Wir haben uns durch das Zeitmanipulations-Abenteuer Quantum Break gekämpft. Dabei heraus gekommen ist natürlich ein Test, der euch spoilerfrei über jede Kleinigkeit zu dem Third-Person-Shooter informiert. Für den Titel verantwortlich zeichnet sich Remedy Entertainment. Unser Tester hält ihre Games für mit das Beste was jemals entwickelt wurde, darunter fällt Alan Wake sowie Max Payne 1 und Max Payne 2. Ich verlange nicht weniger als dass mich Quantum Break vollkommen wegbläst, ob sie das geschafft haben?
Ein einzigartiges Konzept
Ursprünglich war Quantum Break als Exklusivtitel für die XBox One gedacht aber Remedy hat seinen Ursprung nicht vergessen und somit erscheint der Third-Person-Shooter auch für den PC via dem hauseigenen Win 10-Store. Wir testen hier und jetzt die XBox One-Version, sobald wir den PC-Key bekommen haben folgt ein Update zu diesem Test. Die PC-Version soll sich ja in einem katastrophalen Zustand befinden, wir werden aber nichts nachplappern sondern uns selbst ein Bild von der Lage machen.
Der Deckunsshooter fährt ein neuartiges Konzept auf und weiß dadurch zu begeistern. Die Grenzen zwischen Spiel und TV-Serie verschwimmen auf einzigartige Art und Weise. Insgesamt werdet ihr fünf Kapitel selbst spielen und euch vier Serien passend dazu ansehen. Die Serie selbst startet direkt In-Game, bevor es jedoch dazu kommt müsst ihr schwere Entscheidungen an sogenannten Knotenpunkten treffen. Zur Auswahl stehen euch immer zwei Varianten. Das Gute daran, ihr könnt euch die Konsequenzen vor der Entscheidungsfindung ansehen und danach ganz entspannt entscheiden welchen Weg die Geschichte einschlagen soll. Im Gegensatz zu anderen Titel die Story-Einflüsse versprechen stimmt das bei Quantum Break wirklich. Die Story ändert sich In-Game und in der TV-Serie. Nachdem ihr eure Wahl am Knotenpunkt getroffen habt seht ihr eine Übersichtsgrafik in der ihr die Entscheidungen eurer Freunde und die der gesamten Community sehen könnt.
Als die erste Serie startet fühlen wir uns aber dezent aus dem Spiel gerissen. Das ändert sich aber spätestens mit der zweiten Folge, wir fiebern den Episoden sogar entgegen, man muss sich nur darauf einlassen. Die TV-Serie gewährt zudem einen glaubhaften und tieferen Einblick in die Charaktere. Diese fühlen sich dadurch „echt“ an und wir können sogar von den Bösen die Beweggründe verstehen. Zur sehr guten Immersion trägt außerdem die Optik der Schauspieler bei. Egal ob Serie oder In-Game, sie sehen sich verdammt ähnlich, welch großartige Leistung.
Die Ausgangslage
Wir werden euch die Story von Quantum Break natürlich nicht Spoilern aber wir geben euch hier und jetzt ein paar Anhaltspunkte damit ihr grob wisst um was sich der Titel dreht. Das große Thema ist die Zeit beziehungsweise Zeitreisen und Quantenphysik. Doch keine Angst das Thema ist zwar komplex aber wird sehr einfach präsentiert sodass jeder damit klar kommen sollte. Die Geschichte selbst wird in Rückblenden erzählt. Wir sitzen nämlich in einem Büro und müssen zu den vergangenen Ereignissen Stellung beziehen.
Wir selbst steuern Jack Joyce dieser ist also der Held der Geschichte. Der Großteil der Story spielt an der Riverport Universität, USA. Ein Kumpel aus unserer Jugend, Paul, schreibt uns ein besorgniserregendes, mysteriöses E-Mail und so macht sich Jack auf ihn zu besuchen. An der Uni angekommen können wir das Chaos sehen und fühlen bereits, hier wird die Lage eskalieren. Wir treffen also unseren alten Kumpel Paul und dieser geleitet uns durch sein Universum, seine Firma Monarch Solutions. Diese haben mit Hilfe von Will Joyce, Jacks Bruder, eine Zeit-Maschine konstruiert. Die ganze Forschung läuft unter dem Namen Project Promenade.
Langsam aber sicher geht es ans Eingemachte. Dem Firmenchef Paul sollen die Mittel gekürzt werden und somit steht seine Zeit-Reisemaschine vor dem Ende. Jack lässt sich zu einem Selbstexperiment überreden und hilft dabei die Maschine in Gang zu bringen. Durch dieses Experiment eskaliert die Lage und es entsteht ein schwarzes Loch. Paul verschwindet in der Zeit-Maschine als plötzlich unser Bruder Will auftaucht. Dieser hyperventiliert und redet vom Ende der Zeit und somit auch vom Ende der Welt wie wir sie kennen.
Rund um diese Ereignisse herum spinnt sich eine Rache- und dezente Liebesgeschichte. Zudem spielt eine gewisse Beth eine äußerst wichtige Rolle und ganz nebenbei steht die Existenz der Menschheit auf dem Spiel. Immer wieder schlüpfen wir sogar in die Haut des Bösewichtes und erleben somit die andere Seite der „Wahrheit“. Die Geschichte selbst fühlt sich an wie eine wilde Reise auf der Achterbahn. Lug, Betrug, Freundschaft, Familie, Intrigen und die Liebe gibt sich ein Stelldichein – einfach wunderbar.
