Aufgeregt habe ich meine Bestellung im Oculus-Rift-Store aufgegeben, stellte mich psychisch auf eine Lieferzeit von zwei Wochen ein. Als ich zwei Tage später am Abend von einem Labyrinth-Besuch nach Hause gekommen war konnte ich meinen Augen nicht trauen. WUHU, meine VR-Brille ist da, Adrenalin pumpte sich durch meinen Körper. Wie kann das sein die kommt doch als Import aus den USA? Nach Prüfung des Absenders wissen wir nun, nein sie kommt aus einem Zwischenlager in den Niederlanden.
So klappt der Aufbau problemlos
Zu aller erst solltet ihr euren PC überhaupt testen ob dieser VR-fähig ist, das klappt mit dem offiziellen Tool vollkommen problemlos. Den Download dazu findet ihr hier, die Software dient ebenfalls zu Installation der kompletten Hardware. Kurz zusammengefasst benötigt ihr mindestens folgendes: GTX 690/ Radeon R290, i5-4590, 8GB RAM, Win 7 Servicepack 1 – 64Bit. Hier gibt es aber ein paar Stolperstellen welche wir gleich besprechen aber zuerst:
Die Oculus Rift ist sehr gut verpackt und kommt in einem stabilen Koffer angeliefert. Der erhabene Moment des Auspackens ist gekommen, der Zocker-Raum wird mit dem geilsten Geruch gefüllt den es gibt – der neuer Technik! Im Paket enthalten sind insgesamt vier Stück feinster Hardware. Das sind natürlich die Oculus Rift-Brille selbst mit integrierten Lautsprechern, ein VR-Sensor welcher eure Kopfbewegungen erfasst, eine Oculus Remote-Fernbedienung sowie ein XBox One-Controller für die Steuerung mit dem Wireless Sensor und einer USB-Verlängerung.
Heimtückisch du bist
Das bereits vorhin geladene Setup führt uns schrittweise durch die Installation der Komponenten und das dazu noch kinderleicht. Ihr solltet bedenken das die VR-Brille einen eigenen HMDI(Minimum 1.3)-Steckplatz benötigt um zu funktionieren. Die meisten Grafikkarten besitzen aber lediglich einen HDMI-Anschluss, will heißen kontrolliert die Anzahl der Anschlüsse.
Habt ihr nur einen HDMI müsst ihr Vorsorgen in Form von den benötigten Kabeln. Guckt was euer Monitor sonst noch für Anschlüsse bietet und vergleicht das mit eurer Grafikkarte. Im Grunde bleibt nur die Möglichkeit von Display Port (Bild) oder dem DVI-Anschluss. ACHTUNG beim DVI-Anschluss gibt es zwei Varianten den DVI-D (Bild) und den DVI-I (Bild). Achtet darauf ob beim langen, seitlich in der Mitte liegenden Zapfen weitere 4 Pins vorstehen oder nicht. So könnt ihr problemlos die beiden DVI-Arten auseinanderhalten und euch das richtige Kabel beziehungsweise die Adapter besorgen.
Gleich wichtig ist die Kontrolle der benötigten USB-Ports! Insgesamt benötigt ihr gleich vier freie Slots, nämlich drei mal USB 3.0 (Bild, blauer Anschluss) und einen USB 2.0 (Bild, grauer Anschluss) Port. Verfügt euer Mainboard und euer Gehäuse nicht über genügend Anschlüsse könnt ihr die Anschaffung gleich vergessen und euch ein neues Mainboard kaufen. Da meine Radeon R9 290X gerade noch die Minimalanforderungen geschafft hat, habe ich mich dazu entschlossen gleich eine neue Bestie von Grafikkarte in mein Gehäuse zu klatschen. Hier ist mein Baby die Geforce GTX 1080 von Asus mit zwei HDMI-Anschlüssen:
Sobald ihr die Oculus Rift richtig installiert habt meldet sich auch Steam vollkommen automatisch. Ein Fenster öffnet sich, dort bestätigt ihr einfach und schon wird Steam VR geladen und installiert. Falls ihr über VR-fähige Games verfügt werden diese automatisch in eurer Bibliothek, ganz am Ende, eingeblendet.
Treiber für den Wireless Adapter
Das größte Problem hatten wir aber mit dem Wireless Adapter für den XBox One-Hebel. Genauer gesagt geht es um den passenden Treiber. Wir selbst verwenden Win 10 in der 64Bit-Version, haben aber auch von Problemen unter Win 7 und Win 8 bzw. Win 8.1 gelesen. Aber natürlich haben wir für euch die Lösung. Ihr benötigt den Internet Explorer, es klappt mit keinem anderen Browser, den Download findet des IE ihr hier beziehungsweise sollte er sowieso Teil eures Betriebssystems sein.
Öffnet nun den Internet Explorer und kopiert diesen Link ( https://catalog.update.microsoft.com/v7/site/Install.aspx?q=Xbox%20Wireless%20Adapter&referringpage=Search.aspx ) in die Adresszeile und surft dort hin. Nun breitet sich der offizielle Update-Katalog von Microsoft vor euren Augen aus. Auf der rechten Seite der sichtbaren Spalten seht ihr die Versionsnummer der unterschiedlichen Treiber. Wählt dort einfach die höchste Version aus und startet den Download. Vergesst nicht an dieser Stelle den Download zu entpacken, mit WinRar (wir haben die 64Bit-Version verlinkt) zum Beispiel. Nun besucht ihr via Systemsteuerung den Geräte-Manager und wählt den XBox Wireless Adapter aus. Nun auf Treiber aktualisieren, manuell von der Festplatte wählen und den eben geladenen Treiber installieren – Problem gelöst, Done.
