Nur noch ein paar Stunden und dann ist die offene Beta von Call of Duty: Black Ops 3 beendet. Jeder konnte sich also selbst ein Bild von kommenden COD machen, also wird das hier kein klassisches Preview. Wir gehen auf die Neuerungen ein und auf all das was uns gut gefallen hat. Sinnloses Bashing wird es nicht geben, wie man es zum Beispiel auf Steam finden kann. Natürlich werden wir auch Dinge aufzeigen die uns nicht so gut gefallen haben. Here we go!
Treyarch du hast es drauf
Im Gegensatz zu seinen zwei direkten Vorgängern Ghosts und Advanced Warfare macht Black Ops 3 schon jetzt mehr Spaß im Multiplayer als es der Sondermüll jemals schaffen wird. Infinity Ward hatte früher ein höheres Standing aber das ist kaum verwunderlich können sie sich doch COD 4: Modern Warfare auf die Fahnen heften. Eines der Besten COD`s, wenn nicht sogar das Beste das jemals entwickelt wurde.
Danach ging es aber stetig Bergab, war Modern Warfare 2 noch sehr gut aber nur mehr vom gleichen, trug Modern Warfare 3 diesen Teil der Serie zu Grabe. Mit der Veröffentlichung von Ghosts hat man sich selbst der letzten Reputation beraubt, im Prinzip hätte Activision auch Modern Warfare 4 auf die Packung schreiben können. Seit dem Weggang von Vince Zampella (Titanfall) ist das Studio ein Schatten seiner selbst und muss erst beweisen das sie noch für mehr als einen Durchschnitts-Shooter zu gebrauchen sind.
„Neu“ im COD-Team ist ja bekanntlich Sledgehammer Games welche erste COD-Erfahrung als Co-Produzenten bei Modern Warfare 3 sammeln durften. Mit Advanced Warfare waren sie erstmals eigenständig für ein COD verantwortlich. Dieses Studio kann man mit dem früheren Treyarch vergleichen, Advanced Warfare war in Ordnung konnte aber keine Baumstämme ausreißen. Sie müssen erst ihren Weg und ihr COD finden. Wenn ich Activision wäre würde ich sie einen WW2-Shooter machen lassen, ganz ehrlich wir hier vermissen den WW2 und die Zeit wäre überreif dafür.
Hier kommt aber auch wieder Treyarch ins Spiel den COD 5 – World at War würde definitiv einen Nachfolger verdienen. Dieses Spiel wirkte zur Veröffentlichung „veraltet“ und „langsam“ zumindest im Vergleich zu Modern Warfare aber in der Nachbetrachtung hatten wir damit hunderte Stunden Spaß und World at War gehört definitiv zu den besten WW2-Shootern die jemals veröffentlicht wurden.
Verständlich und logisch ist es aber das man die bestverkaufte COD-Serie namens Black Ops nicht einfach fallen lassen kann. Black Ops 1 hob Treyarch endgültig in den Entwickler-Olymp. Neben der sehr guten Singleplayer-Kampagne (Stichwort: Schizophrenie) rockte der Multiplayer die Hütte mit seiner Mischung aus Zukunft und Vergangenheit. Black Ops 2 wanderte weiter in die Zukunft und büßte so etwas an seiner genialen Mischung ein, nichts desto trotz war auch hier der Singleplayer (Stichwort: Menendez) großartig und der Multiplayer rockte erneut.
Mit Black Ops 3 geht Treyarch noch einen Schritt weiter in die Zukunft und hat sich so komplett von seinen WW2-Wurzeln entfernt. Müssen wir jetzt Angst haben vor „Modern Warfare 5„? Wir können Entwarnung geben, die Stärken von Treyarch sind bereits auf den wenigen Karten erfreulich offensichtlich und alt bekannt.
Black Ops 3 ist schnell, sehr schnell sogar, besonders in den Softcore-Spielmodi fühlt es sich teilweise sogar so an wie die guten alten Arena-Shooter Unreal Tournament oder Quake 3 Arena. Das erreicht Treyarch durch ein paar kleine Kniffe. Um schnell um Ecken oder um schnell Engpässe zu überwinden könnt ihr einen Powerslide auslösen. Um schnell an Höhe zu gewinnen gibt es einen Doppelsprung. Das vertikale Gameplay wird also noch wichtiger und vor allem fordernder. Dazu könnt ihr jetzt jederzeit feuern und wenn wir jederzeit sagen meinen wir das auch so. Egal ob ihr gerade klettert, an Wänden entlang rennt, springt oder schwimmt ihr seid allzeit bereit für ein Feuergefecht. Vorbei die Zeiten als man eine Kiste hochgeklettert ist und währenddessen problemlos getötet wurde. Mit einem beherzten Druck auf die Feuertaste könnt ihr euch immer in den Kampf stürzen.
