Die Zombie-Apokalypse ist in Dead Age ausgebrochen. Die letzten Überbleibsel der Menschheit kämpfen in diesem rundenbasierten Survival-RPG um ihre Existenz. Wir haben dem Early Access Titel (Steam) einen Besuch abgestattet und berichten von unseren Erfahrungen mit diesem Preview.
We need help
Dead Age mischt fröhlich diverse Games und Genre durcheinander und setzt sich so angenehm vom Einheitsbrei der Zombie-Games ab. Wie das genau aussieht, dazu später mehr. Wir starten als unbeholfener Nobody in den Weltuntergang, im Grunde kann unser Charakter noch absolu t gar nichts. Wir sind schon froh das er regelmäßig atmen und einen Stock zum kämpfen halten kann. Unser Held hat seine Frau verloren, vermutlich wurde sie von den Zombies gefuttert und uns steht ein ähnliches Schicksaal bevor. Just in dem Moment gesellt sich der Sheriff zu uns und mit ihm an unserer Seite überleben wir die ersten Scharmützel mit den gehirnlosen Widersachern. Die ersten Kämpfe dienen quasi als Tutorial bis wir in eine Basis gelangen wo wir weitere Mitstreiter finden. Die Geschichte selbst wird in Text-Fenstern erzählt und dank deutschen Texten ist sie leicht für jedermann verständlich. Das Theme (Musik) des Titels ist passend zum Thema gewählt und wirkt bedrückend, sehr gut gemacht. Leider aber gibt es keine Sprachausgabe, wir verzichten aber lieber darauf als schlechte, billige Sprecher zu hören.
Walking Dead trifft Final Fantasy
Sind wir in der Basis angekommen beginnt das eigentliche Spiel. In der örtlichen Bar finden wir Haupt- und Nebenmissionen und können Gespräche mit den anderen Überlebenden führen. Zudem können wir beim ortsansässigen Händler Medikits (Heilung), Waffen, Ausrüstung und Co. kaufen. Als Währung dient Material das wir durch das Verkaufen von Items erlangen beziehungsweise kann es als Belohnung in den Kämpfen droppen. Die Kämpfe selbst sind rundenbasiert und erfordern so euer taktisches Geschick. Das Kampfsystem erinnert an jenes der Final Fantasy-Reihe. Will heißen es wird Zug um Zug gewechselt bis entweder die Zombies in ihrer eigenen Blutlache liegen oder unsere Gruppe das zeitliche segnet. Hier kommt das Roguelike-Gameplay in das Spiel. Wenn unser Charakter in Dead Age stirbt müssen wir von vorne beginnen, auch wenn einer unserer Mitstreiter über den Jordan geht ist dieser endgültig tot und somit fehlt uns ein weiterer wertvoller Helfer. Fernkampfwaffen wie Pistolen, Gewehre, Maschinengewehre oder Schrottflinten verursachen grundsätzlich mehr Schaden als Nahkampfangriffe. Passend zum Survival-Spielelement sind Patronen ein äußerst rares Gut und wir müssen uns genau überlegen wann wir die mächtigen Schießprügel verwenden.
Volles Pfund aufs Maul
Nun kommen wir zum RPG-Part von Dead Age. Die Charakterwerte eures Helden beziehungsweise eurer Gruppe steigen vollkommen automatisch mit jedem Level-Aufstieg an. Ausrüsten hingegen müsst ihr euch und eure Gruppe selbstständig. Neben Nah- und Fernkampfwaffen braucht ihr auch Rüstungsteile für Kopf, Torso, Beine, Füße sowie Hände. Dazu gesellen sich zwei Skilltrees die erforscht werden wollen. Die Fähigkeitenbäume unterteilen sich in Kampf- und Job-Skills. Mit jedem Level-Up erhaltet ihr sieben Fähigkeitspunkte die ihr vollkommen frei in den Skilltrees verpulvern könnt. Mit den Kampf-Skills erlernt ihr neue Angriffsattacken, verursacht mehr Schaden und könnt etliche Gadgets wie Fallen, Bomben und Spritzen benutzen. Nach gewonnen Kämpfen könnt ihr den dringend benötigten Loot (Nahrung, Material, Ausrüstung, Waffen) einsammeln und direkt ausrüsten.
Die Job-Skills benötigt ihr um Crafting betreiben zu können. Aber auch diverse Events lassen sich leichter erledigen wenn ihr den benötigten Job bereits ausgebaut habt. Es heißt also die Mitglieder eurer Gruppe zu spezialisieren. Falls ihr jeden Charakter auf Allround trimmt werdet ihr im späteren Spielverlauf mächtige Probleme bekommen und das Spielende definitiv nicht erleben. In den zufällig aufkommenden Events gilt es mit fahrenden Händlern zu schachern, Nahrung zu sammeln oder Jagen zu gehen.
Um euer Camp am Laufen zu halten und den drohenden Hungertod abzuwenden könnt ihr auch dort auf Nahrungssuche gehen. Doch Obacht es ist nur eine Aktion pro Tag erlaubt. Will heißen geht ihr Jagen, könnt ihr keine Quest und keine Kämpfe erledigen. Ein ständiges Abwegen der folgenden Handlung wird euch um den Verstand bringen. Was benötigen wir aktuell am dringendsten? Ignorieren wir die aktuelle Quests und sichern das Überleben unserer Gemeinschaft? Als wir uns für das Gemeinwohl entscheiden stirbt eine Mitstreiterin auf der Quest. Ein wertvoller Verbündeter ist somit von uns gegangen, war es das wert? Der Game Over-Bildschirm drei Tage später sagt nein aber wäre es anders besser gelaufen?
Die einzelnen Gegner haben dann auch immer wieder besondere Fähigkeiten. Bisher sind uns zombiehafte Schlipsträger, kein nennenswerter Unterschied also zum Real Life, begegnet oder infiziertes Getier wie beispielsweise Wölfe. Falls euch eine Zombie-Krankenschwester über den Weg läuft solltet ihr diese als erstes angreifen. Die kleine Bestie kann nämlich ihre Zombiekameraden heilen. Um zu erfahren was jeder einzelne Gegner auf dem Kasten hat genügt es mit der Maus über deren Namen zu fahren und dann bekommt ihr eine wundervolle Anzeige wie diese:
Fazit:
Dead Age ist ein grandioser Genre-Mix der die unterschiedlichsten Dinge in sich vereint. Ganze vier Wochen muss euer Camp überleben damit ihr eines der sechs verschiedenen Story-Enden sehen könnt. Was für eine Herausforderung! Um schlanke 15€ können interessierte Zocker beim Kauf wahrlich nichts falsch machen. Wir starten den Song Seven Nation Army von den White Stripes und wagen uns erneut in die Zombie-Apokalypse, muss doch verdammt nochmal zu schaffen sein.