Dieses Wochenende lief die Closed Beta zum kommenden MMORPG Elyon. Wir haben natürlich fleißig reingespielt und konnten dadurch etliche Eindrücke gewinnen die wir mit euch teilen möchten.
Das Spiel erinnert uns an eine Mischung aus Elder Scrolls Online und Black Desert Online, was ja nicht gerade die schlechtesten Vorbilder sind. Alles Weitere lest ihr jetzt.
Sechs Klassen warten auf uns
Insgesamt bietet Elyon sechs unterschiedliche Klassen, fünf davon waren in der Closed Beta spielbar. Der Warlord fungiert als Nahkämpfer und wird vorzugsweise als Tank gespielt. Der Mystic ist ein Magier der vor allem als Heiler und Supporter verwendet wird.
Dazu gesellen sich drei DD-Klassen: Elementalist – ein Magier mit hohem Schaden, Gunner – ebenfalls ein Fernkämpfer und der Assassin – ein klassischer Nahkämpfer. Die sechste Klasse, der Slayer wird erst in der zweiten Beta spielbar sein. Der Slayer ist ein Nahkämpfer der mit einem Großschwert hantiert.
Haben wir uns für eine Klasse entschieden steht noch die Wahl unseres Realms an. Hierbei haben wir zwei Varianten: Ontari und Vulpin. Wenn ihr also Realm versus Realm-Schlachten mit euren Freunden betreten möchtet, solltet ihr die gleiche „Rasse“ wählen.
Nun öffnet sich endlich der Charaktereditor vor unseren Augen. Wir können nun zwischen vier Rassen (Mensch, Elf, Ork und „Ein“) wählen. Unser zukünftiger Held kann sowohl weiblich als auch männlich sein. Eine Ausnahme stellt die Rasse „Ein“ dar, das sind äußert kleine, knuffige und wuschelige Wesen.
Wie üblich erstellen wir natürlich unsere beliebte „MissEve“ und passen den Charakter nach unseren Vorstellungen hin an. Wir verändern das Gesicht, passen die Haare an, wählen die Statur und vergeben eine passende Stimme.
Ein unglaublich flotter Einstieg
Elyon verwendet die Unreal Engine als technischen Unterbau, dementsprechend gut sieht das MMORPG auch aus.
Teilweise kann es aber auch etwas unübersichtlich werden, wenn gefühlsmäßig hunderte Spieler tausende Effekte zeitgleich abfeuern. Auch in größeren Städten kann die Übersicht schnell verloren gehen. Hier sollten die Entwickler noch etwas an der „Lesbarkeit“ arbeiten.
In einem kurzen aber actionreichen Tutorial führt uns Elyon in seine Spielwelt. Es kracht an jeder Ecke, die Kämpfe laufen flüssig – kurz es macht einfach Spaß. Im Anschluss daran öffnet sich die große Spielwelt für uns und wir können diese nun erkunden.
Bis Charakterlevel 30 steigen wir in Windeseile auf, der Einstieg macht richtig Bock. Wir werden mit neuen Fähigkeiten zugeworfen und die Hauptquests führen uns in allen Belangen sehr gut in die Mechaniken des MMORPGs ein.
Rein in die Dungeons
Natürlich dürfen Dungeons auch in Elyon nicht fehlen. Bis Charakterlevel 37 konnten wir unsere „MissEve“ hochspielen und so die ersten vier Dungeons besuchen. Die ersten drei sind reine Solodungeons und führen uns gekonnt in das Spielprinzip ein. Spätestens beim Endgegner merken wir ob unser Build funktioniert oder nicht.
Der vierte Dungeon ist erstmals eine kooperative Mission. Drei Spieler schließen sich hier zusammen und versuchen eine kleine Basis zu verteidigen. Hunderte Gegner strömen aus drei Portalen und versuchen uns zu überrennen. Dieser „Dungeon“ erinnert uns eher an einen Überlebensmodus aber es machte trotzdem viel Spaß gemeinsam zu kämpfen und zu siegen.
Umfangreicher Charakterausbau
Beginnen wir doch ganz klassisch mit unseren Ausrüstungsgegenständen. Ausgerüstet werden können: Kopf, Torso, Beine, Schuhe, Hände, Haupt- und Nebenwaffe und jeweils zwei Stück Ringe und Ohrringe. In der offenen Spielwelt droppen relativ selten Rüstungsteile, diese verdienen wir uns eher mit Quests, in Dungeons, bei Weltbossen im PVP usw.
Das Verbesserungssystem erinnert letztlich an Elder Scrolls Online. Mit bestimmten Kristallen können wir das jeweilige Ausrüstungsteil verbessern und so im Level pushen, das ist auch bitter notwendig, wir müssen unsere Ausrüstung hegen und pflegen. Wer lieber tonnenweise, teils nutzlosen Loot sammelt, wird mit Elyon nicht glücklich. Wie in ESO gilt es seine Sets zu farmen und diese dann hochzuleveln.
Anpassbare Fähigkeiten:
Eine weitere Möglichkeit unseren Charakter anzupassen sind die flexiblen Fähigkeiten. Jede Fähigkeit kann in vier Stufen abgeändert werden. Die Grundfähigkeit und den ersten Modifikator erlernen wir problemlos durch das Leveln selbst. Variante Nummer 2 spielen wir uns durch Quests frei oder kaufen sie im Shop.
