Deus Ex: Mankind Divided – Adam Jensen 2.0 im Test

Deus Ex: Mankind Divided – Adam Jensen 2.0 im Test

Hier ist es also, das neue Deus Ex: Mankind Divided, der Nachfolger zum modernen Klassiker Human Revolution (Unser GOTY 2011). Wir steuern natürlich wieder den augmentierten Helden Adam Jensen. Die Gesellschaft ist gespalten, sie hassen die Optis und so bilden sich zwei Seiten die gegeneinander in den Krieg ziehen. Natürlich gibt es wieder die Grauzone, in welcher böse Menschen ihre Strippen ziehen und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Wir erwarten nichts anderes als ein episches Abenteuer, ein Spiel das uns einfach wegbläst, wir verlangen ein Produkt das einem GOTY 2016 würdig ist. Unglaublich viel Druck liegt also auf Deus Ex: Mankind Divided, unser Test klärt ob es diesem standhalten kann.

Eine zerrissene Welt

Eidos-Montréal und Square Enix schicken uns nach Prag, in eine Stadt in der die Staatspolizei alles kontrolliert. Ausganssperren wurden verhängt, Optis werden gequält, benachteiligt ja sogar getötet. Ohne spezielle Papiere (Visum) kann die Stadt nicht verlassen werden, ja nicht mal das Reisen in andere Bezirke ist möglich. In diesem Chaos liegt es an uns für Ordnung zu sorgen. Doch Adam Jensen gerät in ein tödliches Spiel. Ein Einsatz in Dubai geht schief, in Prag werden von Terroristen Bomben gezündet, in der Schweiz entdecken wir ein Lager wo Waffen und die Orchidee hergestellt werden und in London stellen wir uns schließlich dem Showdown. All das soll der Arc in die Schuhe geschoben werden. Die Arc selbst ist eine Vereinigung der Optis die für deren Rechte kämpft aber auch die Jungs und Mädels haben genug Dreck am stecken. Wir missachten Befehle, ziehend mordend oder schleichend durch die Spielwelt und versuchen die Hintermänner zu finden.

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Stealth oder Shooter?

In Deus Ex: Mankind Divided haben wir die Wahl ob wir eine Blutspur hinter uns herziehen oder ob wir lieber leise, unerkannt und betäubend das Spiel beenden. Mit dem neuesten Teil werden beide Wege endlich mit den gleichen Erfahrungspunkten belohnt. Das war im Vorgänger noch anders, die Pazifisten haben mehr EP erhalten.

Der ruhige Weg ist auch meist, spieltechnisch gesehen, der schwerere. Wir schleichen von Deckung zu Deckung und betäuben einen Gegner nach dem anderen. Kameras, automatische Geschütze, patrouillierende Gegner und diverse Fallen machen uns das Leben schwer. Zumindest enden die ruhigen Ausflüge, bei uns, immer im totalen Chaos. Irgendwann machen wir einen Fehler dann hilft nur noch schweres Geschütz.

Adam packt seine Waffen aus, angefangen von Pistolen über Revolver bis hin zu MPs, Maschinengewehren, Schrottflinten und einer Snipe ist alles vorhanden was das Herz begehrt. Zudem können die einzelnen Waffen mit Aufsätzen weiter verfeinert werden. Geboten werden unter anderem ein Schalldämpfer und diverse Visiere. Hilft das alles nichts packen wir noch verschiedene Granaten (Explosion, Gas, Rauchen, EMP) oder Minen aus.

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Adam Jensen 2.0

Unserem Helden stehen etliche Augmentierungen und somit Fähigkeiten zur Verfügung. Mit jedem Levelaufstieg des Charakters erhaltet ihr einen Skillpunkt welcher im Skilltree ausgegeben werden kann. Die meisten Fähigkeiten kosten einen Punkt, die stärkeren dann zwei. Der Fähigkeitenbaum ist frei nach eurem Gusto ausbaubar. Je nachdem wie euer Spielstil aussieht so steigert ihr eben dann. Rambos erhöhen den Schaden, die Panzerung und die Größe des Inventars.

Enorm wichtig ist die Fähigkeit des Hackens. Diese benötigt ihr um Laptops, Alarmanlagen, Bewegungssensoren oder schlicht Türen zu hacken. Je weiter ihr in der Story voran schreitet beziehungsweise je wichtiger der Inhalt dahinter ist, desto höher wird die benötigte Hackstufe. Alternativ könnt ihr auch das Multitool verwenden. Dieses Gerät könnt ihr in der Spielwelt finden oder selbst Craften. Das ist relativ teuer also solltet ihr eure Hackerstufe recht hoch halten.

Neue Fähigkeiten bekommt Adam ebenfalls spendiert. Zu den bereits bekannten Skills aus dem Vorgänger gesellen sich etliche Neuzugänge. Durch den Bombenanschlag werden die Optimierungen gestört und unser Held muss sich somit reparieren lassen. Dort werden bis dahin die versteckten Augemtierungen entdeckt, welche die neuen Fähigkeiten präsentieren. Im Verlauf der Geschichte werden diese optimiert und euch steht der gesamte Skilltree zur Verfügung.

