-Destiny 2 auf uns zu. Nunja was sollen wir sagen, nach ein paar Stunden mit dem Spiel, verstärkt sich dieser Eindruck massiv.
Der Titel wird kostenlos erscheinen und mit dem In-Game-Shop wird letztlich auch der Erfolg stehen oder fallen, denn eines ist bereits klar, trotz dreisten Klonmechaniken macht das Spiel durchaus Spaß. Was euch in dem neuen Machwerk erwartet lest ihr nun in unserer Vorschau.
Viele spielbare „Nachfahren“ (Charaktere)
Im geschlossenen Spieltest von The First Descendant waren drei unterschiedliche Charaktere spielbar, das wird wohl auch in der fertigen Fassung so sein. Da wäre die Dame Viessa, die ordentlich Schaden mit Eisangriffen austeilt. Lepic hingegen verlässt sich auf seine Traktionsgranaten und Ajax beschützt den Trupp mit einer platzierbaren Barriere. Weitere Charaktere können In-Game freigespielt werden – sehr schön. Auf der anderen Seite fällt aber die Charaktererstellung flach, unsere beliebte Miss Eve wird also nicht mitmischen dürfen. In der Vollversion sollen dann Skins für mehr Abwechslung sorgen.
Jeder Charakter verfügt über eigene Fähigkeiten, ganz genau sind es vier. Unser Trupp darf ebenfalls maximal aus vier Leuten bestehen. Sind keine Mitstreiter online, können wir auch die Spielersuche nutzen um uns mit unbekannten Spielern zu verbünden. Das geschieht oft einfach automatisch sobald wir eine Mission annehmen. Als Oberschurke dient ein gewisser Karel der eine böse Macht beschwören möchte um sich zu „vollenden“. Neben den Hauptmissionen, die in imposanten Zwischensequenzen vorangetrieben werden, gibt es hunderte Nebenmissionen mit denen wir uns beschäftigen können.
Die Spielwelt öffnet sich
Haben wir die ersten fünf Missionen von The First Descendant abgeschlossen, öffnet sich die Spielwelt für uns. Danach besuchen wir erstmal das Spielerhub wo sich auch andere Spieler tummeln und wir weitere Missionen annehmen können oder wir besuchen den Waffen- oder Runenhändler. Auch das Postfach, der In-Game-Store und die Leeren-Abfangeinsätze lassen sich hier finden. Um die Leeren-Abfangeinsätze starten zu können, müssen wir immer ein bestimmtes Charakterlevel und eine spezielle Story-Mission abgeschlossen haben. Dann können wir gegen einen dicken Bossgegner in die Schlacht ziehen. Der Lohn der Mühen ist tonnenweise sehr guter Loot, den wir oft so in der Spielwelt nicht finden.
Die Spielwelt selbst ist in verschiedene Regionen unterteilt in denen wir auf andere Gegner treffen und die fortlaufende Geschichte erleben. Damit wir gegen unsere Widersacher eine Chance haben, benötigen wir natürlich unterschiedliche Meinungsverstärker. Drei Waffen können wir ausgerüstet haben, die jeweils über eine eigenen Munitionsart verfügen – Hallo Destiny 2. Dazu gesellen sich vier passive Slots um unsere Ausrüstungswerte wie Mana, Rüstung, Leben und so weiter zu pushen.
Außerdem können wir verschiedene Runen ausrüsten um weitere Boni abzugreifen. So erhöhen wir zum Beispiel unseren Angriffsschaden für Waffen oder Fähigkeiten und vieles mehr. Nicht benötigte Runen und Waffen können verkauft beziehungsweise zerlegt werden. Die Runen können sogar miteinander kombiniert und verbessert werden. Hier finden Tüftler eine großartige Spielwiese um ihren Charakter weiter an ihre Vorlieben anzupassen.
Außerdem können wir unseren Charakter im Meisterschaftsrang hochstufen. Dadurch erhalten wir mehr Platz für Runen und können unseren Helden noch weiter anpassen. Als technische Basis dient die Unreal Engine 5 die für eine schöne Optik sorgt, einen gut ausgestatteten PC vorausgesetzt. Das Spiel läuft aktuell bereits recht flüssig, die Technik scheint zu funktionieren. Immer wieder kommt es aber noch zu unschönen Input-Lags in den Kämpfen, daran müssen die Entwickler noch arbeiten. Das Movement hingegen läuft flüssig und macht Spaß, gedankt sei dem Greifhaken mit dem wir schnell und unkompliziert die Level erkunden können.
Trailer:
Fazit:
Wenn ich eine gemeine Ader hätte, könnte ich nun sagen, The First Descendant fühlt sich an und spielt sich wie Destiny 2. Vieles was man hier sieht und spielt kommt einem arg bekannt vor. Trotzdem oder vielleicht auch deswegen, hatte ich die ersten Stunden viel Spaß mit dem Loot-Shooter. Das Rezept funktioniert einfach und da das Spiel als Free2Play-Titel erscheint, wird die Spielerbasis zu Beginn sicherlich nicht gerade gering ausfallen.
Letztlich wird alles mit dem Endgame, dem Grind und dem In-Game-Shop entschieden ob sich der Titel langfristig einen Platz an der Sonne sichern kann. Man darf nämlich nicht vergessen, das große Teile von Destiny 2 mittlerweile auch kostenlos spielbar sind. Daran wird sich das Spiel messen lassen müssen. Spannend hingegen finde ich die vielen Runen und die dadurch anpassbaren Charaktere an seine eigenen Vorlieben aber auch hier gilt, abwarten ob sich das letztlich dann nicht doch noch hinter einer Paywall verstecken wird.
Im besten Fall werden wir einen grandiosen Genrevertreter erhalten, im schlechtesten Fall einen Klon der binnen weniger „Jahre“ sterben wird. Bei Nexon – sorry – bin ich immer etwas vorsichtig aber vielleicht überraschen sie uns ja dieses Mal.
The First Descendant wird auf dem PC via Steam verfügbar sein