Victor Vran ist gerade erst frisch in das Early-Access-Programm bei Steam gerutscht und schon haben wir es in der Preview. Entwickelt wird Victor Vran von Haemimont Games (Bulgarien). Sie sind unter anderem verantwortlich für die bekannte Spielserie Tropico. Victor Vran ist ein Action-RPG das oberflächlich betrachtet an Van Helsing erinnert. Was also bietet Victor Vran genau? Durch was hebt es sich von der Konkurrenz ab? All das und noch viel mehr lest ihr hier bei uns!
Unser Held
Zur Story von Victor Vran ist absolut noch nichts bekannt, diese behalten die Entwickler leider noch für sich. Aber ein paar Fetzen haben wir für euch. Wir verkörpern den namensgebenden Helden Victor Vran. Dieser möchte die verfluchte Stadt (Zagoravia) von den Dämonen befreien beziehungsweise muss das notgedrungen. Denn Victor wurde, von seinem „Freund“ Adrian, nach Zagoravia teleportiert. Adrian sollte eigentlich tot sein, dazu hatte er aber offensichtlich keine Lust und verwandelte sich in einen bösen Dämon. Victor Vran ist zwar Dämonenjäger aber ohne Sold macht das ganze nur halb so viel Spaß. So machen wir uns auf um Adrian zu finden. Wir haben nämlich unglaubliche Lust unsere Faust, seiner Nase vorzustellen.
Flüssiges Switchen
Nah- oder Fernkämpfer das ist hier die Frage. Ihr könnt euren Victor Vran so „bauen“ wie es euch gefällt. Dieser ist nämlich an kein fixes Angriffsschema gebunden. Wer lieber im Fernkampf Dämonen austreibt rüstet ein Gewehr aus. Im Nahkampf habt ihr die Wahl zwischen schnellen und agilen Angriffen wie einem Schwert, oder ihr verwendet einen Knochen zerbröselnden Hammer. Mit dem Hammer büßt ihr aber logischerweise Angriffsgeschwindigkeit ein. Ihr verursacht zwar mehr Schaden aber seid wesentlich behäbiger unterwegs. Meiner Meinung nach steuert sich Victor am besten als Allrounder. Ihr startet mit Fernkampfattacken um die Gegner etwas anzukratzen. Erst dann springt ihr mit vollem Karacho in den Nahkampf.
WTF er kann springen?
Ja in diesem Action-RPG kann der Held springen. Das wirkt sich unter anderem auf das Level-Design aus. In den einzelnen Levels könnt ihr Geheimnisse entdecken und müsst dazu meistens die Sprungtaste verwenden. Das lässt euch jedes Level bis auf den letzten Zentimeter durchsuchen. Das bringt schon mal eine ordentliche Note Frische in das Gameplay, das gefällt uns sehr gut.
Überhaupt werden die Kämpfe durch das mögliche Springen viel dynamischer als wir es von anderen Genrevertretern gewohnt sind. So könnt ihr in brenzligen Situationen einfach die Flucht antreten oder direkt in den Gegnerhaufen hüpfen. Ein gutes Feature aber etwas trübt dann doch unsere Freude. Ihr bewegt euch nämlich mit den WASD-Tasten durch die Welt und mit einem Linksklick greift ihr sofort an. Egal ob da ein Feind steht oder sich dort nur „mächtige“ Luft befindet.
Hier sollten die üblichen Genreregeln Verwendung finden. Das heißt ich will mich mit einem Linksklick durch die Welt bewegen und erst wenn ich einen Gegner direkt anklicke soll Victor Vran angreifen. Eine kleine Änderung die sich aber spürbar auf den Spielfluss auswirken würde. Ist ja noch Early Access wir hoffen das dass noch umgesetzt wird. So zielt die Steuerung auf ein Gamepad ab, aber ich und viele PC-Zocker wollen nicht auf unsere Maus verzichten, schon gar nicht in einem Action-RPG.
Da liegt Gold, wir sind reich
Oder so ähnlich. Es droppt nämlich viel Gold in Victor Vran nur können wir damit aktuell noch nicht viel anstellen. Die Händler bieten zwar viele Waren an aber bis jetzt waren die kaufbaren Teile immer schwächer als die Ausgerüsteten. Heiltränke findet man auch genug. Das einzige sind Spezialtränke, für die es sich lohnt Gold auszugeben. Hier gibt es diverse Tränke die etwa eine Explosion verursachen, eine Schadensaura um euch legen, eure Lebensgeneration erhöhen oder euch zusätzliche Rüstung verleihen.
Ich sehe das Problem hier bei den Rüstungsteilen, die gibt es schlicht und ergreifend nicht. Ihr könnt nur ein neues Outfit anziehen welches die Optik von Victor Vran ändert und ein paar zusätzliche Boni spendiert. Wir müssen zugeben dass wir keine Ahnung haben ob so etwas geplant ist, aber mehr Rüstungsteile würden für mehr Tiefgang und Optionen sorgen und nebenbei das Goldproblem lösen.
Die Monster leben überall
Wenn wir die Übersichtskarte öffnen sehen wir dass die Spielwelt in unterschiedliche Gebiete unterteilt ist. Diese Gebiete dienen als Verbindungspunkt zu den einzelnen Dungeons. Die Gebiete befinden sich in der Oberwelt und sind mit diversen Monstern durchzogen. Hier findet ihr dann einzelne Dungeons und könnt diese betreten. Jeder Dungeon stellt an euch andere Herausforderungen. Es sind immer 5 Aufgaben (alle Geheimnisse finden, 200 Monster in 360 Sekunden töten, Töte 100 Monster ohne einen Heiltrank oder Heilbrunnen zu verwenden usw.) die ihr erledigen könnt aber nicht müsst. Wer alle löst bekommt in der Endwertung 5 Sterne für den Dungeon, wer faul ist hat dann halt nur 1 Stern.
