Bei The Sojourn handelt es sich um ein Puzzle-Adventure mit philosophischem Ansatz welches aus der Ego-Perspektive gespielt wird. In unserem Test klären wir für wen sich ein Kauf lohnt und wer lieber die Finger davonlassen sollte.
Die Stärke – Einzigartig
Schon wenige Minuten nachdem wir das Spiel gestartet haben, bemerken wir, dass The Sojourn mit einer sehr eigenen Atmosphäre aufwartet. Wir durchstreifen menschenleere Areale. Es gibt weder Dialoge (mit wem auch?) aber auch die Monologe fehlen komplett.
Also stellen wir uns die Frage was machen wir hier eigentlich? Aber genau diese Situation ist auch so gewollt. Wir puzzeln uns durch insgesamt vier verschiedene Kapitel, die allesamt in mehrere Abschnitte aufgeteilt sind. Während der gesamten Spielzeit werden wir nur von ruhigen sanften Melodien begleitet, die manchmal durch Umgebungsgeräusche ergänzt werden.
Immer wieder stoßen wir im Laufe unserer Reise auf mysteriöse Skulpturen in Menschenform, die den Anschein erwecken, als wären sie einfach in einem bestimmten Schlüsselmoment ihres Lebens zu Stein erstarrt.
Wieder sehen wir uns fragend um. Was passiert hier eigentlich? Warum bin ich hier? Wer bin ich eigentlich?
Erhalten wir Antworten?
All diese Fragen lässt das The Sojourn aber mehr oder weniger offen. Diese Lücken werden bewusst nicht geschlossen. Wir müssen hier selbst interpretieren, versuchen die Hintergründe der jeweiligen Situationen zu verstehen und unsere eigenen Schlussfolgerungen treffen. Wird hier die menschliche Existenz hinterfragt? Allegorien über Leben und Tod aufgezeigt? Entscheidet selbst.
Genug philosophiert, kommt man hier auch noch mal zum Spielen oder sind wir nur noch am Nachdenken?
Keine Sorge. Es gibt genug Level und Aufgaben. Aber diese sind teilweise recht knifflig aufgebaut. Also wenn ihr eurem Gehirn eine Pause gönnen wollt, habt ihr mit diesem Spiel definitiv die falsche Wahl getroffen.
Ansteigender Schwierigkeitsgrad
Die ersten Level sind zwar relativ leicht aufgebaut und mittels eines einfachen Tutorials, werden die einzelnen Mechaniken unkompliziert erklärt. Im Laufe des Spiels werden die Rätsel aber immer kniffliger und alles Erlernte muss immer weiter miteinander kombiniert werden.
Hauptaugenmerkt wird hierbei auf den Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit gelegt. Um ans Ziel zu gelangen, muss man immer wieder zwischen diesen beiden Ebenen hin und her wechseln. Steht man beispielsweise in der Welt des Lichts vor einem unüberbrückbaren Abgrund, so kann es sein, dass in der Welt der Dunkelheit genau über diesem Abgrund eine Brücke existiert.
Damit aber noch lange nicht genug. Durch Aktivierung bestimmter Punkte kann man mit speziellen Objekten den Platz tauschen, oder man dupliziert gewisse Gegenstände. Lichtharfen erzeugen für eine gewisse Zeit eine Brücke, Dimensionsportale lassen einen auf Dauer die Welt wechseln, usw.
Obwohl es keinen Sterbemalus gibt (sollte man von einer Klippe fallen wird man einfach wieder hochteleportiert) kann das Spiel auf Dauer trotzdem frustrieren. Voll allem wenn man sich in einem Zeitlevel befindet und sich schon zum 10ten Mal die Brücke vor den Augen auflöst, bevor man es geschafft hat diese zu überqueren.
Launch-Trailer:
Fazit:
Wer Games wie „The Talos Principle“ oder genreähnliche Spiele mag kann mit The Sojourn nichts falsch machen.
Mit circa 10 Stunden Spielspaß könnt ihr euch durch so einige knifflige Areale rätseln. Solltet ihr aber mehr Wert auf eine gute Story legen, werdet ihr von diesem Spiel wahrscheinlich enttäuscht werden. Hier findet die Story nämlich in eurer eigenen Fantasie statt.
The Sojourn gibt es für den PC [Epic Games Store] und auf XBox One und PS4