Test: Gates of Horizon – Kann das Space MMO überzeugen?

Test: Gates of Horizon – Kann das Space MMO überzeugen?

Gates of Horizon ist ein Space-MMO in dem ihr alles erreichen könnt was ihr nur wollt, es gehört nämlich dem Untergenre 4X Games an. Ihr könnt einen Händler verkörpern, eine Wirtschaftsmacht aufbauen, ein fieser Pirat sein oder ihr werdet ein Warlord und beherrscht das Weltall mit roher Gewalt. Als Sahnehäubchen oben drauf bietet Gates of Horizon sogar Cross-Play. Aktuell ist es verfügbar für den PC, MAC und Linux über Steam oder Desura. In der Entwicklung befinden sich noch Umsetzungen für Android, iOS und den Browser. Ihr kauft es also ein einziges mal und könnt es überall zocken, klingt doch wundervoll aber es hat auch eine ganze Latte an Problemen. Was es gut macht und in welchen Belangen Gates of Horizon durchfällt klären wir im Test.

Zäher Einstieg

Gates of Horizon ist ein Indie-Projekt und stammt aus der Feder von Hex Keep. Der Spieleinstieg beginnt oberflächlich gesehen gates_of_horizon (5)äußerst gelungen. Sofort nach dem ersten Spielstart beginnt das Tutorial und ihr werdet mit dem Game vertraut gemacht. Nach rund 20 Minuten ist das Tutorial vorbei und ihr werdet ins Weltall geschossen, ob ihr wollt oder nicht. Da stehen wir nun einsam und allein mit unserem kleinen, silber-violetten Raumschiff im großen schwarzen Nichts. Jetzt heißt es Zähne zusammen beißen oder aufgeben, bereits hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Trotz Tutorial hat man keine Ahnung wie das Spiel funktioniert. Ihr werdet leiden, ihr werdet sterben, ihr werdet versagen und das dutzende male. Als Beweismittel führe ich mein erstes Raumschiff ins Feld das mittlerweile die Versionsnummer 21 erreicht hat.

Tolle Community

An dieser Stelle könnt ihr entweder das Wiki studieren, euch YouTube-Videos ansehen (wie unseres) und natürlich im In-Game-Chat um Hilfe fragen. Man muss ehrlich sagen die Community ist äußerst klein aber das macht sie mit ihrer Liebenswürdigkeit wieder wett. Im Durchschnitt sind 20 bis 40 Spieler online die aber sehr hilfsbereit sind und euch bei Fragen sofort zur Seite stehen. Ihr solltet über ein Grundwissen an Englisch verfügen den erstens ist Gates of Horizon selbst komplett in Englisch gehalten und es gibt aktuell wenige deutschsprachige Spieler. Das gute und zeitgleich schlechte daran, Gates of Horizon hat keine Story. Ihr müsst euch schon selbst motivieren und Ziele definieren die ihr erreichen möchtet.

Eine offene Welt

gates_of_horizon (3)Das gute an Gates of Horizon ist seine offene Spieltwelt. Trotz aller seiner Schwächen ertappt man sich dabei das man es immer wieder startet. Es gibt drei Fraktionen und jede Fraktion hat ein eigenes Startgebiet. Um dieses Startgebiet liegen immer drei Galaxien in denen PVE herrscht. Das heißt ihr könnt dort nicht von anderen Spielern angegriffen werden aber auch niemanden angreifen. Es ist also der perfekte Ort um sich der Ressourcengewinnung zu widmen. Das ist übrigens der beste Weg um schnell an Geld zu kommen. Ihr stattet eure Flotte mit Minen-Lasern aus und sucht euch ein Asteroidenfeld. Im Feld angekommen gibt es diverse Asteroiden in unterschiedlichen größen. Von gigantisch bis hin zu klein, je nach Größe bekommt ihr mehr oder weniger Ressourcen aus einem Asteroiden raus.

