Die Asobo Studios und der Publisher Focus Entertainment haben mit Requiem den zweiten Serienteil zu A Plague Tale veröffentlicht. Erneut schlüpfen wir in die Rolle von Amicia die mit ihrem kleinen Bruder Hugo durch Frankreich zieht, um endlich Ruhe und Frieden zu finden und ein Heilmittel für den kleinen Mann.
Wir treffen neue Gefährten, wahnsinnige Widersacher, einen Kult und tonnenweise Ratten. Das Highlight ist die emotional aufgeladene Geschichte die mich zum Lachen gebracht hat aber es flossen auch ein paar kleine Krokodiltränen die Wange herunter. Was euch in dem Spiel erwartet lest ihr nun in unserem Spoiler freien Test.
Ruhe vor dem Sturm
A Plague Tale: Requiem beginnt ruhig und entspannt. Mit satten Farben und fröhlichen Panoramen erleben wir einen feinen Kontrast zum Vorgänger. Wir fühlen uns wohl und versuchen in eine neue Stadt zu kommen. Dort soll es einen Pfarrer geben der die Macula, die Rattenseuche, heilen kann. Neben Amicia und Hugo ist auch unsere Mutter mit dabei und natürlich darf unser Alchemist und sehr guter Freund Lukas nicht fehlen.
Die „gut gemeinte“ Behandlung des Ordens schlägt aber Fehl und die Rattenplage zieht erneut auf. Alles hängt mit Hugo zusammen. Wenn er emotional gefordert wird, verstärkt das seine Krankheit und dadurch die Ratten. Es bleibt nichts übrig, wir müssen erneut flüchten aber der kleine Junge hat einen immer wiederkehrenden Traum von einer Insel. Vielleicht lässt sich dort ja die Heilung für ihn finden. Wir brechen also auf in ein neues Abenteuer, stetig auf unseren Fersen, die grässlichen Nager.
Neue Verbündete:
Auf unserer Reise treffen wir auch auf neue Gefährten die zu Freunden werden. Da hätten wir zum Beispiel den Ritter Arnaud. In einem gewaltigen Kampf schlagen wir uns fröhlich die Fresse ein aber daraus entsteht ein Zweckbündnis und nach einigen weiteren Probleme eine richtige Freundschaft. Auch die knallharte Piratin Sophia schließt sich im Verlauf, unseres Abenteuers, unserer wild zusammengewürfelten Gruppe an.
Wir sind also nicht nur mit bereits bekannten Charakteren unterwegs, sondern treffen allerhand neue Verbündete. So werden auch die einzelnen Levelabschnitte spielerisch abwechslungsreicher. Arnaud zum Beispiel unterstützt uns im Kampf und Sophia trägt ein Amulett bei sich mit dem wir eine Lichtquelle um uns herum schaffen können. Wer noch keines der beiden Spiele kennt muss wissen, Licht beziehungsweise Feuer sind das einzige Mittel um die Ratten davon abzuhalten uns aufzufressen.
Natürlich wird das Element auch gegen unsere Widersacher eingesetzt. Wir können Fackeln mit unserer Schleuder ausschießen und können nun beobachten wie die Ratten unsere Feinde fressen. Je nachdem wie wir spielen, verbessern sich automatisch unsere Fähigkeiten und dadurch erhalten wir passive Boni. An Werkstätten können wir unsere Amicia weiter hochleveln. Steigern können wir die Schleuder, unsere Armbrust, Alchemie oder wir vergrößern unser Inventar. Dadurch können wir mehr Ressourcen und Pulver einpacken um daraus zum Beispiel brennende Töpfe (sind wie Granaten) oder brennende Pfeile herzustellen.
Eine sichtbare Entwicklung
Amicia durchläuft während des Durchspielens von A Plague Tale: Requiem eine ordentliche Entwicklung. Sie ist das Vorbild ihres kleinen Bruders, ihr Stein in der Brandung. Die zwei haben eine spezielle Verbindung die weit über das übliche Verwandtschaftsverhältnis hinausgeht. Sie ist wie eine zweite Mutter, seine Schwester, seine beste Freundin und die Beschützerin. Der einzige Lichtblick in seiner doch so dunklen Welt.
Es gibt viele Szenen die sich ins Oberstübchen einbrennen. Als Amicia zum Beispiel in einen wahrhaftigen Blutrausch verfällt und ihr kleiner Bruder ihr dabei zusehen muss. Oder die Endsequenzen und der spielbare Abspann, da bleibt einem ein Klos im Hals stecken. Es ist gigantisch wie es die Entwickler schaffen uns in den Bann der Geschichte zu ziehen. Dazu trägt auch ein großer Teil der musikalischen Kulisse und der hervorragenden deutschen Sprecher bei, allen voran Amicia möchten wir noch gesondert hervorheben – großartig. Die wunderschöne Optik sorgt dann noch für einen Augenschmaus, die Ratten sehen beinahe köstlich aus.
Hugo kann die Ratten mittlerweile auch selbst steuern und zwar an fest vorgegebenen Punkten in der Geschichte. Es stimmt einen nachdenklich, wenn das Kind schreit, ich werde euch alle töten und wir mit dem Rattenschwarm unsere Gegner niedermetzeln.
Launch-Trailer:
Fazit:
Bevor ihr euch A Plague Tale: Requiem zu Gemüte führt, spielt unbedingt den Vorgänger Innocence die beiden Geschichten bauen aufeinander auf und verleihen dem Ganzen noch mehr Tiefe. Theoretisch sind die Abenteuer zwar in sich geschlossen aber es macht einfach mehr Sinn, sie gemeinsam zu erleben und die Geschichte in ihrem vollen Ausmaß zu genießen.
Es ist unfassbar schwer über das Spiel zu Schreiben ohne zu viel von der Geschichte zu verraten. Halten wir fest sie ist großartig und viele Szenen werden mir länger im Gedächtnis bleiben. Ich würde auch gerne über einen möglichen Nachfolger lamentieren aber dann würde ich viel zu viel von der Story verraten. Schwierig, schwierig. Letzen Endes gibt es von meiner Seite aus eine klare Kaufempfehlung.
A Plague Tale: Requiem findet man auf dem PC via Steam & Game Pass sowie für XBox Series X|S (Game Pass) und PS5 zum Beispiel via Amazon oder MMOGA