One Piece ist ja ein unglaubliches erfolgreiches Manga-Franchise, es gibt eine Serie sowie Filme, ein Trading-Card-Game, es wurde mit Büchern verewigt und natürlich ist es auch in die digitale Welt der Spiele gebracht worden. Mit One Piece Burning Blood hat sich das aktuelle Spiel in unser Testlabor gewagt. In unserem Test klären wir ob sich ein Kauf nur für Fans lohnt oder ob das Beat em Up mehr auf dem Kasten hat. Ruffy hat bereits seine Faust erhoben also starten wir…
Eine Story, viele Blickwinkel
One Piece Burning Blood bietet euch etliche Spielmodi die Zocker zig Stunden fesseln wird, allen voran der Story-Modus (Gipfelschlacht). Die Geschichte, spielt zwischen Folge 400 und 500 und wird mit Comic-Strips und In-Game-Videos, welche aus der TV-Serie stammen, erzählt. Unterteilt ist das ganze Unterfangen in Episoden. In Episode 1 seid ihr direkt mit dem Gesicht von One Piece unterwegs, wir sprechen natürlich von Ruffy im Strohhut-Outfit. In Episode 2 erleben wir die Geschichte mit dem legendären Whitebeard und in Episode 3 steuern wir Akainu, also die böse Seite der Marine. In der abschließenden vierten Episode ziehen wir dann mit Ace in den Kampf. Grundsätzlich erlebt ihr dieselbe Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln, wir können also die Handlungen der einzelnen Figuren gut nachvollziehen. Ein paar Eckpunkte zur Handlung wollen wir euch natürlich spoilerfrei verraten: Wir sind mit Ruffy unterwegs und wollen unseren Bruder Ace aus der Gefangenschaft der Marine befreien. Wir erleben eine Geschichte voll mit Gefühlen, Verrat, Tapferkeit, Willenskraft und können uns in die Lage unserer Gegenspieler näher ansehen.
Die Hauptmissionen müsst ihr im Story-Modus immer erledigen damit ihr in der Geschichte voran kommt. Will nichts anderes heißen als ihr müsst euren Kontrahent(en) im Kampf besiegen. Um etwas Abwechslung in den Beat em Up-Alltag zu bringen sind auch immer wieder optionale Nebenmissionen vorhanden. Absolviert diese unbedingt denn meist bekommt ihr den besiegten Gegner in euer Kämpfer-Portfolio. Was uns an dem ganzen dezent stört ist dass es nur die original japanische Sprachausgabe gibt, ihr müsst mit deutschen Untertiteln vorlieb nehmen. Immerhin ist es eine angenehm anzuhörende Sprache die den Nervfaktor nicht in die Höhe schnellen lässt. Nichts desto trotz hätten wir uns eine deutsche beziehungsweise zumindest englische Sprachausgabe gewünscht, das muss im Jahre 2016 einfach drin sein, bleibt unterm Strich aber natürlich Geschmackssache.
Optische Wucht
An der Grafik, dem Sound und dem genialen Comic-Stil haben wir absolut nichts auszusetzen. One Piece Burning Blood sieht einfach großartig aus und wird der Vorlage somit vollkommen gerecht. Das Gameplay und die Kämpfe lassen sich schnell und direkt steuern, genau so muss das in diesem Genre aussehen. All jene die frisch in dem Genre sind oder sich die Tastenkombos nicht auswendig merken möchten können die vereinfachte Steuerung in den Optionen aktivieren. Wollt ihr allerdings im Multiplayer konkurrenzfähig sein kommt ihr ums auswendig lernen nicht herum. Hier haben wir das zweite Problem von dem Spiel entdeckt. Die Tastenbelegung lässt sich zwar in den Optionen anzeigen aber die Beschriftung lässt mehr als zu wünschen übrig. Anstatt die richtigen Tasten für den Angriff einzublenden, beispielsweise X/Viereck, steht dort nur Angriff. Somit beginnt das fröhliche Rätselraten was für ein Move mit welcher Kombo genau ausgeführt wird. Wir fassen in aller Kürze zusammen:
X/Viereck ist Grundangriff, L1/LB ist Spezialangriff, rechter Stick (Brennanzeige) drücken ist Ultimativer Angriff bzw. Finisher bzw. Gestalt verwandeln, B/Kreis ist Block durchbrechen, R1/RB Talent aktivieren – Angriffe verstärken – Blocken.
