Tanz der Teufel bzw. Evil Dead und der geistige Nachfolger Armee der Finsternis waren seinerzeit eine Offenbarung im Film-Genre. Quasi Scary Movie bevor es Scary Movie überhaupt gab. Durch die Serie Ash vs. Evil Dead wurde das geniale und bitterböse Franchise endlich wieder – vollkommen verdient – ins Rampenlicht gezerrt. Ihr merkt schon ich bin Fan von Ash (Bruce Campbell), Dana Delorenzo und Co.
Was euch in Evil Dead: The Game erwartet und ob das Spaß macht klärt unser Test.
PVP, PVE, Koop und ein bisschen Solo
Starten wir Evil Dead: The Game erstmals, werden wir in ein Tutorial geworfen. Je eines für die menschliche und eines für die dämonische Seite. Nach rund dreißig Minuten haben wir beide Einführungen beendet und sind fit um uns mit echten Mitspielern zu verbünden.
Der Hauptspielmodus nennt sich „Überlebender gegen Dämon“. Der 4vs1-Modus teilt sich auf in Matches mit und gegen echte Spieler oder wir treten gegen alleine gegen die K.I. an. Entscheiden wir uns für den PVP-Modus können wir wählen ob wir als Mensch oder als Dämon in die Schlacht ziehen möchten. Möchten wir nur gegen die K.I. antreten, fällt der menschliche Spieler als Dämon weg – der perfekte Modus um sich warm zu spielen. Alternativ können wir alleine gegen die K.I. spielen oder Freunde zu benutzerdefinierten Matches einladen.
Wer Evolve oder Dead by Daylight gespielt hat, weiß direkt worum es geht. Abgerundet wird das Angebot durch sechs Missionen für Solisten. Habt ihr keine Lust auf Mit- beziehungsweise Gegenspieler könnt ihr euch hier mit Dämonen messen. Der Solo-Modus wird mit einer kleinen Geschichte zusammengehalten. Habt ihr diese Missionen abgeschlossen, erhaltet ihr Skins für eure Charaktere und Zugriff auf weitere Extras.
Viel Auswahl bei den Charakteren
Auf der Seite der Menschen werden neun unterschiedliche Charaktere angeboten. Die Helden unterteilen sich hierbei in vier „Klassen“, die da wären Anführer, Krieger, Jäger und Unterstützung. Jede Klasse verfügt über anders gelagerte Attribute. Zum Beispiel dient der Krieger als Nahkämpfer und der Jäger als Fernkämpfer. Außerdem hat jede Klasse eine andere ultimative Fähigkeit. Beispielsweise kann der Unterstützer eine kleine Heilaura wirken und so sein Team vor dem Tod retten.
Im Laufe eines Matches verdienen wir Erfahrungspunkte. Diese investieren wir in die Grundattribute unserer Helden. Je nachdem, welche Klasse wir haben, stehen uns mal mehr mal weniger Punkte pro Attribut (Nahkampf, Fernkampf, Gesundheit, Angst, Ausdauer und Schild) zur Verfügung.
Das Ganze sind aber eher grobe Richtwerte, den im Prinzip sind wir eigentlich (fast) nur im Nahkampf unterwegs. Die benötigten Meinungsverstärker sowie weitere Gadgets (Schild, Heilung) sammeln wir einfach in der Spielwelt auf. In Kisten können wir, mit etwas Glück, stärkere Waffen finden.
Auf der Seite der Dämonen stehen drei Varianten zur Auswahl: der Kriegsherr, der Puppenspieler und der Nekromant. Jeder Dämon hat hierbei natürlich eigene Stärken und Schwächen die vom jeweiliger Spieler klug eingesetzt werden sollten. Aktuell ist es leider noch so, das wir als Überlebende zu einfach gewinnen, hier wird sich die Community aber sicherlich noch einspielen. Steigt die Angstanzeige der Überlebenden zu hoch, sind wir besessen und greifen automatisch unsere Mitspieler an. Diese „heilen“ uns, indem sie uns volles Pfund aufs Maul geben.
Große Karte
Evil Dead: The Game bietet zwar nur eine Karte aber die ist dafür ziemlich umfangreich. Meist sind wir per Pedes unterwegs, um aber schnell in bestimmte Gebiete zu kommen, können wir auch gemeinsam mit dem Auto durch die Spielwelt heizen.
Unsere Aufgabe ist es drei Kartenfragmente zu finden und diese zu kombinieren. Wo sich die einzelnen Kartenteile befinden, wird grob vom Spiel preisgegeben – heißt wir wissen in welches Gebiet wir müssen. Die Kommunikation mit unseren Mitspielern findet über den integrierten Sprachchat statt. Alternativ können wir auch auf der Karte unseren nächsten Punkt markieren.
Haben wir die drei Teile beisammen, stehen noch zwei weitere Aufgaben an. Zum einen gilt es den kandarischen Dolch zusammenzusetzen und das Necronomicon zu beschützen. Abschließend kommt es noch zu einem dicken Endkampf, wird dieser erfolgreich überstanden haben wir die Partie gewonnen.
Launch-Trailer:
Fazit:
Evil Dead: The Game funktioniert als Fan-Service hervorragend aber auch alle anderen Genre-Fans werden sehr gut unterhalten. Neues sucht man aber vergeblich, trotzdem hatte ich Spaß mit dem Spiel. Als ikonischer Ash Dämonen in ihre Einzelteile zu zerlegen hat einfach was. Die Karte ist zwar groß aber mit der Zeit bietet sie wenig neues und relativ wenig Abwechslung – es ist halt dunkler Wald.
Abzüge gibt es eher in der B-Note, zum Beispiel bei der Steuerung, die ab und an nicht ganz sauber funktioniert und vor allem das man nicht springen kann – das nervt, wenn ein 15 Zentimeter hoher Stein, zum unüberwindbaren Hindernis wird. Auch die einzelnen „Klassen“ könnten sich mehr voneinander unterscheiden.
Das Fundament steht, ich bin gespannt wie und ob das Spiel in Zukunft erweitert wird. Möglich wären ja neue Charaktere, Dämonen und Karten.
Evil Dead: The Game findet man auf dem PC (Epic Games Store) und für XBox Series X|S, XBox One, PS4 und PS5