Tripwire Interactive lässt uns mit Maneater in die Haut eines Bullenhais schlüpfen. Das „Shark-RPG“ bietet einen tragischen Start, feinsten Gore und die Aufzucht vom Kleinfisch hin zum gefürchteten Predator.
Ob die Erkundung der wasserhaltigen Spielwelt und das Looten Spaß macht, klärt unser Klassik-Test.
Fressen oder gefressen werden
Zu Spielbeginn von Maneater befinden wir uns in einem ausgewachsenen Bullenhai. Wir stoßen direkt mit unserem ärgsten Widersacher namens Scaly zusammen und verlieren den Kampf.
Als unser Fisch ausgeweidet wird, wird ein kleiner Babyfisch im Inneren entdeckt. Scaly „markiert“ uns mit dem Messer und als Dank beißt ihm der Babyhai die Hand ab.
Logisch das wir in die Haut des Jungtieres schlüpfen und nach Rache sinnen. Nun heißt es aber kleinere Fische zu backen, wir sind kein mächtiges Wesen, sondern klein und verletzlich und müssen erst zu einem wahrhaftigen Ungetüm heranwachsen.
Vom Dreck ins offene Meer
Unser Abenteuer in Maneater beginnt in einer regelrechten Kloake. Dreckiges Wasser und Unmengen an Müll sind unser ständiger Begleiter. Wir erlegen erste kleine Fische und erhalten dadurch Erfahrungs- und Evolutionspunkte. Die dicksten Gegner im ersten Gebiet sind Krokodile.
Mit der Zeit arbeiten wir uns in weitere Gebiete vor. Das Wasser wird klarer und tiefer. Wir schwimmen an Unterhaltungszentren vorbei, durch ärmliche Gebiete oder durch zwar saubere aber dafür von Snobs durchzogene Gebiete. Auch Ausflüge an Land stehen auf dem Programm, zum Beispiel kauen wir eine Golfanlage leer.
„Natürliche“ Evolution
Je mehr wir fressen, töten und erkunden, desto mehr Erfahrungs- und Evolutionspunkte verdienen wir uns. Dadurch wird unser Bullenhai älter und wächst – vom kleinen Baby bis zum richtigen Ungetüm.
In jedem Gebiet erwarten uns deshalb etliche Haupt-, Neben- und Sammelaufgaben sowie ein Unterschlupf. Zwischen den Unterschlüpfen können wir uns nach Herzenslust – außerhalb von Kämpfen – hin- und herbeamen. Heißt wir überbrücken auch große Strecken in Windeseile.
Jedes Gebiet der Open World bringt außerdem einen Spitzenprädator mit sich. Wir kämpfen gegen außergewöhnliche Bestien wie Krokodile, Makos, weiße Haie oder sogar einen Orka.
Durch das Erlegen der Spitzenprädatoren sowie durch Levelaufstiege und den Fortschritt in der Story, schalten wir immer mehr Ausrüstungsgegenstände frei. Diese lassen sich bis zur Stufe „Gold“ aufwerten. Haben wir ein Set ausgerüstet, erhalten wir sogar unterschiedliche Boni. Schade: Der Loot an sich, also die Varianz ist sehr begrenzt.
Lockeres Gameplay, wenig Abwechslung
Maneater ist die perfekte Beschäftigung nach einem harten Arbeitstag. Starten, Menschen fressen, die Blutfontänen genießen und abschalten. Im Prinzip ist es ähnlich wie das Mobile Game Hungry Shark Evolution, nur in größer, schöner und besser.
Klar die Quests geben nicht viel Abwechslung her aber irgendwie bleibt man dann doch beim Spiel hängen. Das liegt auch am Erzähler aus dem Off. Der lässige Kerl erzählt immer wieder Wissenswertes aus dem Wasserreich und versorgt uns so nebenbei mit Infos.
Auch die Geschichte an sich unterhält. Zu Beginn sinnt man nach Rache, die Menschen – sie müssen gefressen werden, alle! Irgendwie bekommt man dann aber sogar teilweise ein schlechtes Gewissen, wenn man tonnenweise Menschenfleisch verzehrt. Durch ein paar kleinere Wendungen in der Story, fühlt man sich manchmal richtig gut und manchmal richtig schlecht.
DLC-Trailer:
Fazit:
Ich kann die teilweise durchwachsenen Reviews verstehen aber ich muss zugeben, ich habe verdammt viel Spaß mit Maneater. Hirn aus, Gore-Geilheit an und schon erlebt man eine feine Zeit.
Klar die Questsvarianten lassen Abwechslung vermissen, ja es gibt auch keine wirkliche Lootspirale aber wenn man weiß was man bekommt, unterhält das Teil einfach.
Die größte Überraschung für mich war der Erzähler, die Stimme ist unglaublich gut passend, er erzählt uns nützliche Infos und die Story hat mich dann auch sehr gut unterhalten.
Maneater findet man auf PC und sämtlichen Konsolen bspw. via Amazon oder MMOGA