Na endlich war es soweit, wir durften selbst Hand an Pioneers of Pagonia legen. Schluss mit Videos und Pressetexten jetzt wird es ernst. Der Urvater der berühmten Siedler-Reihe Volker Wertich und das Entwicklerteam Envision Entertainment wollen es nochmal wissen und vor allem wollen sie es besser machen als Ubisoft.
Gespielt haben wir eine erweitere Demo-Version die ihr ab sofort übrigens ebenfalls herunterladen und spielen könnt. Was uns bereits jetzt schon gefällt, wo es aber auch noch ein paar Bedenken gibt und wie die frische Roadmap direkt dagegen steuert und noch viel mehr lest ihr nun in unserem Preview.
Die Ausgangslage
Die Demo-Version von Pioneers of Pagonia bietet drei unterschiedliche Karten: „Ergiebiger Wald“, „Feuchtes Grasland“ und „Trockenes Gestein“. Grundsätzlich solltet ihr die nicht vorgegebene aber durchaus kluge Reihenfolge einhalten. Der Schwierigkeitsgrad steigt pro Karte etwas an. Auf der Wald-Karte haben wir nämlich viel Bauplatz und die Ressourcen sind alle recht einfach zu erreichen.
Es gibt kein wirkliches Tutorial aber dafür finden sich wertvolle Tipps in der rechten Bildschirmecke was wir wann bauen sollten, wie ein kleiner Leitfaden. Der Rest erschließt sich durch reines Beobachten und durch die Texteinblendungen, wenn wir über Aufgaben, Gebäude und Co fahren. Im feuchten Grasland wird es dann schon etwas kniffliger und auf der Karte „Trockenes Gestein“ müssen wir wirklich vorausschauend Planen, Bauen und die Karte erkunden, sonst gehen euch ganz schnell der Bauplatz oder noch viel schlimmer, die Ressourcen aus.
Stein um Stein
Da Pioneers of Pagonia seine Karten per Zufall erstellen wird, sollte ordentlich Abwechslung geboten sein. Wir und unsere Pagonier landen immer mit einem Schiff vor der Insel. Mit dabei ein paar Ressourcen damit wir erste Gebäude errichten können. Gestartet wird immer gleich, zuerst müssen die Grundressourcen beschafft werden. Also stellen wir ein paar Holzfäller, einen Förster und Steinbrüche auf.
Danach sollten wir Wachtürme errichten damit sich unsere Grenzen automatisch vergrößern und wir mehr Bauplatz zur Verfügung haben. Zeitgleich stellen wir auch die zweite Turmvariante auf, dadurch erkunden unsere Bewohner das umliegende Land und der Nebel lichtet sich. Dadurch können wir besser planen an welcher Stelle wir unseren nächsten Wachturm aufstellen um diese Gebietsseite zuerst zu erweitern.
Nebenbei kümmern wir uns noch um die Nahrungsbeschaffung. Haben wir Glück, liegt gleich nebenan ein Feld voll mit süßen Häschen. Logisch das wir dort einen Jäger platzieren und dadurch mit köstlichem Fleisch versorgt werden, hilft ja nichts, unsere hungrige Meute muss satt werden. Zusätzlich können wir auch Beeren und Früchte sammeln. Der Angler hingegen fehlt noch. Dafür können wir aber Ackerbau betreiben und zum Beispiel Gemüse oder Weizen anbauen. Das Getreide wiederum wird benötigt um frisches, knackiges Brot herzustellen. Ihr merkt schon, kein Erzeugnis ist nutzlos. Vieles kann weiterverarbeitet werden beziehungsweise muss weiterverarbeitet werden um bessere Technologien und Werkzeuge freizuschalten.
