Seit gestern ist Thea: The Awakening in der Gold Edition für 22€ im Handel erhältlich. Doch was verbirgt sich hinter diesem Game eigentlich? Es ist ein würziger, anspruchsvoller Mix aus diversen Spielrichtungen am ehesten lässt es sich mit Heroes of Might & Magic vergleichen, doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Unser Test klärt euch auf.
Aller Anfang ist schwer
Thea: The Awakening ist ein äußerst umfangreiches und komplexes Spiel. In unserem ersten Anlauf sind wir gnadenlos daran gescheitert und das auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad. Bewundern könnt ihr unsere Niederlage auf dem Screenshot darunter. Doch der Reihe nach. Die Spielwelt an sich ist slawisch angehaucht und wird von Magie durchzogen. Das Problem an der ganzen Sache ist folgendes, die Welt steht nicht am Rande des Abgrundes, sie ist vernichtet. Überall ziehen scharrenweise Monster umher und das Land ist von Finsternis eingenommen worden. Da kommen wir ins Spiel. Als ehemaliger Gott stehen wir vor der Aufgabe die Welt namens Thea zu retten. Zur Verfügung stehen uns ein paar verzweifelte und hungernde Seelen mit denen wir das bewerkstelligen müssen.
Tutorial und Wiki-Studium
Zu Beginn eurer Reise durch Thea: The Awakening könnt ihr aus zwei Helden wählen, sechs weitere Helden könnt ihr zudem frei schalten. Keine Angst ihr müsst und könnt sie nicht kaufen, das gelingt allein durch den Spielfortschritt. Sobald einer der zwei Grundhelden Stufe 3 erreicht hat könnt ihr einen neuen tapferen Recken frei schalten und mit diesem sofort in eine neue Schlacht stürmen. Jeder Held bietet euch andere Boni und kann zudem aufgestuft werden, was euch wiederum mehr und bessere Boni beschert. Mit Zorya erhaltet ihr zum Beispiel einen EP-Boost (Erfahrungspunkte) und mit Morena forschen eure Dorfbewohner schneller. Zudem könnt ihr beim Spielstart den Schwierigkeitsgrad wählen und euch auf einen von drei Schwerpunkten spezialisieren.
Direkt im Anschluss startet das Spiel mit einem umfangreichen Tutorial. Ihr werdet gut in das Gameplay eingewiesen aber vieles müsst ihr euch selbst aneignen. Entweder ihr zockt das Spiel einfach, quasi learning by doing, oder ihr lest euch in die Anfängerwikis ein. Wir empfehlen Ersteres, kostet zwar mehr Nerven wegen der häufigen Niederlagen macht aber auch viel mehr Spaß. Außerdem ist Theodore doch so schnuckelig. Theodore ist ein Wesen welcher euch das Tutorial erklärt und euch die ersten Hauptquests erteilt und darauf wollt ihr doch nicht verzichten oder?
Thea: The Awakening basiert auf der Unity-Engine, es ist jetzt optisch nicht das geilste Produkt am Markt aber punktet durch seine immense Tiefe und so schlecht sieht das Ding jetzt auch nicht aus. Die Sprachausgabe ertönt in Englisch aber Gott sei Dank sind alle Texte, Menüs, Gegenstände und so weiter ins Deutsche übersetzt worden und das auch noch gut. Die Geschichte selbst wird im Intro erzählt, In-Game geht es dann mit Textfenstern und Multiple-Choice-Dialogen weiter.
Bauen, Forschen, Welt sicherer machen
An erster Stelle steht unser Dorf und das Management für eben dieses. Wir starten mit quasi nichts außer ein paar Handlangern die kurz vor dem Hungertod stehen. Also verteilen wir die Aufgaben Holz und Nahrung sammeln, so sind zumindest die ersten Grundbedürfnisse gesichert. Ebenfalls stehen uns ein paar Einwohner zur Verfügung, manche davon sind als Helden brauchbar und manche solltet ihr lieber im Dorf die Arbeit erledigen lassen. Im Dorf selbst könnt ihr Forschung betreiben und den Ausbau begutachten. Dazu müssen gleich drei Skilltrees begutachtet und ausgebaut werden. Dazu werden natürlich Ressourcen benötigt die sich aber nicht alle abbauen lassen, zumindest zu Beginn.
Also ist es eure Aufgabe einen Expeditionstrupp zusammen zu stellen. Die Gruppenzusammenstellung will Weise überlegt sein den jeder Held verfügt über andere Fähigkeiten und Angriffe, achtet auf eine bunte Zusammenstellung. Zudem hängen deren Angriffs- und Verteidigungswerte von der Ausrüstung ab die ihr ihnen über stülpt. Neue Gegenstände findet ihr in der Spielwelt durch das Erledigen von Quests und zufällig aufkommenden Events. Die Events und Kämpfe können überall auf der Karte erscheinen also achtet darauf euer Dorf NIEMALS ungeschützt zurück zu lassen. Die Kämpfe selbst laufen ähnlich ab wie in Sammelkartenspielen like Hearthstone, zu sehen am folgenden Screenshot:
Aber auch hier ist der Vergleich mit Hearthstone nicht ganz richtig. Den die Karten die ihr spielt sind eure Helden die sich im Trupp befinden und sie kämpfen mit der Ausrüstung die ihr ihnen angelegt habt. Euer „Deck“ ist also nur so gut wie eure Ausrüstung. Und natürlich gibt es auch hier etliche Kniffe zu meistern, beispielsweise solltet ihr auf die Fähigkeiten eurer Helden achten den das Deck wird in aktive und passive Charaktere aufgeteilt. Links befinden sich die aktiven und rechts die passiven Helden. Aktive können sofort ausgespielt werden, passive dienen vorwiegend als Supporter – können aber auch selbst als aktiv ausgespielt werden. Mit dem Malus dass sie dann eine Runde nicht angreifen können. Buffen könnt ihr zum Beispiel Verteidigungswerte, oder ihr ändert die Zugreihenfolge oder verzaubert Gegner. Angegriffen wird immer von links nach rechts sobald ihr und euer Gegner die Karten gelegt habt. Ein gutes System das komplex klingt aber wenn man es spielt ziemlich eingängig ist. Ihr solltet zudem darauf achten das keiner eurer Helden über den virtuellen Jordan wandert. Was tot ist bleibt auch tot und kann nicht wiederbelebt werden. Somit bietet Thea: The Awakening auch einen Hauch Survival und Roguelike-Feeling.
Spielspaß:
Fazit:
Thea: The Awakening ist eine krasse Mischung aus diversen Genre. Dadurch werdet ihr permanent gefordert und genau das macht den Spaß aus. Wir planen unser Dorf, ziehen mit den Helden durch die Spielwelt und die Kämpfe lassen unser Oberstübchen ordentlich rotieren. Im Nacken spüren wir das Survival-Element und versuchen irgendwie zu überleben. Ihr müsst allerdings Zeit und ein paar Niederlagen einplanen den das Spiel ist recht komplex. Eine Runde geht noch, das muss doch zu schaffen sein…