Doch Moment schwimmen? Ja auch dieses Element ist neu in Black Ops 3. Durch diverse Wasserwege und unterirdische Tempel gelangt ihr in den Rücken des Feindes. Die Geräuschkulisse unter Wasser ändert sich und alles wirkt gedämpft. Selbst wenn ihr euch gerade auf einem Tauchgang befindet könnt ihr jederzeit Feuern. Das alles macht Black Ops 3 ungemein schnell und fordernd.
Die neuen Karten tragen natürlich ihren Teil dazu bei. Diese bieten etliche Wege zur Action, ihr könnt es euch aussuchen ob ihr geradewegs nach vorne stürmt oder über die vertikalen Wege seitlich angreift. Mit dem Powerslide, Doppelsprüngen und Wandläufen gibt es viele Optionen und wir sind sehr gespannt welche Routen und Taktiken sich noch entdecken lassen.
Die neuen Spezialfähigkeiten fügen sich gut ins Gesamtbild ein und geben euch zusätzliche Optionen an die Hand. Zum Beispiel gibt es eine Art „Donnerschlag“, unheimlich befriedigend wenn sich gerade mehrere Feinde in einem Raum verschanzt haben. Was machten wir früher? Diverse Granaten in den Raum, dann stürmen und hoffen das man es überlebt. Mit der Fähigkeit stürmt ihr den Raum, drückt die entsprechende Taste und löst den tödlichen Angriff aus und Schwupps liegen alle Gegner mit der Fresse am Boden – unglaublich Befriedigend. Die Spezialfähigkeiten stehen euch aber nicht permanent zur Verfügung sonst wären sie zu übermächtig. Es muss eine gewisse Zeit vergehen erst dann sind sie wieder einsetzbar. Hier gilt es eure juckenden Finger im Zaun zu halten und den perfekten taktischen Zeitpunkt zu wählen.
Es läuft
Die Beta von Black Ops 3 lief erfreulich stabil, bei uns zumindest. Stabile 60 FPS (Frames per Second), Field of View auf Max aufgedreht, kein einziger Absturz, keine Soundbugs. Im Großen und Ganzen gilt es jetzt das Game noch auf Hochglanz zu polieren und so sollte einem stabilen Start nichts im Wege stehen.
Aktuell sind folgende Spielmodi integriert: TDM (Team-Deathmatch), Herrschaft, Sprengkommando, Abschuss bestätigt, Stellung, CTF (Capture the Flag), Suchen & Zerstören, Uplink und Geleitschutz. Uplink ist ein neuer Spielmodus in der COD-Serie den Veteranen aber bereits aus Unreal Tournament kennen. Es ist eine Abwandlung vom Basketball. In der Mitte der Karte befindet sich eine Kugel. Jedes Team versucht diese zu erreichen und unter ihre Kontrolle zu bringen. Ziel ist es ein „Tor“ zu schießen. Das Tor befindet sich in der gegnerischen Basis. Das fiese daran, habt ihr die Kugel könnt ihr nicht feuern. Ihr könnt sie wegwerfen (auch zum Gegner und erledigt ihn so problemlos) oder einem Teammitglied zupassen. In diesem Spielmodus können mit eingespielten Teams epische Schlachten entstehen, wir freuen uns dass der Spielmodus wieder aufgegriffen wurde.
In Geleitschutz ist es eure Aufgabe einen Roboter zu schützen beziehungsweise aufzuhalten. Einer aus dem Team muss sich neben dem Stahlkumpel befindet damit sich dieser in Bewegung versetzt. Das gegnerische Team versucht das Ganze zu stoppen. Der Roboter kann nicht vernichtet werden, er kann aber durch Beschuss kurzfristig zum Stillstand kommen. Ziel ist es den Robo in die gegnerische Basis, vor Ablauf eines Timers, zu bekommen und so einen Punkt zu erhalten.
Kaufen oder nicht?
Wie so oft liegt das im Auge des Betrachters. Fakt ist Black Ops 3 wirkt jetzt schon runder als seine direkten Vorgänger und könnte das nächste wirklich große COD werden. Wer auf schnelle, harte Gefechte steht wird definitiv glücklich werden. Wir hätten aber liebend gerne auch den Hardcore-Modus getestet dieser gilt für uns und viele (PC)-Zocker als das Herzstück. Dort läuft das Game etwas taktischer ab und ihr werdet mehr gefordert. Wobei es uns gefühlsmäßig so vorkommt als würden die Gegner auch im Softcore-Modus etwas schneller umfallen. Abschließend lässt sich noch sagen der „Ruf zu den Waffen“ ertönt lauter als die letzten zwei Jahre, wir sind gespannt!
Wie waren eure Erfahrungen mit der BO3-Beta?