Anlegen der Brille und Motion Sickness
Das Anlegen der Brille und deren Einstellungsmöglichkeiten für jede Kopfform sind einfach nur optimal. Drei flexible Klettverschlüsse lassen euch den Kopfumfang und somit den Halt der Oculus Rift perfekt einstellen. Zudem sind die Lautsprecher variabel verstellbar sodass sie jederzeit gut an den Ohren anliegen. Die Neigung der Brille lässt sich ebenfalls einstellen und somit liegt sie perfekt und gut tragbar an euch an. Ihr solltet darauf achten das ihr die VR-Brille nicht zu fest anzieht den dann wird es nach wenigen Minuten ungemütlich aber auch nicht zu locker den sonst habt ihr Lichtschlitze welche die Immersion stören. Ihr solltet also recht lange an der perfekten Einstellung tüfteln um das optimale Ergebnis zu erhalten.
Die Schärfe beziehungsweise die Stellung der zwei verbauten Bildschirme lässt sich an der Unterseite der Brille anpassen. Hier spielt ihr mit dem kleinen verstellbaren Hebel so lange herum bis die Schrift scharf und deutlich lesbar ist, dann habt ihr die perfekte Einstellung gefunden.
Das Thema Motion Sickness ist quasi nicht vorhanden. Als ich zum ersten Mal die Oculus Rift anlegte fühlte ich mich die erste Minute etwas komisch in der Magengegend. Nach wenigen Sekunden hatte sich das aber gelegt und ist bis dato nicht mehr aufgetaucht, ich persönlich kann Motion Sickness somit abhaken – was auch für die Qualität des Produktes spricht. Egal ob sitzend oder stehend sowie in diversen 360°-Videos übel wurde mir nie. Einzig und Allein wenn ihr in der virtuellen Welt unterwegs seid und euch jemand im Real Life schupst fühlt sich das abartig eigenartig an, ist aber auch logisch. Die Immersion ist gewaltig und ein äußerer Einfluss einfach nur störend. Zum perfekten Genuss empfehlen wir die Brille allein zu nutzen oder nur Zuseher zu haben die ruhig sind und nicht nerven.
Die Bibliothek, der Store, die Games
Die Software beziehungsweise der Launcher der Oculus Rift befindet sich offiziell noch im Beta-Status, läuft aber stabil und einwandfrei. Im Store befinden sich bereits etliche Games die auf den Kauf und den anschließenden Download warten unter anderem: Dirt Rally, Time Machine, Into the Dead, Project Cars, Dead Secret, The Climb, Edge of Nowhere und The Vanishing of Ethan Carter gehören zu den bekannteren Vertretern.
Dazu gesellen sich etliche Apps, Videos, Demos und zwei Vollversionen die ihr kostenlos testen könnt. Bevor es so weit ist werdet ihr mit drei Videos empfangen die euch direkt in die virtuelle Welt ziehen und zwar so heftig das man so schnell nicht mehr raus will. Besonders das dritte Video in dem der Hauptdarsteller ein Museum und ein Dinosaurier sind war beeindruckend. Wir stehen also mitten in diesem Museum als plötzlich die Erde zu beben beginnt. Wir ahnen Böses und als dann ein T-Rex um die Ecke biegt wird uns etwas mulmig. Als diese unglaublich große und beeindruckende Echse sich uns nähert, unseren Geruch aufnimmt, das Auge zu uns dreht und sich die Pupillen schärfen haben wir einen gefühlten Blutdruck von 180. Beeindruckend, außergewöhnlich, einfach geil! Der gigantische T-Rex lässt einen Brüller los und fast hätten wir uns ins Höschen gemacht aber zum Glück zieht er dann von dannen, was für ein Auftakt.
Mit den kostenlosen verfügbaren Demos und den zwei Vollversionen könnt ihr euch ein paar Tage beschäftigen. Besonders die Demo-Videos zu Showdown und Lost haben uns sehr gut gefallen. Hier sieht man was mit VR möglich sein wird. Die zwei mitgelieferten Vollversionen sind aktuell Lucky`s Tale und Farlands.
Lucky`s Tale und Farlands
Lucky`s Tale ist ein klassisches Jump n Run Spiel im Stile von Super Mario nur eben in der virtuellen Realität. Wir steuern einen kleinen Fuchs durch die Spielwelt und erleben allerhand Abenteuer und kleinere Rätsel. Etliche Perspektivenwechsel und tolle „Kamera-Einstellungen“ werden geboten.
Farlands ist ein Exploration-Spiel welches vorwiegend mit der Oculus Remote-Fernbedienung gesteuert wird. Wir erkunden die Flora und Fauna von diversen unterschiedlichen Planeten. Dazu fertigen wir Fotos an, füttern die Tiere und stellen sie dadurch zufrieden. Dadurch verdienen wir Erfahrungspunkte und können neue Planeten bereisen.
Die zwei Vollversionen sind ganz nett aber seid euch aber im Klaren das ihr noch Kleingeld auf der Seite haben solltet um weitere Games kaufen zu können. Wir sind gerade am Überlegen welche Spiele wir mit der Oculus Rift testen möchten um euch dann ausführliche Reviews passend dazu zu präsentieren. Bleibt also gespannt, die Zukunft beginnt jetzt!