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Hacking Deluxe

Grundsätzlich funktioniert das Hacken in Deus Ex: Mankind Divided wie im Vorgänger aber natürlich wurde es überarbeitet, angepasst und somit ist das Minigame deutlich komplexer geworden. Durch das Lesen von PDAs oder E-Mails muss nicht jedes Gerät gehackt werden den oft wird in diesen Texten das Passwort oder der Zahlencode verraten, also lauft mit offenen Augen durch die Spielwelt.

Eure Aufgabe beim Hacken ist es vom Startpunkt weg eine Linie zu dem grünen Punkt(en) herzustellen, dann gilt es als erfolgreich und das Schloss öffnet sich für euch. Der „Gegner“ wird als roter Punkt dargestellt der bei einem Fehlversuch die Jagd auf euch eröffnet. Es gilt schnell aber mit Vorsicht zu arbeiten. Erwischt euch die Tracking-Software ist der Versuch fehlgeschlagen und ihr müsst einen Cooldown hinnehmen bevor ihr es noch einmal versuchen dürft.

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Insgesamt stehen euch sechs Arten von unterstützender Software zur Verfügung die ihr verwenden könnt um das Hacken leichter zu gestalten. Diese Software lässt sich in der Spielwelt finden oder gegen Credits (spielinterne Währung) kaufen:

  • Stealth-Software: Euer Hackversuch wird nicht so schnell entdeckt.
  • Tracker-Software: Hiermit könnt ihr abgedunkelte Bereiche sichtbar machen.
  • Datenscan-Software: Zeigt den Inhalt von Datenspeichern und offenbart versteckte Firewalls.
  • Übertaktungssoftware: Knotenpunkte werden schneller übernommen.
  • Wurmstopp-Software: Seid ihr entdeckt worden könnt ihr den Timer für ein paar Sekunden stoppen.
  • Nuke-Virus-Software: Knotenpunkt wird sofort übernommen, ihr werdet allerdings auch sofort entdeckt.

Verschiedene Wege

Wie wir bereits wissen kann man Deus Ex: Mankind Divided auf seine Art zocken, ruhig oder brutal. Passend dazu gesellt sich ein großartiges Level-Design das euch etliche Optionen gibt. Als Beispiel nehmen wir die Nebenquest mit dem Neon-Rave her. Wir haben drei verschiedene Lösungen entdeckt, falls euch noch eine aufgefallen ist hinterlasst doch einen Kommentar.

Unser Ziel ist es auf eine Party zu kommen. Dazu können wir in einer Wohnung den Putzdienst rufen, diese säubert die Bude und lässt nach der Säuberungsaktion eine Eintrittskarte liegen mit der wir den Rave betreten können. Variante 2: Mit einer gut platzierten Granate auf die Eingangstür können wir uns einfach einen Weg hinein sprengen. Variante 3: Links von der Tür befindet sich in der Wand eine Schwachstelle, diese können wir einschlagen, wenn wir die Fähigkeit besitzen und so den Rave betreten.

Bei (fast) jeder Mission gibt es mehrere Wege und Möglichkeiten diese erfolgreich zu beenden, schlicht großartiges Leveldesign.

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Die Missionen

Deus Ex: Mankind Divided ist vollgestopft mit tollen Geschichten die in den Haupt- und Nebenmissionen erlebt werden können. Immer wieder müsst ihr schwerwiegende Entscheidungen treffen und so über Leben und Tod entscheiden. Selbst die Nebenmissionen sind liebevoll vertont und rahmen die Spielwelt wundervoll ein.

Falls ihr euch eine Collectors Edition oder die Day One-Edition geleistet habt erhaltet ihr als Bonus eine zusätzliche In-Game-Mission. Wir empfehlen euch diese nach dem Story-Modus zu spielen da ihr sonst eventuell Spoiler miterleben müsst. Die erste Story-Erweiterung namens Systemspaltung wurde ebenfalls bereits angekündigt.

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Storyschwäche und Bugs?

Wir testen die PC-Version von Deus Ex: Mankind Divided und der RPG-Shooter-Mix sieht klasse aus, der Sound und die Musik sind fabelhaft aber kleinere Bugs sind aktuell (Stand: 05. September 2016) noch immer enthalten. Besonders störend sind Ausfälle der Sprache während den Gesprächen zu Missionen. Ansonsten sind noch kleinere Clipping-Fehler und asynchrone Bewegungen bei Gesprächen sichtbar. Alles in Allem nicht sonderlich schlimm und die Bugs kommen nicht oft vor, deshalb Werten wir nicht ab.

Da wir Deus Ex: Mankind Divided noch nicht vollständig beendet haben können wir zur angeblichen Storyschwäche des Titels noch wenig sagen. Wir sind aktuell bei Mission 12 und haben bis dahin alle Nebenmissionen abgeschlossen. Bis jetzt sind wir mit der Geschichte zufrieden aber da diese, insbesondere das Ende, von vielen angeprangert wird werden wir das Thema erst nach Abschluss des Titels behandeln.

