Bandai Namco und The Farm 51 haben mit Get Even einen der ungewöhnlichsten Titel des Jahres veröffentlicht. Eine Mischung aus Thriller, Mystery, Horror und Stealth-Shooter. Eine großartige Story mit etlichen Wendungen wartet darauf von uns entdeckt zu werden. Spielerisch ist es aber nicht ganz so anspruchsvoll. Ab geht die Post mit unserem Test.
Unser ständiger Begleiter
Ab Minute eins von Get Even erhalten wir unseren wichtigsten Helfer an oder besser gesagt in die Hand, unser Smartphone. Dieser kleine Helfer erleichtert uns das Leben ungemein. Die Minimap können wir darauf finden, es dient uns als Lichtspender und unser „Puppenspieler“ nimmt ebenfalls darüber Kontakt mit uns auf. Zudem können wir damit die Umgebung scannen und sie sogar verändern. Unserem Empfinden nach die wichtigste App ist die Wärmebildkamera. Mit ihrer Hilfe finden wir Hitzestellen und können auch sehr gut getarnte Gegner entdecken.
Es ist unheimlich schwer das Spiel zu beschreiben ohne euch zu Spoilern oder zu viel zu verraten wir versuchen es trotzdem.
Spiel mit der Psyche
Get Even hat eine großartige Atmosphäre, dazu tragen vor allem die Musik und die Soundkulisse bei. Es spielt gekonnt mir unseren Erwartungen und lässt immer wieder eine Priese Horror einfließen. Unser Held verfügt zwar über Waffen aber diese sollten wir tunlichst nicht einsetzen. Das Erinnerungsbild wird dadurch verzehrt und wir können so nicht die Wahrheit finden. Ich fühle förmlich wie sich dutzende Fragezeichen über eurem Kopf auftun, ich werde versuchen das Ganze näher zu verdeutlichen.
Wir verkörpern Mr. Black, seines Zeichens Sicherheitsbeauftragter und Auftragskiller. Wir können uns nur schemenhaft an die Vorkommnisse erinnern die vor der Detonation der Bombe stattgefunden haben. Unser Ziel ist/war es ein junges Mädchen aus einer Entführung zu befreien und somit vor dem Tod zu retten. Get Even leitet uns durch eben diese Erinnerungsfetzen mit Hilfe einer Maschine. Mehr können wir dazu nicht sagen ohne euch die Faszination des Titels zu nehmen. So viel sei gesagt, Fans von guten Geschichten, massenhaft Wendungen und einem wundervollen WTF-Ende sollten sich das Spiel gönnen.
Söldner, Psychos und Puppen
das sind die Gegnertypen die auf uns in Get Even warten. Spielt ihr auf dem normalen – empfohlenen – Schwierigkeitsgrad erweisen sich vor allem die Söldner als beinharte Gegner. Diese patrouillieren durch die Spielwelt und sobald sie euch sehen wird sofort das Feuer eröffnet und das ungemein treffsicher. Die Psychos und Puppen sorgen für Jumpscares, sind aber wesentlich ungefährlicher als die gut bewaffneten Söldner.
Grundsätzlich solltet ihr euch um die Gegner herum schleichen, falls ihr entdeckt werdet könnt ihr euch aber natürlich mit Waffengewalt gegen eure Widersacher wehren.
Absolut unterschiedlich
Immer wieder müssen wir uns in Get Even zwischen mehreren Wegen entscheiden. Je nachdem wie wir in den einzelnen Level abgeschnitten und uns entschieden haben läuft die letzte Spielstunde anders ab. Ich hab extra auf YouTube und Co. mir ein eigenes Bild gemacht und mein letztes Level habe ich dort noch nicht entdecken können, heißt im Klartext wir haben doch viel Einfluss auf das Spiel selbst.
Im kompletten Kontrast dazu gibt es auch diverse „Traumszenen“ welche die komplette Ruhe ausstrahlen. Dort befinden wir uns aber nicht in unseren eigenen Erinnerungen von Black, sondern in denen von Mr. Red. Eine Art digitale Collage wartet darauf von uns entdeckt zu werden, begeben wir uns zu so einem Spotlight erhalten wir immer mehr Hintergrundwissen. Hier bekommen wir auch etliche Details zur Hintergrundgeschichte präsentiert, dadurch formt langsam sich ein Bild in unserem Kopf.
Die Geschichte selbst dreht sich um Verrat, Vernachlässigung, Betrug, Entführung und (Selbst)Mord.
Spielspaß:
Fazit:
Get Even ist absolut außergewöhnlich, man muss sich aber darauf einlassen können. Kein reiner Horror-Trip erwartet euch hier, auch kein Stealth- oder Ego-Shooter sondern ein spielbarer Thriller mit toller Inszenierung. Mir persönlich hat die wendungsreiche Geschichte am besten gefallen, diese bleibt definitiv länger in Erinnerung und ladet zum erneuten Durchspielen ein.