Mit diesen Ressourcen fliegt ihr dann in eure Basis und verwertet diese in besseres Material. Dann sind die Ressourcen bereit um verarbeitet oder verkauft zu werden. Der Verkauf ist natürlich die einfachste Möglichkeit und spült gutes Geld in eure Kassen. Mit dem Geld könnt ihr dann euer vorhandenes Schiff aufmotzen oder ihr kauft gleich ein neues. Jedes Schiff hat eine bestimmte Anzahl an Plätzen zur Verfügung. Ihr müsst einen Motor einbauen und einen Helden abstellen sonst kann sich der Koloss nicht bewegen. Dazu können Schilde, Laser, Raketen, Kanonen oder mehr Cargo (Frachtraum) verbaut werden. Es gibt zig Varianten und Möglichkeiten, ihr könnt eure Flotte auf einen Aspekt perfektionieren oder ihr setzt lieber auf Allround-Raumschiffe um für jeden Zwischenfall gerüstet zu sein.

Auch ein Craftingsystem bietet Gates of Horizon, dieses stellt eine besondere Herausforderung dar. Um überhaupt craften zu könnengates_of_horizon (1) benötigt ihr Blaupausen. Diese Blaupausen findet ihr auf neutralen Station welche überall im Universum verteilt sind. Das Problem: Man sieht von außen nicht was sich darin befindet. Ihr könnt also nur alle (und das sind viele, richtig viele) Stationen abfliegen und euch Notizen machen, auf einem Zettel, in der echten Welt, auf eurem Schreibtisch. Habt ihr dann endlich etwas verlockendes entdeckt müsst ihr die Vorraussetzungen erfüllen. Eine Blaupause ist immer an ein bestimmtes Craftinglevel gebunden. Zum Beispiel benötigt ihr für ein selbst gebautes Schild das zweite Craftinglevel. Um dieses Level zu erreichen müsst ihr wertlosen Müll craften. Dieser Müll besteht natürlich aus Ressourcen also müsst ihr Asteroiden farmen. Ihr könnt euch natürlich einfach alles kaufen, nachdem ihr Tagelang gefarmt habt aber vergesst nicht das macht erstens nicht sonderlich viel Spaß und zweitens wenn das Raumschiff zerstört wird ist alles weg, den ihr besitzt ja keine Blaupausen um das wieder craften zu können. Ein Kreislaus der Sinn macht, wenn Gates of Horizon nicht so quälend langsam wäre.

Langsam, langsamer, Gates of Horizon

Bevor ihr jedoch irgendetwas cooles machen könnt steht das EP (Erfahrungspunkte) farmen im Mittelpunkt. Die Erfahrungspunkte werden in vier Bereiche unterteilt nämlich: Warfare (Krieg), Crafting (Herstellung), Trade (Handel) und Mining (Ressourcengewinnung). Jeder dieser Bereiche hat einen eigenen Skillbaum wer also seine Fähigkeiten im Handel verbessern möchte muss am Markt aktiv sein. Wer das wirklich gute Zeug craften möchte muss sich voll und ganz der Herstellung widmen. Es gibt zwar ein generelles Charakterlevel, dieses hat aber nur Auswirkungen auf die größe eurer Raumschiff-Flotte. Das heißt EP vom Crafting können nur in den Craftingskillbaum investiert werden, für die anderen drei Bereiche gilt dasselbe.

gates_of_horizon (2)

Der Skillbaum ist äußerst mächtig und vielfälltig, das gefällt uns sehr gut.

Was ist der Fleck da?

gates_of_horizon (6)Gute Frage, traurige Antwort: Das was so aussieht wie ein Dreckklumpen ist euer Schiff. Gates of Horizon ist häßlich anders kann man es nicht beschreiben. Das bekommt ihr allerdings nicht sehr oft zu spüren den ungefähr die halbe Zeit verbringt ihr in diversen Menüs und Untermenüs. Wenn dann der Ausflug ins Weltall ansteht ist das alles andere als optisch beeindruckend. Zudem hat das komplette Game nur zwei Lieder, diese ganzen zwei Musikfiles fallen zwar nicht störend auf aber nach etlichen Spielstunden nerven sie dann doch. Das perverse: Irgendwie ist das ein Ohrwurm, sobald der „Refrain“ kommt summt man mit. Weitere Probleme gibt es immer wieder mit der Steuerung, die Schiffe fliegen oft plan- und vor allem ziellos einfach weg. Wohin? Keine Ahnung! Niemand erteilt den Jungs und Mädels einen Befehl aber sie verduften einfach. Sobald ihr euch mit anderen Spielern in einer Gruppe vereint gibt es auch immer wieder Bugs. Besonders nervig ist es wenn die EP (Erfahrungspunkte) nicht mehr untereinander aufgeteilt werden. Die Gruppe bleibt einfach hängen. Dann gilt es diese aufzulösen und alle Mitglieder (jedes Schiff einzeln) wieder einzuladen. Generell ist die Steuerung undurchdacht und vieles werdet ihr erst durch Zufall heausfinden. Die Menüs sind schlecht platziert, ihr müsst immer dutzende von sinnlosen Klicks investieren um dorthin zu kommen wo ihr hin wollt.

