Klassik-Test: Marvels Avengers – Bugfestival in Superheldenhosen

Klassik-Test: Marvels Avengers – Bugfestival in Superheldenhosen
Klassik-Test: Marvels Avengers – Bugfestival in Superheldenhosen
Release Date:Genre:, Rating:Developed By:, Publisher:

Anthem wurde sprichwörtlich wie die Sau durch das Dorf getrieben, ähnlich verhält es sich mit Marvels Avengers. Also haben wir uns dazu entschlossen, das actionreiche Koop-Abenteuer auf eigene Faust zu erkunden. Unserer Meinung nach waren die größten Schwachpunkte von Anthem das fehlende Endgame und die miese Performance aber immerhin konnte uns die Hauptstory gut unterhalten.

Ähnlich verhält es sich mit Marvels Avengers, ist also die Kritik an dem Spiel überzogen? Das und mehr klärt unser Test.

Hauptgeschichte für Solisten

Der erste Akt, also die Hauptstory, wird Großteils alleine gespielt. Rund zehn bis fünfzehn Spielstunden könnt ihr dafür veranschlagen und die Kampagne unterhält wirklich sehr gut. Wir schlüpfen in die Rolle von Kamala Khan, ihres Zeichens Ms. Marvel und neuer Superheld. Wir erleben eine emotionale Geschichte die mit etlichen Pointen und witzigen Szenen aufwartet aber natürlich auch mit epochaler Action und mit dicken Bosskämpfen.

Als wir den mächtigen Hulk treffen ist dieser noch nicht angetan von uns.

Unser Ziel ist es die Avengers wieder zu vereinen, um die Welt letztlich vor dem Untergang zu retten – ob sie es nun verdient hat oder nicht. Wir suchen also nach Hulk, Thor und Co. und schlüpfen auch immer wieder in die Haut der anderen Superhelden. Das macht wirklich verdammt viel Spaß, man merkt das der Entwickler Crystal Dynamics (Tomb Raider-Reboot) hier in seinem Metier arbeitet.

Neue Helden und Kampagnen:

Hier kämpfen wir gegen den „bösen“ Hulk Maestro in einer alternativen Zeitlinie.

Habt ihr die Hauptgeschichte abgeschlossen, warten drei weitere (Kurz)-Kampagnen auf euch, die endlich im Koop genossen werden können. Diese bringen zusätzliche Einblicke in die verwirrender werdende Geschichte und vor allem neue spielbare Helden. Zum einen wäre das Kate Bishop und in weiterer Folge natürlich dazu passend Hawkeye. Die dritte Kampagne bringt dann den Black Panther in das Spiel.

Natürlich sind diese Kampagnen nicht so imposant wie die Hauptgeschichte aber sie wissen schon zu gefallen. Vor allem die gigantischen Bosskämpfe sind ein Highlight und erweitern das Spiel um dringend benötigte Abwechslung.

Loot, Fähigkeiten und Gegner

Hier sehen wir die üppigen Möglichkeiten in den Skilltrees.

Jeder Held in Marvels Avengers kann mit insgesamt sieben Gegenständen ausgestattet werden. Das sind vier grundsätzliche Rüstungsteile und drei Artefakte. Bis zum Powerlevel 140 geht es sehr geschmeidig dahin. Von 140 auf 150 zieht es sich dann aber gewaltig. Wir müssen nämlich ein Artefakt mühselig und in Kleinarbeit hochstufen. Dazu benötigen wir einen speziellen Rohstoff, einen roten „Kristall“ namens Polychoron.

Diesen erhalten wir aber lediglich von den täglichen Aufgaben und bei ein paar Hauptquests. Die täglichen Aufgaben unterteilen sich in lediglich zwei Missionen und kleineren Aufgaben wie zum Beispiel: weiche 40 Angriffen aus, erledige 80 Gegner und so weiter. Durch die wenigen Möglichkeiten und die immer gleichen Missionen und Gegnern macht das Erreichen des Maximallevels keinen Spaß.

Das Steigern und abändern der Fähigkeiten hingegen macht ordentlich Laune. Grundsätzlich hat jeder Held vier übergeordnete Skilltrees (Primär, Spezialisierung, Meisterschaft und Champion) zur Verfügung. Diese unterteilen sich dann in weitere Bäume mit denen wir unsere Rolle dann perfektionieren können. Die heilige Dreifaltigkeit aus Damage Dealer, Heiler und Tank ist natürlich Pflicht. Wer sich verskillt hat Pech, ein Rücksetzen der Attribute ist nicht möglich – das sollten die Entwickler dringend nachpatchen.

