New World Interactive hat uns in den Taktik-Shooter Insurgency eingeladen und wir sind dieser Einladung natürlich gefolgt. Eines wird sofort klar, der Schwierigkeitsgrad beziehungsweise die Lernkurve ist äußerst happig. Doch was passiert wenn man mit dem Spiel warm geworden ist? Unser Test offenbart eine taktische Perle die sich Fans von CounterStrike oder Red Orchestra durchaus ansehen sollten.
Aus einem Mod wird eine Vollversion
Ursprünglich, 2007, war Insurgency eine sehr beliebte Source-Mod. Mittlerweile, seit 2014, gibt es die Stand-Alone-Fassung via Steam für 15€ zum kaufen. Der taktische First-Person-Shooter bietet einen Single, Koop und Multiplayer-Modus. Der Singleplayer ist im Grunde genommen nur ein kurzes Tutorial um euch mit dem Spiel vertraut zu machen und bietet sonst keinen Mehrwert. Im Koop-Modus könnt ihr mit Freunden gegen Bots antreten und so eure Fähigkeiten auf ein neues Level heben. Das Herzstück ist natürlich der Multiplayer-Modus und dieser hat eine aktive, eingeschworene und liebenswerte Community zu bieten. Dank Serverbrowser sucht ihr euch nach eurem Geschmack die Matches aus und schon kann die Party starten.
Kein Müll, nur Skill
Insurgency lebt ja schon bald zehn Jahre und so ist es kaum verwunderlich das es sich Gameplay-technisch äußerst Old-School-lastig gibt. Es existieren keine Stufenaufstiege, keine Erfahrungspunkte, keine Killstreaks oder Freischaltungen. Der Hardcore-Shooter konzentriert sich auf das Wesentliche will heißen Taktik und Skill.
Den Ursprung als Mod merkt man dem Titel optisch sowie soundtechnisch an aber liebe Leser lasst euch davon nicht beirren, der Titel punktet mit inneren Werten und die haben es in sich. Wie immer bei Multiplayer-Shootern werdet ihr mit eurem eigenen Team am meisten Spaß haben aber auch Solisten findet hier ihre taktische Spielwiese.
Langsam, langsam und Schuss
Falls ihr Insurgency wie ein aktuelles Call of Duty oder Battlefield zocken möchtet werdet ihr euer blaues Wunder erleben. Die Optik der Waffen und deren Reaktionen beim Feuern sind an die Realität angelehnt. Dauerfeuer führt einzig und allein dazu dass ihr Luft treffen werdet. Die Waffen verziehen sofort wenn euer Finger an der Feuertaste kleben bleibt. Taktik, Schleichen, geheime Aktivitäten und vorgehen im Team führt zum Erfolg.
Optimaler weise kommuniziert ihr und euer Team via Teamspeak. Habt ihr keinen Server zur Verfügung gibt es einen internen Text-Chat sowie Schnellbefehle und einen ins Spiel integrierten Sprach-Chat. Die Community stammt aus aller Herren Länder und so ist natürlich Englisch die Hauptsprache.
Sicherheit? Fehlanzeige!
Ein gezielter Schuss bedeutet den sofortigen virtuellen Tod in Insurgency. Selbst zwei Treffer in Torso-Gegend bringen jeden Gegner zu Fall. Auch vermeintlich sichere Positionen beispielsweise hinter Wänden sind nicht kugelsicher. Einfach ein paar Kugeln durch den Beton jagen und schon liegt der Gegner am Boden. Passend zum realistischen Anspruch gibt es auch keine Munitionsanzeige aber dafür gibt es einen Kniff beziehungsweise könnt ihr eure Waffen und Ausrüstungen dezent anpassen, innerhalb der Charakterklasse in der ihr euch befindet. Sieht dann beispielsweise folgendermaßen aus:
Wie ihr im oberen Screenshot sehen könnt sind wir hier mit der Sniperklasse unterwegs. Wir können einen Schalldämpfer anschrauben, ein anderes Visier wählen oder zur weiteren Erhöhung der Stabilität ein Zweibein anbringen. Um das Zweibein In-Game nutzen zu können muss dieses erst aufgebaut werden. Ihr müsst euch also eine gute Position suchen und euch dort auf die Lauer legen. Ist das Zweibein aufgestellt ist es nicht mehr nötig die Luft beim Schuss anzuhalten, was einen enormen Vorteil darstellt. Der Nachteil liegt auf der Hand, es benötigt Zeit die man sich oft nicht leisten kann. Weiters seht ihr dass ihr eure Sekundärwaffe, die Granaten und die Rüstung anpassen könnt, das System ist also nicht komplett starr. Zudem solltet ihr im Laufe eines Matches immer wieder ins Inventar-Fenster wechseln. Mit Fortdauer der Partie bekommt ihr nämlich weitere Punkte gut geschrieben mit denen ihr eure Waffen und Ausrüstung weiter verbessern könnt.
Maximal können sich 32 Spieler in einem Match befinden. Einfach auf einen euch passenden Server gehen und schon könnt ihr mitmischen. Dann wählt ihr eine der Klassen Sniper, Support, Nahkampf und so weiter. Eine besondere Bedeutung kommt dem Teamleader zu. Jede Seite verfügt über einen Squadleader und dieser sollte dem Rest Kommandos erteilen und sie dezent führen.
Den Karten selbst liegt meist ein Wüstenszenario zu Grunde, welches an Orte aus dem Nahen Osten erinnert. Die Abwechslung geht in Ordnung könnte aber noch wesentlich größer Ausfallen. Die Maps selbst bieten eine gute Mischung aus Häuserkampf und guten Sniperplätzen von denen aus man bestimmte Punkte überblicken kann.
Spielspaß:
Fazit:
Wer einen Taktik-Shooter mit einer Würze Hardcore sucht kommt an Insurgency nicht vorbei. Natürlich ist es optisch nicht ganz taufrisch, natürlich kann man sich darüber ärgern aber selten werdet ihr nach einem Abschuss und einem Sieg zufriedener in eurem Sessel sitzen. Die Lernkurve ist recht imposant, ihr solltet schon ein paar Stunden einplanen bis ihr vorne mitspielen könnt. Der Shooter läuft eben nicht erst seit gestern und dementsprechend seid ihr ganz einfach der Noob, es liegt an euch dieses Image wieder los zu werden.