Aufgaben ohne Ende
Im Steckbriefmodus welcher irgendwie auch als Tutorial dient könnt ihr eure Fähigkeiten weiter verfeinern und verbessern. Dort gilt es mit fix zugewiesenen Charakteren Kämpfe zu absolvieren. Dazu gesellen sich oft noch zusätzliche Aufgaben und Voraussetzungen wie beispielsweise Zeitdruck. Eine weitere Beschäftigungsvariante findet ihr unter „Eigene Spiele“. Dort könnt ihr die Regeln und die Kämpfer nach eurem Gusto verteilen und den Kampf starten. Natürlich bietet One Piece Burning Blood auch einen Online-Modus aber bis ihr dort brauchbare Ergebnisse einfahren könnt, müsst ihr viel trainieren, also richtig viel, wir sind schon froh wenn wir eine Minuten überleben und dann noch nicht den K.O.-Schriftzug sehen müssen. Immerhin ist es aber nicht so komplex wie andere Genre-Vertreter like Street Fighter, Mortal Kombat, Tekken oder Killer Instinct. Zum einen könnte das Genre-Fans mit der Zeit unterfordern aber andererseits finden hier Neulinge und Gelegenheitszocker ein grandioses Beat em Up das sie lange fesseln wird.
Eine Art Saison-Modus hat Bandai Namco dann auch noch integriert, dieser befindet sich hinter dem Spielmodus Piratenflaggenkampf und das Teil ist echt umfangreich. Als erstes ist es eure Aufgabe eine Piraten-Crew zu erstellen. In weiterer Folge zieht ihr mit dieser über die Weltkarte und versucht die Gegner zu vernichten und so weitere Gebiete für eure Fraktion einzunehmen. Grundsätzlich sollten eure Gegner andere Zocker sein aber da natürlich nicht zu jeder Zeit immer irgendwer online ist, verwendet One Piece Burning Blood einen Kniff. Ist kein menschlicher Widersacher auffindbar zieht ihr gegen den COM in die Schlacht aber Obacht dieser verwendet die höchste K.I.-Schwierigkeitsstufe und ist somit ein äußerst unangenehmer Gegner. Für die ganzen Mühen erhaltet ihr dann massenhaft Erfahrungspunkte und eine In-Game-Währung, diese bekommt ihr für jeden Kampf in jedem Spielmodus. Mit dieser Währung schaltet ihr nach und nach weitere Figuren zum Kämpfen (Insgesamt 44) frei. Zusätzlich könnt ihr noch Support-Charaktere freischalten die euch im Kampf beistehen und eingreifen können.
Der Flow stimmt
Der größte Pluspunkt von One Piece Burning Blood ist die Inszenierung. Diese ist ein feucht gewordener Traum eines jeden Manga-Fans. Die Treffer wirken wuchtig und krachen außergewöhnlich derb, dagegen sehen andere Genre-Vertreter geradezu langweilig aus. Als Kampfumgebung dient nicht die üblich starre 2D-Umgebung aus der isometrischen Sicht, sondern verschiedene 3D-Arenen. Die Kameraeinstellungen sind manchmal blöd gewählt aber dafür ist der Effekt der Kämpfe grandios. Um das Problem einzugrenzen könnt ihr den Optionen die Kameraeinstellung einfach weiter hinaus rücken lassen und schon bleibt die Übersicht gewahrt.
Spielspaß:
Fazit:
One Piece Burning Blood kann man jedem Genre-Fan nur ans Herz legen. Ihr bekommt wirklich tonnenweise Unterhaltung geliefert. Die Inszenierung ist bombastisch, der Grafik-Stil einfach Weltklasse und die Steuerung geht flüssig von der Hand. Natürlich könnten Beat em Up-Veteranen mit der Zeit unterfordert werden aber bis dahin verbringt ihr eine gute Zeit mit dem Titel.