Das klatscht gleich ordentlich…

Gefühlsmäßig bietet Marvels Avengers fünf Gegnertypen die alle gleich aussehen und sich lediglich durch kleinere Änderungen unterscheiden. Zum Beispiel gibt es Widersacher mit Schild, fliegende Beschützerdrohnen sowie Nah- und Fernkämpfer. Der übergeordnete Widersacher A.I.M. und seine Schergen sind schlicht langweilig. Die Bosskämpfe machen aber dafür höllisch viel Spaß – wenn die Kamera mitspielt. Die Übersicht ist oft arg eingeschränkt, dazu tragen auch die optisch, viel zu überzeichneten Fähigkeiten frei. Immer wieder kommt es vor das man vor lauter Blitzlichtgewitter und der schlechten Kamera die Gegner nicht mehr findet und es auf stumpfes draufschlagen hinausläuft.

Koop-Modus aus der Hölle

Hat man seine Koop-Gruppe (maximal zu viert) beisammen, können wir gemeinsam die Spielwelt erkunden. In den besten Momenten (Bosskämpfe) rockt Marvels Avengers wirklich richtig derb. Es macht einfach ordentlich Laune, hunderte Gegner zu verkloppen, Fähigkeiten zu kombinieren und gemeinsam Finisher zu zünden.

Der Kampf gegen diesen Käfer verbreitet gute Laune.

Neben den bereits oben erwähnten Problemen kommt es hier leider immer wieder zu einen echtem Nervfaktor. Verliert ein Mitspieler die Verbindung, zur gemeinsamen Sitzung, – niemand weiß warum – kann er dem Spiel nicht mehr joinen. Es muss gewartet werden bis die Mission von den übrigen Spielern abgeschlossen wurde oder alle steigen komplett aus und beginnen von vorne. Für ein Spiel das eindeutig auf den Koop-Faktor aufbaut ist das einfach erbärmlich, es nervt. Auch Skalierungsprobleme haben wir erblickt. Sehr angenehm in einer Mission die das Powerlevel 150 benötigt, unsere Mitspieler hingegen auf Level 1 „angepasst“ werden.

Launch-Trailer:

Fazit:

mEssE – alias Chefredakteur und Gründermitglied.

Ihr glaubt Anthem war schlecht? Na dann sollten ihr die Koop-Action Marvels Avengers spielen, dagegen wirkt Anthem wie eine Offenbarung. Der Titel fühlt sich teilweise an wie ein Early-Access-Spiel. Viele Bugs, wenig Gegnervielfalt, nerviges und langweiliges Endgame mit den gefühlt immer gleichen drei Missionen und nicht zu vergessen die an allen Ecken und Kanten fehlende Ressource Polychoron. Die Verbindungsabbrüche setzen dem ganzen aber die Krone auf und die fehlende Drop-In/Drop-Out-Funktion rundet den Problemkuchen ab.

Warum aber habe ich trotzdem sechzig Spielstunden auf dem Konto von Marvels Avengers? Funktioniert das Spiel, macht es richtig Spaß sich mit den unterschiedlichen Bossen zu duellieren. Entwickler und Publisher schieben auch fröhlich immer wieder Content nach – wie es sich für ein „Live Service-Game“ eben gehört. Das ist nett aber sie sollten auch an der Basis des Spiels arbeiten, woran ich persönlich aber nicht Glaube.

Meine klare Empfehlung: Kauft es euch in einem Sale, spielt die Story-Kampagnen durch, legt ein paar Bosse, bringt gute Nerven mit und löscht es anschließend wieder.


Marvels Avengers findet man auf dem PC, XBox Series X|S, XBox One, PS4 und PS5 zum Beispiel via MMOGA oder Amazon

Good

  • Nette Hauptgeschichte
  • Loot
  • Verschiedene Fähigkeitenbäume
  • Viele spielbare Helden
  • Stetiger Nachschub an Kampagnen
  • Gigantische Bosskämpfe

Bad

  • Unendlich viele Bugs wie Clipping-Fehler, Synchro-Fehler im Koop, Spielabbrüche
  • Zu wenig Ressourcen, artet in Farmen aus
  • Kamera teils grob unübersichtlich
  • Geringe Gegnervielfalt
  • Endgame hat keine Abwechslung
  • Kein Drop In, Drop Out möglich
71.2
Grafik - 70
Sound - 75
Atmosphäre - 71
Steuerung - 70
Umfang - 70
In meinen Adern fließt Gaming :D

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

*

Captcha * Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.