Italo Games und Good Shepherd schicken uns mit Milanoir in eine brutale Mafia-Geschichte. Die Story orientiert sich an klassischen Filmen aus den 70iger Jahren. Verrat, Rache, Mord und Vergewaltigung umranden die Geschichte. Präsentiert wird das in klassischem Pixel-Art-Design. Unser Test klärt nun den Spaßfaktor des Titels.
Dieser dreckige Verräter
Die Geschichte von Milanoir wird über sieben Kapitel hinweg erzählt. Unser Protagonist hört auf den Namen Piero und dieser wird fies gelinkt. Wir sind für die Mafia tätig und sollen einen anderen Don beseitigen damit wir die Kontrolle über die Stadt erhalten. Piero ist Handlanger, er wird gerufen, wenn jemandem Betonschuhe angezogen werden sollen.
Als wir den gegnerischen Don stellen ist seine Frau ebenfalls anwesend. Die Situation eskaliert, aus „Versehen“ ermorden wir das Kind, die Ehefrau und den Don selbst. Unterdessen beherbergt unsere Organisation einen Maulwurf, dank diesem Verräter müssen wir ins Gefängnis. Dort durchleidet der Protagonist unfassbare Qualen. Von Polizisten fast zu Tode gedroschen, von Häftlingen attackiert sowie vergewaltigt mit einem Schlagstock. Unser „Held“ muss wahrlich einiges durchmachen, trotzdem kommt kein wirkliches Mitleid auf – einen Kindermörder wollen wir nicht bemitleiden.
Als wir letztlich aus dem Gefängnis freikommen, da alle Zeugen und Beweise „verschwunden“ sind, beginnt der Rachefeldzug von Piero.
Gute Abwechslung
Spielmechanisch ist Milanoir eigentlich ein Shooter. Durch manchmal auftretende Schleichpassagen sowie Gespräche mit anderen Figuren wird das Gameplay etwas aufgelockert. Der Titel kann sowohl Solo als auch im lokalen Koop-Modus zu zweit gespielt werden. Um die Herausforderung zu wahren gibt es drei Schwierigkeitsgrade „Normal“, „Schwer“ und „Hardcore“. Ist die Story beendet kann man sich noch mit einem Horde-Modus beschäftigen.
In jedem Kapitel treffen wir mindestens auf einen Boss und harte Zwischengegner. Diese Kämpfe sind ungemein knackig aber genau das macht sie so spaßig.
Sind wir zu Beginn lediglich mit einer kleinen Pistole ausgestattet erhalten wir im weiteren Spielverlauf Zugang zu weiteren Meinungsverstärkern. Beispielsweise erhalten wir einen Colt oder eine MP. Für Gegnerhaufen bietet sich ein Molotow-Cocktail an. Besondere Beachtung sollten wir den Straßenschildern zukommen lassen, schießen wir auf ein Schild prallt die Kugel davon ab und trifft selbst versteckte Gegner.
Wird unser Protagonist getroffen verfärbt sich der Bildschirm. Nun gilt es mit einer Heckrolle in Deckung zu springen. Erwischt uns nun ein paar Sekunden lang keine Kugel startet die Selbstheilung.
Wirkliche Spielfehler konnten wir nicht entdecken, außer dass die 4k-Auflösung nicht ganz richtig skaliert ist. Das ist uns erst im fünften Kapitel aufgefallen als wir im U-Bahn-Kampf einen Gegner nicht erledigen konnten da er sich außerhalb des Bildschirmes befunden hat. Grundsätzlich sind die Speicherpunkte fair verteilt, in diesem Fall mussten wir aber das komplette Kapitel von vorne beginnen, da es kein „Zwischenspeichern“ gibt. Heißt wir müssen das Kapitel abschließen, erst dann können wir es jederzeit wieder starten.
Launch-Trailer:
Fazit:
Das retrolastige Spielgefühl und die Pixelgrafik von Milanoir erinnerten uns sofort an den NES. Dank ein paar Modernisierungen spielt sich das Gameplay auch heute noch fantastisch. Einzig und allein mit dem Helden will ich nicht ganz warm werden. Auf der einen Seite tut mir Piero leid, man versteht seine Rachegefühle – auf der anderen Seite ist er ein Kindermörder und hat das alles einfach verdient. Ein fieser Zwiespalt, ob das vom Entwickler wohl so gedacht war? Nichts desto trotz können Freunde der Mafia sowie Retro-Fans zugreifen.
Milanoir findet ihr für den PC via Steam sowie auf XBox One, PS4 und Nintendo Switch