Die dritte und vierte Anpassung ist dann schwieriger zu erreichen. Diese erhalten wir beispielsweise durch das Besiegen von Weltbossen. Für diese „Weltevents“ können wir uns anmelden, müssen aber unglaublich schnell reagieren, sie sind unfassbar schnell besetzt. Am besten sucht ihr euch einen größeren Clan und geht das gemeinsam an.
Feinschliff mit Runensteinen:
In der Regel verfügt jeder Ausrüstungsgegenstand über mindestens einen Sockel. Darin können wir Runensteine platzieren und so unseren Charakter weiter perfektionieren. Aus insgesamt sechs Richtungen können wir hierbei wählen: Rot (Angriff), Orange (Massenkontrolle), Gelb (Effektchance), Grün (Unterstützung), Blau (Schutz) und Lila (Erweckung).
Die Runensteine selbst müssen ebenfalls gesteigert werden. Der Stufe 1-Stein wird geschliffen bis er zum Upgrade bereit ist. Nun benötigen wir einen weiteren Stufe 1-Stein und erhalten anschließend einen Stufe 2-Stein. Anschließend können wir Stufe 2 und Stufe 2 kombinieren und erhalten somit endlich Stufe 3.
Dadurch erhalten wir Punkte und können etliche passive Effekte via Runenstein aktivieren die unser Build perfekt unterstützen.
Drei zusätzliche Skilltrees:
Haben wir Level 35 und die Quest “Blühende Kraft” in Elyon abgeschlossen, erhalten wir Zugriff auf das „Mana-Erwachen“-System. Dieses System erinnert uns an die Champion Level von Elder Scrolls Online aber in weitaus weniger komplexer Art und Weise.
Wir erhalten Zugriff auf drei Skilltrees die sich in Rot (Schaden), Blau (Energie/Mana) und Gelb (Ausweichen/Dash) unterteilen. Wir können fröhlich drauf los „bauen“ und alle Bäume befüllen. Obacht: Haben wir uns für einen Weg entschieden geht es nur noch nach oben, es gibt keinen Weg zurück. Wir sollten also vorher bereits studieren wo wir unseren Charakter hin entwickeln möchten und eben jene Boni passend dazu lernen.
Das Housing
Ins Housing von Elyon konnten wir leider nur kurz reinschnuppern, dieses wird auch im Verlauf der Hauptstory freigespielt. Leider ging uns die Zeit aus da die Closed Beta endete, trotzdem konnten wir ein paar Eindrücke daraus sammeln.
Unser Gelände unterteilt sich grundsätzlich in zwei Gebäude und einen riesigen Garten. Gebäude #1 ist der Lebensraum unseres Helden. Im zweiten Gebäude stehen unsere Crafting-Stationen und unsere Kiste in der wir allerhand Gegenstände verstauen können. Beide Gebäude können optisch angepasst und mit verschiedenen Utensilien verschönert werden.
Das Hauptaugenmerk liegt aber auf unserem Garten und den daraus resultierenden Handel bzw. dem Crafting. Wir platzieren Plätze für Blumen, Bäume oder Minen. Um diese zu befeuern, können wir bei unserem hauseigenen Händler Samen kaufen. Kurzerhand werden sie in die vorhandenen Stellen eingesetzt. Anschließend fängt das Ganze an zu wachsen. Ist eine bestimmte Zeit abgelaufen, können wir die Rohprodukte abbauen.
Diese Rohprodukte werden dann in unseren Craftingstationen weiterverarbeitet und daraus können wir dann Ausrüstung oder Dekogegenstände herstellen. Am hauseigenen Anschlagboard können wir überschüssige Materialien an andere Spieler verkaufen oder eben Ware ankaufen.
Trailer:
Fazit:
Meine Damen und Herren, liebes MMORPG-begeistertes Publikum – Elyon ist bereits jetzt enorm umfangreich. Die paar Tage in der Closed Beta reichen nicht um das komplette Spiel wirklich einschätzen zu können aber das bisher gespielte hat mich sehr gut unterhalten.
Plus-Punkte sind der actionreiche Einstieg und das wir durch das Absolvieren der Story jede kleine Gameplay-Mechanik ordentlich erklärt bekommen. Auch das Kampfsystem geht locker von der Hand und weiß durch seine hübsche Optik zu gefallen. Die umfangreichen Charakteroptionen bei den Fähigkeiten, den Runensteinen und Co. versprechen fröhliches Tüfteln und Langzeitspaß.
Ab Level 30 werden die Levelaufstiege erheblich langsamer. Das ist einerseits gut aber kann sich auf der anderen Seite dann auch etwas in die Länge ziehen. Das Freischalten der Gebiete, wir erledigen meist eine Storyquest und zwei bis drei Nebenaufgaben, geht ebenfalls flott von der Hand. Um im Level voranzukommen gilt es dann alle Nebenmissionen (meist 8 bis 12) abzuschließen, um das nötige Charakterlevel für das nächste Gebiet zu erreichen. Die Nebenmissionen sind meist recht langweilig gestaltet, töte eine bestimmte Anzahl an Gegner oder sammle dies oder untersuche jenes.
Die Basis steht, sie macht auch sehr viel Spaß – letztlich wird Elyon mit dem In-Game-Shop stehen oder fallen. Es gibt unglaublich viele Systeme die sich hinter einer Paywall verstecken lassen oder enorm viel Grinding erfordern werden. Die Zukunft wird zeigen ob eine faire Reise möglich ist.