Weiter immer Weiter
Nachdem die Grundversorgung steht, kümmern wir uns als nächstes um die Erze die wir in Pioneers of Pagonia abbauen können. Dazu zählen Kalkstein (Zement), Kohle, Eisen, Silber und Kupfer. All das harte Zeug benötigen wir für bessere Gebäude wie zum Beispiel die Werkzeugschmiede, Schatzkammer und Co. Jede dieser Ressourcen benötigt meist eines oder zwei Gebäude um weiterverarbeitet werden zu können. So entstehen daraus zum Beispiel Eisenbaren die wir wiederum zu Schwertern verarbeiten können oder aus Silber werden funkelnde Schatzkisten.
Jedes größere Gebäude hat zudem ein Menü im dem wir spezielle Gerätschaften produzieren lassen können. Ohne Schaufel oder Hammer erhalten wir keine Arbeiter, ohne Holzräder können wir bestimmte Bauwerke nicht aufstellen und so weiter und so fort. Klingt ungemein kompliziert, ist es aber nicht. Die kurzen und knackigen Beschreibungen führen sehr gut durchs Spiel. Besonders die ersten ein bis zwei Stunden, auf einer Karte, vergehen wie im Flug. Danach geht der Demo etwas die Saft aus, aber hey es ist eine Demo da muss man mit Abstrichen leben.
Die Wegplanung funktioniert meist sehr gut und zuverlässig kann aber bisweilen auch fummelig werden. Vor allem dann, wenn das Gebiet „falsch, weil zufällig“ erweitert wurde. Hier wäre es wirklich enorm sinnvoll und hilfreich, wenn man bereits gesetzte Wege abreißen könnte – bei Gebäuden klappt es ja schließlich auch.
Was ist noch unklar?
Klar ist, wir haben noch lange nicht alles gesehen was Pioneers of Pagonia zu bieten hat beziehungsweise bieten wird. Das Spiel wird keine Story-Kampagne bieten, sondern eben auf zufällige Generierung bei Karten und Aufgaben setzen. Es wird neutrale Fraktionen geben die uns vor Aufgaben stellen und auch feindliche Lager. Letztlich wird der Langzeitspielspaß mit diesen zwei Faktoren steigen oder fallen. Hier müssen die Entwickler Kreativität beweisen, auf „liefere mir einhundert Goldstücke“-Aufgaben habe ich persönlich keine Lust und das kann auf Dauer auch nicht motivieren.
Ebenfalls noch passend zur Wegplanung fehlen mir Brücken. Brücken die man beispielsweise über kleinere Seen oder Küstengebiete ziehen könnte um die teilweise doch langen Laufwege meiner Arbeiter zu verringern, das wäre schön und ich wünsche mir noch ein „Gelände-Tool“, also eine Möglichkeit Berge oder zu steile Hänge abtragen zu können. Es ist nicht wirklich angenehm um einen kompletten Berg herumbauen zu müssen um Waren an die Außenposten zu bekommen.
Gameplay-Trailer:
Fazit:
Was Pioneers of Pagonia jetzt schon vorzüglich kann ist das „Gewusel und Gesiedel“ darzustellen. Es macht einfach Spaß seinen Leuten beim Malochen zuzusehen, so erblickt man auch gleich die eventuell vorhandenen Probleme. Warum stehen hier eigentlich so viele Menschen gelangweilt herum? Warum kommt kein Arbeiter in meinen Steinbruch. All das und noch viel mehr ist ohne überfrachtete Menüs sofort sichtbar.
Auch das Aufstellen der Gebäude und der Spielfluss stimmen in der Demo. Fraglich bleibt wie es mit der Langzeitmotivation aussehen wird. Klar ist, es kommen neutrale Fraktionen, feindliche Lager und unterschiedliche Aufgaben und genau daran wird sich das Spiel letztlich messen lassen müssen, hier wird entschieden ob es ein Hit wird oder nicht.
Unterm Strich bin ich ordentlich angefixt und hätte gerne noch mehr gespielt, noch mehr Gebäude entdeckt, noch mehr Warenkreisläufe und Aufgaben erledigt. Das ist ein gutes Zeichen, der Weg stimmt also.
Pioneers of Pagonia findet man auf dem PC via Steam ab 13. Dezember 2023