Sega und Sports Interactive veröffentlichen natürlich auch heuer ihren Football Manager 2020. Doch lohnt sich der Umstieg für Besitzer der 2019er-Version? Was ist neu? Wo liegen die Stärken der Simulation?
Das und mehr klären wir in unserem Review.
The Game macht sich auf ManU zu retten
Haben wir im Vorjahr noch mit meinem persönlichen Lieblingsverein Juventus Turin die Liga als auch die Champions League quasi nach Belieben gerockt, haben wir uns dieses Mal für ein ungleich schwereres Projekt entschieden. Nachdem wir unseren Manager erstellt haben übernehmen wir das sich seit Jahren in der Krise befindlichen Manchester United.
Die Vorbereitungsspiele verlaufen ungemein stark, zwei Neuzugänge zerren unser komplettes Transferbudget auf aber schlagen gut ein – vor allem der polnische Torjäger Arkadiusz Milik erweist sich als Goldgriff. Doch ManU wäre nicht ManU wenn sich die Mannschaft nicht postwendend erneut in die Krise schießt.
Ich verwende das erste Jahr immer um meine neue Mannschaft erstmal kennen zu lernen und maximal punktuell zu verstärken. Im zweiten Jahr folgt dann der große Umbau, etliche „Stars“ müssen gehen, werden verkauft, Jugendspieler werden hochgezogen und nebenbei werden noch zwei bis vier Qualitätsspieler verpflichtet. Ob wir diese Zeit wohl bekommen werden?
Dazu gesellt sich Unruhe in die Mannschaft, Paul Pogba – unser Star, möchte wechseln, er will große Titel gewinnen und uns nicht die Zeit zum Umbau geben. Also kommt Unruhe in die Mannschaft und damit einher schlechte Ergebnisse. Das Präsidium meldet sich, stellt uns die Rute ins Fenster und erwartet ab sofort bessere Ergebnisse sonst dürfen wir unseren Platz räumen…
Was ist neu?
Allen voran fällt natürlich die überarbeitete Engine ins Auge. Logisch das wir hier kein Fifa auf dem neuesten Stand der Technik präsentiert bekommen aber für einen Manager geht das sehr wohl in Ordnung. Auch können wir die Spielzüge in der 3D-Spielansicht besser wiedererkennen.
Ohne eigenen Nachwuchs und selbst hervorgebrachte Stars läuft in der heutigen Fussballwelt gar nichts mehr. Im neuen Leistungszentrum behalten wir unsere zukünftigen Kicker steht’s im Auge.
Ebenfalls komplett überarbeitet wurde die jeweilige Vereinsphilosphie. Hier gilt es nicht nur sportlich erfolgreich zu sein, sondern auch langfristige Ziele zu erreichen. Außerdem entscheidet unsere Art des Fußballs über die künftigen Jobangebote. Im Optimum sind wir auf dem Platz und in Wirtschaftsfragen erfolgreich, andernfalls droht die Kündigung.
Weiters wurden Kleinigkeiten überarbeitet:
- Anpassbarer Strafenkatalog welcher mit der Mannschaft aufgestellt wird.
- 12 verschiedene Kategorien für die Spieler wie z.B. Stammspieler, Ergänzung usw.
- Überarbeitete Mitarbeiter. Beispielsweise versorgt uns der Spielerleihmanager mit Tipps und Infos wohin wir unseren Nachwuchs verleihen sollten.
Back to the Roots
Nachdem wir von Manchester United die fristlose Kündigung erhalten haben waren wir kurzfristig auf dem Arbeitslosenmarkt verfügbar. Zum Glück konnten wir ein Engagement in unserem Heimatland Österreich ergattern. Also hieß es „Back to the Roots“, wir haben einen Vertrag mit dem WAC abgeschlossen, einem Verein aus dem geilsten „Land“ [Kärnten] der Welt.
Natürlich haben wir ManU weiterhin beobachtet, sie konnten sogar noch das Finale der Europa League erreichen. Befriedigt haben wir gesehen das sie verloren haben, mit uns an der Coachlinie hätten wir den Titel geholt und die Saison letztlich noch gerettet.
Egal wir führen unseren neuen Verein zum „Titel“ im unteren Playoff. Mit vollem Tatendrang krempeln wir den kompletten Verein um, entlassen 11 Spieler und holen gleich 9 neue – nicht noch einmal wollen wir unsere Mannschaft zu lange beobachten bevor wir sie umbauen. Darunter holen wir auch ein paar bekanntere Namen wie Kevin Großkreutz, ziehen einen aussichtsreichen Jugendspieler namens Joshua Steiger in die erste Mannschaft und verlängern wichtige Verträge mit Michael Liendl oder Shon Weissman.
Das benötigte Budget erhielten wir durch eine Übernahme des Vereins, Ex-Präsident Dietmar Riegler hat den Verein verkauft. Ziel in der ersten Saison ist das obere Playoff, welches wir locker erreichen. Im Jahr darauf möchten wir dem Ganzen noch die Krone aufsetzen und um die Meisterschaft mitspielen – gelingt uns dies, können wir mit üppigeren Verträgen bei größeren Vereinen rechnen.
Video:
Fazit:
Ich spiele gefühlt schon eine Ewigkeit diverse Fußballmanager, angefangen beim DSF Fussball Manager, über den FM von EA Sports und jetzt eben seit zwei Jahren den Football Manager von Sports Interactive. Viele Geschichten habe ich in dieser langen Zeit erlebt, etliche Erfolge gefeiert aber auch heftige Niederlagen einstecken müssen aber noch niemals wurde ich von einem Verein entlassen – was mich aber eigentlich nur bestätigt, ich mag die englische Liga einfach nicht.
Egal die Stärken sind eben solche persönlichen Geschichten die man mit diesem Manager erleben kann. Das Paket ist wie gewohnt üppig und die kleinen aber feinen Neuerungen fügen sich sehr gut in das Spiel ein. Ob das einen Kauf rechtfertigt muss jeder für sich selbst entscheiden, ich muss in jedem Fall meine Karriere fortsetzen um auch im Football Manager 2020 die Champions League zu gewinnen und eine Nationalmannschaft zum Weltmeister zu formen.
Den Football Manager 2020 gibt es auf dem PC bswp. via Amazon, MMOGA oder CDKeys