Spielspaß:

55

 

 

 

 

 

Fazit:

mEssE: Gates of Horizon macht es einem wirklich schwer, da viele Probleme auch einfach unnötig sind. Da wären das unheimlich schlechte Tutorial das euch allein im Regen stehen lässt. Die Steuerung ist einfach undurchdacht. Der Spielfluss ist zäh und langsam – wenn man Gates of Horizon gegen eine besonders lahme Schnecke antreten lassen würde, dann wäre die Schnecke der Ferrari und würde locker als Sieger durchs Ziel breschen. Auf der anderen Seite hat man viele Optionen und kann seinen Allmachtsphantasien freien lauf lassen. Immer wieder kehren wir ins Spiel trotz seiner Unzulänglichkeiten zurück. Wir haben über 60 Spielstunden am Konto und sind uns sicher das wir noch nicht mal ansatzweise alles gesehen haben. Wer lernwillig ist und sich in ein Spiel einarbeiten möchte den belohnt Gates of Horizon am Ende doch mit Spielspaß, alle anderen warten die kommenden Patches ab oder auf einen Sale. Gates of Horizon kostet zwar nur 10€ aber die kann man auch besser Investieren.

Shorty: Gates of Horizon ist kein Game das man zockt, ohne sich Gedanken darüber zu machen. Man braucht sehr lange um in das Spiel zu kommen, beziehungsweise muss man viel investieren um es komplett zu verstehen. Das Tutorial hilft leider auch nicht wirklich weiter. Die Spielgeschwindigkeit ist gleich freundlich ausgedrückt unter aller Sau. Dazu gesellt sich noch ein Sound und eine Grafik die einfach nur durchschnittlich ist. Es kostet 10€ bei Steam und ehrlich gesagt bekommt man dafür sicher etwas besseres. Nichts desto trotz hat das Game etwas an sich das mich immer wieder dazu bringt es zu starten, wenn auch nur kurzfristig.

Kalle: Gates of Horizon, ein Spiel das einem sehr auf die Nerven gehen kann, aber dennoch anziehend ist. Aller Anfang ist schwer sagt man, aber Gates of Horizon übertrifft alles den nach dem Tutorial weiß man gleich viel wie davor. Es hat einige Stunden gedauert bis ich (wir) ungefähr wussten wie und worum es genau in diesen Spiel geht. Die Grafik ist nicht gerade der Burner, aber was will man den erwarten bei einen 175mb großen Spiel. Kommen wir zur Steuerung und zum Handling des Titels. Aus meiner Sicht hätte man einiges anderes machen können wenn nicht sogar müssen. Beispiel: Es kann ja nicht sein das man die eigenen Raumschiffe nicht gruppieren kann nur weil sie nicht nebenaneinander stehen. Zum Sound kann man nicht viel sagen den es gibt nur 2 Melodien, es ist irgendwie eintönig aber man hat so einen Ohrwurm wenn man sie hört so ähnlich wie bei Tetris. Im Großen und Ganzen kann man es spielen auch wenn es noch leicht verbuggt ist und in meinen Augen noch nicht fertig ist. Der Preis liegt bei 10€ aber meiner Meinung nach sollte es eher Free2Play sein oder noch günstiger.

MDE ANgezockt Gameplay-Video:

Screenshots:

In meinen Adern fließt Gaming :D

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