Die Whalebox Studios und Octopus Tree haben einen un- sowie außergewöhnlichen Titel namens Goliath für den PC via Steam veröffentlicht. In unserem Test weiß die Mischung aus Action-RPG, Survival und Crafting zu überzeugen. Für 20€ bekommt ihr hier feines Zockerfutter doch wie lang macht das Spiel Spaß?
Auf ewig gefangen?
Nichts Böses ahnend fliegt unser Held mit einem altertümlichen Flugzeug durch die Welt als sich plötzlich ein Riss vor ihm auf tut. Dieser zieht ihn und seinen Co-Piloten in ein fremdes Universum aber wir sind dort nicht alleine, nicht mal ansatzweise. Augenscheinlich sind etliche Zivilisationen, Tiere, Gebäude, Wetterlagen und ganze Planeten dem Riss bereits zum Opfer gefallen. Für ordentliche Abwechslung ist also gesorgt. Wir erkunden saftige, grüne Umgebungen bis hin zu Wüsten- und auch Eislandschaften. Zudem gibt es auf jedem Planet diverse Dungeons, Schätze, Bossgegner, Haupt- sowie Nebenmissionen. Die Geschichte selbst wird in Textfenstern erzählt und das Ganze läuft in der englischen Sprache ab.
Die Gespräche selbst sind Multiple-Choice-Dialoge, ihr seid also selbst für euer handeln verantwortlich. Viele Missionen lassen sich durch die richtige Gesprächsführung gewaltfrei erledigen aber natürlich klappt das nicht immer und das ist auch gut so. Die fordernden Kämpfe sind die Würze in Goliath. In erster Linie ist unser Ziel zu überleben und in weiterer Folge unseren Co-Piloten wieder zu finden und aus dem Riss zu entkommen.
Warum heißt Goliath, Goliath?
Weil wir als wassergefüllter Knochensack oder auch Mensch genannt nicht sonderlich viel einstecken können benötigen wir eine mechanische Hülle eben jenen Goliath:
Im oberen Screenshot seht ihr unser erstes Ungetüm, welches noch vergleichsweise schlecht ausgestattet ist. Der erste Goliath besteht nur aus Holz und kann mit zwei Waffen, je eine für den Nah- und Fernkampf ausgerüstet werden. Um unser „Transportmittel“ weiter zu steigern müssen diverse Aufgaben erfüllt werden beispielsweise 20 Gegner mit der Fernkampfwaffe anzuzünden. Für jede erfüllte Aufgabe können wir unseren Goliath verbessern und zwar in vier Regionen die da wären: Torso, Kopf, Arme und Beine. Außerdem bekommen wir im weiteren Spielverlauf immer mehr Varianten die wir bauen können. Als nächstes steht beispielsweise der Stein-Goliath an, welchen wir ebenfalls aufrüsten können.
Bauen ihr sollt
Um überhaupt in den Genuss eines solchen Titanen zu kommen müsst ihr Baumaterialien sammeln. Dazu erkundet ihr einfach die Welt, fällt Bäume, zerschlagt Steine, rupft an Büschen herum quasi so wie man es aus anderen Survival-Titeln eben kennt. Das Gute bei Goliath ist das es nicht auf stumpfes Grinding hinaus läuft, so ziemlich alles lässt sich problemlos finden und abbauen und das auch noch schnell. Im Crafting-Menü seht ihr dann welche Ressourcen benötigt werden um einen Gegenstand zu bauen, so könnt ihr gezielt sammeln.
Die Ressourcen werden ebenfalls für euer Lager benötigt. Dort könnt ihr ein paar Gebäude aufstellen und deren Boni genießen beziehungsweise benötigt ihr die Gebäude um weitere Gegenstände wie Waffen zu craften. Sieht dann irgendwann folgendermaßen aus:
Wir schnetzeln uns frei
Der Schwierigkeitsgrad von Goliath ist fordernd und es ist zu Beginn etwas Einarbeitungszeit nötig bis die ganzen Mechanismen in Fleisch und Blut übergehen aber das finden wir gut, es weht ja nicht umsonst ein Wind Survival durch das Spiel. Wenn euch der Tod ereilt ist aber euer Aufwand nicht umsonst gewesen und das finden wir noch viel besser. Stirbt unser Held werden wir nur bewusstlos und verlieren ein paar Gegenstände aus dem Inventar aber selbst diese sind nicht verloren. Wir hinterlassen nämlich einen Grabstein, bei eben diesem können wir den verlorenen Loot wieder einsammeln. Unser Titan hingegen ist Schrott, wir können diesen aber problemlos reparieren.
Neben dem Bauen und Craften kämpfen wir uns in Goliath ähnlich wie in einem Action-RPG durch die Spielwelt. Steuerungstechnisch könnt ihr Maus und Tastatur sowie einen Controller verwenden, beides funktioniert tadellos. Im Gegensatz zu anderen Action-RPG`s werden bei diesem die Bewegungen mit den WASD-Tasten ausgeführt und nicht mit der Maus. Mit der Maus werden lediglich die Attacken ausgeführt und die Richtung justiert. Jeder gebaute Goliath hat drei Fähigkeiten zur Verfügung und zwei Standard-Attacken. Um weiter an Tiefe zu gewinnen gibt es zusätzlich weitere Quick-Slots, genauer gesagt vier an der Zahl. In diese Slots könnt ihr Heilung, Bomben und ähnliche Gadgets packen.
Das Spiel selbst läuft stabil und uns sind keine Bugs oder Fehler aufgefallen, einzig und allein die Ladezeiten (Planetenwechsel, Eintritt Dungeon) sind mitunter dezent lang. Der letzte Patch hat dieses Problem allerdings gebessert, trotzdem könnte es noch flinker von statten gehen. Grafisch und Soundtechnisch ist ebenfalls alles im grünen Bereich. Einzig und allein mehr Videos oder Comic-Strips oder etwas Vergleichbares hätten wir uns für die Story gewünscht, Textfenster sind nun Mal auf Dauer nicht sonderlich sexy aber wir sprechen hier von einem Indie-Game darauf wollen wir uns jetzt nicht aufhängen.
Spielspaß:
Fazit:
Goliath bietet eine tolle Mischung aus Action-RPG, Crafting und Survival aber die „Abmischung“ stimmt noch nicht gänzlich. Das Bauen und Craften macht sehr viel Spaß aber viele Kämpfe sind sehr schwierig und da kommt dann der Spielfluss unnötig ins Stocken. Wer vor Rückschlägen keine Angst hat und eine offene Spielwelt sucht die ihm fordert sollte dem Spiel aber eine Chance geben, verdient hätte es sich der Titel.