Ein frisches Gameplay-Gefühl
Wer Quantum Break wie einen 0815-Third-Person-Shooter spielt hat den Titel nicht Mal ansatzweise verstanden. Zu geil, zu episch sind die Fähigkeiten die Jack beherrscht. Immer wieder fühlen wir uns wie ein Superheld, nur um im nächsten Moment gewaltsam zurück auf den Boden der Tatsachen geholt zu werden. Zum Standard-Repertoire gehören mitunter anvisieren, schießen, springen, klettern und nachladen aber das interessiert uns hier und jetzt überhaupt nicht. Wir stellen euch lieber die besonderen Fähigkeiten vor, diese machen nämlich mächtig viel Spaß.
Da wäre zum Beispiel die Fähigkeit Wooshen, diese erinnert an den Film Jumper. Will heißen wir können uns über gewissen Distanzen beamen und so dem Gegner in den Rücken fallen. Empfiehlt sich wenn uns die KI umzingelt hat. Überhaupt ist die KI auf einem herausfordernden Level angesiedelt, das weiß zu gefallen. Zudem können wir einen kleinen „Hack“ nutzen. Mit einem beherzten Druck auf die Y-Taste werden uns die Gegner, unsere Ziele und integrierbare Objekte angezeigt. Sobald wir uns allerdings bewegen wird das Bild wieder normal.
Falls es einmal äußerst eng um eure Lebensleiste steht könnt ihr sofort ein Schutzschild rausdonnern. Dieses blockt Schaden und hilft euch so bei der Regeneration. Eine weitere Fähigkeit ist das einfrieren der Gegner. Jack kann zu dem Zweck eine „Zeit-Kugel“ beschwören. Jeder Gegner der sich in diesem Bereich befindet kann sich für eine kurze Zeit nicht mehr bewegen. Empfiehlt sich bei stärkeren Gegner, den auch eure Kugeln bleiben darin stecken und schlagen dann zeitgleich zu – das sorgt für einen enormen Schadensoutput und in der Regel haut das jeden Gegner zu Boden. Zudem können wir noch eine Zeit-Granate zünden und Flashen. Durch das Flashen wird die gesamte Zeit, bis auf uns, verlangsamt und wir können Gegner einfach im Nahkampf zur Strecke bringen. Stellt euch folgende Szenerie vor, ihr betretet einen Raum und dort wartet bereits eine ganze Gegnerschar auf euch. Nun Wooshen und Flashen wir uns durch die Gegnerhorden, verlangsamen sie und zünden direkt im Anschluss die Zeit-Granate – was für ein epochales Actionfeuerwerk.
Stärker immer Stärker
Aber nicht nur die Fähigkeiten von Jack wachsen in Quantum Break kontinuierlich sondern es werden natürlich auch die Gegner immer mächtiger. Die KI nutzt diverse Taktiken um euch in die Enge zu treiben. Außerdem wird deren Panzerung immer dicker. Das allein ist aber noch nicht genug den auch sie bekommen Zeitmanipulations-Fähigkeiten in die Hand gedrückt und können sich dann beispielweise euch in den Rücken Wooshen. Um es noch kniffliger zu machen gibt es fixe und mobile Stationen (Chronodämpfer) in deren Umkreis ihr eure Kräfte nicht einsetzen könnt.
Immer wieder wird das actionreiche Gameplay durch kleinere Rätsel- und Geschicklichkeitspassagen gewürzt. Natürlich wird dort der Einsatz eurer Fähigkeiten gefordert. Ab und an gilt es auch einzelne Bereiche in den relativ leichten Rätseln in der Zeit zurück zu setzen. Beispielweise müsst ihr ein zerstörtes Objekt wiederherstellen um dann flink darüber auf die andere Seite zu laufen.
Allerhand Sammelbares
Wir empfehlen euch die Spielwelt gründlich zu untersuchen den Quantum Break bietet allerhand sammelbare Gegenstände welche euch noch tiefer in die Spielwelt saugen werden und zudem etliche Informationen bieten. Dazu gehören Bilder, Poster, diverse E-Mails und Berichte aus den Laboren. Dann gibt es ähnlich wie in The Division Echos zu entdecken die euch oft bei den Rätseln weiterhelfen werden.
Viel Wichtiger für Jack selbst sind die überall versteckten Chronoquellen (weiß, kräftig leuchtende, runde Kugeln). Diese gilt es zu finden und aufzusammeln, denn dadurch bekommt ihr Zugriff auf Skillpunkte die in einem kleinen aber feinen Fähigkeiten-Baum investiert werden wollen.
Grafisch und Soundtechnisch macht Quantum Break eine sehr gute Figur, wir sind schon äußerst gespannt was wir auf dem PC noch aus dem Titel herauskitzeln können und zeigen es euch dann in einem eigenen Screenshot-Album. Die Spielzeit selbst, liegt je nach Spielertyp, zwischen 6 und 12 Stunden. Wir empfehlen euch im ersten Anlauf viel Zeit zu lassen um nichts zu verpassen. Nur um direkt im Anschluss einen zweiten Anlauf zu starten damit ihr eure Entscheidungen genau anders herum treffen könnt.
Spielspaß:
Fazit:
Quantum Break war mit ein entscheidender Grund mir eine XBox One zusätzlich zu meinem PC zuzulegen. Habe ich es bereut? Mitnichten! Das Gameplay rockt, die Story ist super (seht euch unbedingt den kompletten Abspann an), die Grafik ist geil und der Sound knackig. Eindeutig ein System-Seller der ersten Sahne und ich habe von Remedy nichts anderes erwartet! Einzig allein die Spielzeit ist etwas gering aber lieber ein paar Stunden sehr gute Unterhaltung als wochenlanges ödes, stupides Grinding. Das „Ende“ der Geschichte ist befriedigend und bleibt dennoch etwas offen, wir sind bereits gespannt was hier noch folgen wird.