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Wertungstendenz:

80 – 90%

Bisheriges Fazit:

Im Großen und Ganzen können wir an Deus Ex: Mankind Divided nicht viel herum meckern. Das bekannte Gameplay flutscht, die Mischung aus FPS und RPG macht enormen Spaß. Das Experimentieren mit den Fähigkeiten hält bei Laune. Die Story offenbart bis jetzt keine Schwächen. Ob es jedoch wieder ein Klassiker wird entscheiden jetzt die letzten Missionen, wir geben euch demnächst Bescheid.

Der Bosskampf

Je nach Spieltyp seid ihr mit Deus Ex: Mankind Divided zwischen 20 und 25 Stunden beschäftigt. Dann kommt es unweigerlich zum großen Showdown in London. Ein fetter Endboss wartet dort auf euch und verlangt euch alles ab. Hier zeigt sich ob ihr den Skilltree „richtig“ ausgebaut habt oder nicht. Je nachdem auf was ihr euch spezialisiert habt gibt es diverse Möglichkeiten den Kampf zu gewinnen. Da wir uns auf das Hacken spezialisiert haben übernehmen wir die Kontrolle der Geschütze und der Drohnen. Eigentlich sollten diese uns das Leben schwer machen aber wir drehen den Spieß um und lassen die Sklaven des Endbosses eben diesen besiegen.

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Das bietet die Bonus-Mission

Besitzer der Day-One-Edition und Vorbesteller erhalten eine Bonus-Mission namens „Verzweifelte Maßnahmen„. Wir empfehlen euch dringend diese nach dem Abschluss der Hauptstory zu spielen, es sind tatsächlich Spoiler darin enthalten. Die Mission selbst reiht sich qualitativ sehr gut zu den restlichen Missionen ein. Wir untersuchen darin den Terroranschlag auf dem Bahnhof und infiltrieren das Tavos-Security-Gebäude.

Storyschwäche? So sieht es aus

Spoilerfrei werden wir dazu Stellung nehmen und sagen euch ob Deus Ex: Mankind Divided in der Geschichte schwächelt. Grundsätzlich ist die Geschichte super, der Bosskampf befriedigt und ihr solltet euch UNBEDINGT den Abspann ansehen dort bekommt ihr noch ein bis zwei WTF-Momente geliefert.

Das Problem liegt am doch recht offenen Ende. Wenn man das Erlebnis als Ganzes betrachtet haben wir (fast) nichts Wichtiges in der Story erreicht. Das hat Square Enix beim letzten Tomb Raider definitiv besser gelöst. Dort gibt es zwar auch ein relativ offenes Ende aber dieses war viel befriedigender. Wir vermuten dass hier gezielt auf den Verkauf von Story-DLCs geschaut beziehungsweise das Sprungbrett für den Nachfolger gelegt wird. Eines ist definitiv klar so kann das Spiel nicht enden und es wird fortgesetzt werden. Vielleicht hätte man gut daran getan das deutlicher zu kommunizieren und ein zweigeteiltes Spiel oder eine Trilogie ankündigen sollen. Nichts desto trotz ist Deus Ex: Mankind Divided ein grandioser RPG-Shooter dem aber die Eleganz am Ende ausgeht.

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„Online-Modus“ Breach

Deus Ex: Mankind Divided bietet mit dem Spielmodus Breach ein Spiel im Spiel an. Angekündigt als Online-Modus steckt aber etwas ganz anderes dahinter. Es ist ein FPS-Puzzler in der virtuellen Realität, das einzige dass hier das Wort Online verdient sind die Bestenlisten die man mit seinen Freunden und der Community vergleichen kann.

Wir sind im Darknet unterwegs und stellen uns gegen die Obrigkeit. Im Grunde genommen spielt sich Breach wie eine Mission aus der Kampagne. Und zwar jene als wir mit Adam, Millers Büro infiltriert um dort Daten zu stehlen. Genau das macht ihr in diesem Spielmodus, ihr klaut Daten, kämpft gegen die K.I., Kameras und Geschütze. Sogar Quests sind darin enthalten, beispielsweise sollen wir den mysteriösen Tod eines Kleinkindes aufklären.

Breach bietet einen eigenen Skilltree, eigene Waffen, ein Inventar, ein EP-System es ist quasi ein eigenständiges Spiel mit dem man sich gut und gerne ein paar Stunden lang beschäftigen kann.

Hier seht ihr das Upgrade-Fenster im Breach-Modus.

Hier seht ihr das Upgrade-Fenster im Breach-Modus.

Spielspaß:

85

 

 

 

 

 

Fazit:

Deus Ex: Mankind Divided ist großartig. Das Gameplay, die unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten, die verschiedenen Wege und das Leveldesign sind allererste Sahne. Der Breach-Spielmodus bildet da das I-Tüpfelchen auf der grandiosen Sahnetorte. Das Spiel muss man einfach gespielt haben. Nichts desto trotz schwächelt es in der Story, zumindest das Ende lässt uns etwas zwiegespalten zurück. Hier hinkt der Titel seinem Vorgänger hinterher, spielmechanisch macht es aber einen großen Sprung nach vorne.

In meinen Adern fließt Gaming :D

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