In den Dungeons lassen sich auch die genretypischen Schreine finden. Diese heilen euch zum Beispiel oder verdoppeln euren Damageoutput.
Jedes Monster hat einen eigenen Angriff und eigenen Angriffsmuster die sie verwenden. Beispielsweise gibt es Skelette die reinen Schaden verursachen. Zauberer hingegen verwendet oft Blitzangriffe. Spinnen rücken euch mit Gift-, Feuer- oder Eisangriffen zu Leibe. Die Kämpfe verlaufen unheimlich dynamisch und machen Lust auf mehr, der Sprungtaste sei dank.
Die Bosskämpfe
Hier läuft Victor Vran zur Höchstform auf. Die Bosskämpfe sind fordernd aber immer machbar. Jeder Boss hat einen Kniff in der Hinterhand den ihr erkennen und zu euren Vorteil nutzen solltet. Zusätzlich tummeln sich um die Bosse dutzende, ach was hunderte von normalen Gegnern und ihren Elite-Pendants. Das sieht schon auf der Mini-Map äußerst beeindruckend aus. Wenn ihr aber dann in dem Kampf springt habt ihr alle Hände voll zu tun. Von überall prassen Gegner, Zaubersprüche und Angriffe auf euch ein. Ihr haltet alles dagegen und setzt Heiltränke, Schreine und Fähigkeiten ein. Kein geringeres Wort als episch beschreibt das Gefühl nachdem man den Boss gelegt hat.
Das Skillsystem
Das Skillsystem von Victor Vran ist sehr simpel gehalten. Auf der einen Seite ist das wundervoll da ihr euch im Prinzip nicht verskillen könnt. Auf der anderen Seite werden hier Veteranen unterfordert. Bei jedem Level-Aufstieg bekommt ihr nämlich eine fixe Auswahl an Möglichkeiten. Je nach Level variiert die Auswahl. Meist könnt ihr euch zwischen 2 oder 3 Möglichkeiten (Karten, dazu später mehr) entscheiden. Es kann sogar vorkommen das ihr euch nur zwischen drei Tränken entscheiden müsst, dass entwertet den Level-Aufstieg.
Auch neue Fähigkeiten werden über das Level-Cap freigeschalten. Erreicht ihr zum Beispiel Level 8 könnt ihr einen zusätzlichen Slot für eure dämonischen Fähigkeiten freischalten. Was auch immer ihr in den Slot packt erscheint dann in euren Angriffsmuster. In den Slot werden Medaillons gelegt. Jedes Medaillon hat eine andere Eigenschaft und sie droppen zufällig in den Dungeons. Die Palette reich von Rüstungs-, Heil oder Schadensauren bin hin zu aktiven Fähigkeiten. Unser Liebling hier ist der Boomerang. Dieser wird einfach in einen Gegnerhaufen geworfen und teilt ordentlich Schaden aus. Das schöne, er kommt zurück und teilt dann nochmal Schaden aus – bestialisch.
Nun kommen wir zu den vorhin erwähnten Karten. Aktuell stehen euch 3 Slots für die Karten zur Verfügung. Je nach Kartenstärke hat die Karte einen anderen Wert. Wir erklären euch das am besten an einem Beispiel: Ihr habt aktuell 7 Kartenpunkte für die 3 Slots zur Verfügung. Das heißt also ihr könnt zwei Dreier-Karten und eine Einser-Karte ausrüsten denn 3 + 3 + 1 = 7 oder 2 + 2 + 3 = 7. Was hingegen nicht gehen würde wäre 3 + 2 + 3 = 8. Warum? Ihr habt nur 7 Punkte zur Verfügung. Ihr müsst also immer wieder abwägen und euch entscheiden auf welche Weise ihr euren Victor Vran zocken möchtet.
Das klingt komplizierter als es ist, lasst euch nicht abschrecken. Was bringen die Karten überhaupt? Auch hier werden wieder Boni verteilt die sich über das komplette spielerische Spektrum verteilen (Schutz, Angriff, Geschwindigkeit usw.).
Fazit:
mEssE: Victor Vran macht bereits jetzt unheimlich viel Spaß und das ohne Story! Das Highlight sind definitiv die Kämpfe die sich sehr flüssig steuern lassen. Insgesamt hatten wir nur zwei Bugs und das geht für eine Early-Access-Fassung mehr als in Ordnung. Wir hoffen aber dass die Steuerung noch überarbeitet wird (linke Maustaste!) und das Victor Vran noch mehr Tiefe erhält (Skillsystem, mehr Rüstungsteile). Sollte man sich als Action-RPG-Fan unbedingt vormerken. Übrigens wird Victor Vran noch einen Koop-Modus während der Early-Access-Phase erhalten. Diesen überprüfen wir sobald er verfügbar ist.
Shorty: Victor Vran verbreitet gute Laune. Die Grafik ist liebevoll gestaltet und schön anzusehen. Ich muss aber das gleiche bemängeln wie mEssE, besonders die Steuerung (linke Maustaste!) wäre ein echter Gewinn. Ich würde mir außerdem noch mehr spielbare Charaktere wünschen. Das Kampfsystem rockt und die Fähigkeiten holzen ordentlich rein, hier gibt es nichts zu bemängeln. Aktuell ist es ein Game für die Unterhaltung zwischendurch, ich bin gespannt wohin die Reise letztendlich gehen wird.