Normalerweise verkörpern wir in Spielen epische Helden und zwingen das absolute Böse in die Knie. Normalerweise werden wir immer mächtiger und lachen irgendwann unsere Gegner aus. Getreu der Vorlagen haben Stormind Games und Saber Interactive mit A Quiet Place: The Road Ahead ein bedrückendes, düsteres und vor allem menschliches Horror-Adventure erschaffen.
Wir sind hier nicht der Predator sondern das kleine Lamm das vor dem bösen, fiesen Wolf kuschen muss. Ob das Ganze Spaß machen kann, klärt nun unser Test.
Rein in die Katastrophe
A Quiet Place: The Road Ahead beginnt mitten im Untergang der uns bekannten Welt. Wir schlüpfen in die Rolle von Alex, einer jungen Dame die schwanger ist. An ihrer Seite befinden sich etliche wichtige Figuren wie beispielsweise Martin (ihr Freund) oder Kenneth (ihr Vater). Gemeinsam versuchen sie Vorräte – Essen und Medizin – zu beschaffen um das als Versteck dienende Krankenhaus zu versorgen.
Durch Umstände – keine Spoiler hier bei uns – müssen wir allerdings die Flucht antreten und Erleben etliche Verluste, menschliche Abgründe und natürlich die alptraumhaften Kreaturen. Zu Beginn erkennen die Kreaturen nur Geräusche. Mit Fortlauf des Spiels entwickelt sich aber auch eine Art Radarsinn, dann gilt es sich nicht mehr zu bewegen, da wir sonst erfasst und getötet werden.
Wichtige Ruhephasen
Die meisten Level finden in geschlossenen und düsteren Räumen statt. Ab und an verschlägt es uns in die Außenwelt, zum Beispiel als wir eine zerstörte Brücke überqueren müssen. Die Spannung ist zum Schneiden dicht. Der kleinste Mucks und schon werden wir von den abartigen Aliens attackiert und sterben. Wer es besonders herausfordernd mag, schraubt den Schwierigkeitsgrad nach oben und aktiviert das mithörende Mikrophon-Feature.
Zum Glück gibt es auch spielbare Rückblicke und gesicherte Plätze in denen wir entspannen können. Es tut richtig gut das Tageslicht zu sehen um durch zu schnaufen. Auch die Rätsel und Puzzles lassen uns manchmal ruhige Passagen erleben. Übrigens wenn ihr Hilfe bei den Koffer- und Tür-Codes benötigt, die Lösungen findet ihr hier.
Du dreckiges Stück
In A Quiet Place: The Road Ahead bewegen wir uns also permanent auf leisen Sohlen durch das Spiel. Ein weiteres Problem ist das Asthma das Alex das Leben schwer macht. Sobald sich die junge Dame aufregt, wenn beispielweise Monster in ihrer Nähe sind, fängt ihre Lunge hart an zu pochen. Aber auch andere Anstrengungen wie das Erklimmen einer Leiter oder verstaubte Plätze machen ihr zu schaffen. Zum Glück finden wir immer wieder Medikamente und Asthma-Sprays um ihre Anfälle zu lindern.
Unser Ziel der Reise ist der Hafen, genauer gesagt das dort vor Anker liegende Boot mit dem wir die Flucht antreten können. Zum Glück gibt es mit dem sogenannten „Phonometer“ ein Gadget das uns das Leben immens erleichtert. An diesem Gerät erkennen wir die „Jagdanzeige“ der Monster aber viel wichtiger eine Anzeige für den Geräuschpegel, den wir gerade verursachen. Dazu gesellen sich eine Taschenlampe, werfbare Leuchtfackeln und ein Schraubenzieher. Immer wieder finden wir auch zusätzliche Gegenstände die wir werfen können. Mit Flaschen oder Backsteinen lenken wir so die Monster gezielt in eine andere Richtung.
Launch-Trailer:
Fazit:
A Quiet Place: The Road Ahead zeichnet sich vor allem durch seine unheimlich dichte Atmosphäre aus. Das Stealth-Gameplay ist ungemein spannend und kann mit dem großen Vorbild Film mithalten.
Die Handlung ist gut, besonders die zwischenmenschlichen Beziehungen und Abgründe die an The Walking Dead erinnern. Kenner der Filmvorlage dürfte das Ende aber mehr als bekannt vorkommen. Für einen etwaigen Nachfolger würde ich mir vor allem mehr Abwechslung bei den Schauplätzen wünschen. Gefühlt sind wir zu neunzig Prozent in dunklen Räumen/Industrieanlagen unterwegs. Die Ausflüge ins helle offene Licht beweisen, hier ist mehr möglich.
A Quiet Place: The Road Ahead findet man auf PC (Steam), XBox Series X|S und PS5