Test: Kyn – Das Action-RPG mit Slow-Motion-Effekt

Test: Kyn – Das Action-RPG mit Slow-Motion-Effekt

Kyn ist zwar schon vor ein paar Wochen erschienen aber hatte mit etlichen Startschwierigkeiten zu kämpfen. Das gehört schon fast zum Standardton von Early-Access-Games bei Release. Mittlerweile ist genug Zeit vergangen um das Action-RPG auf Hochglanz zu polieren, oder etwa doch nicht? Unser Test gibt euch die nötigen Infos!

Zwei Männer und die Höhle

Zu Spielbeginn spazieren zwei, uns bis dahin fremde Männer, aus eine Höhle. Sie haben das Ritual überlebt und sind jetzt Magni-Krieger. Auf dem Weg in unser Heimatdorf lernen wir die Spielwelt von Kyn nach und nach kennen. Die zwei Helden heißen Alrik und Bram und schon bald merken wir dass hier nichts mehr in Ordnung ist. Wir werden von Wölfen und den „Roten“ attackiert. Wieso? Warum? bleibt noch im Verborgenen und werden wir euch auch nicht spoilern. Unsere Recken sind aber keinesfalls wehrlose Opfer sondern packen gleich mal ihre Schwerter und Magiefähigkeiten aus. Im Laufe des rund 20 bis 30stündigen Abenteuers wird unsere Heldengruppe immer größer. Maximal sechs Mitglieder können sich in unserer Gruppe befinden und werden alle gleichzeitig von uns gesteuert. Wird das nicht äußerst hektisch?

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Mr. Max Payne

Hier verwenden die Entwickler einen besonderen Kniff nämlich die Bullet Time. Was in Hollywood-Blockbustern wie Matrix oder in Games wie Max Payne funktioniert muss doch hier auch wundervoll greifen oder? Das kann man eindeutig mit Ja beantworten. Kyn verbindet so die zwei Welten Action- und Taktik-RPG miteinander. Es ist kein pausieren im klassischen Sinn denn ihr habt nicht ewig Zeit eure Befehle zu erteilen. Das tut dem Gameplay und dem Flow unheimlich gut. Mit einem beherzten Druck auf die Leertaste aktiviert ihr die Zeitlupe.

Währenddessen läuft das Spiel trotz allem weiter, nur halt sehr langsam. Mit den Tasten 1 – 6 schaltet ihr durch eure verschiedenen Kämpfer in der Gruppe. Standardangriffe löst ihr mit einem Rechtsklick aus und die Fähigkeiten der Helden befinden sich auf den Tasten Q – E. Die Helden lassen sich euren Vorlieben anpassen so könnt ihr Tanks bauen, Fernkämpfer heran züchten und mit Magiern heilen oder verheerenden Schaden verursachen. Besonders der E-Taste bekommt eine wichtige Bedeutung zu den diese wird mit den unterschiedlichsten Nahrsteinen besetzt. So ist es möglich Diener zu beschwören, die unterschiedlichsten Buffs zu aktivieren oder einen Gruppenheilzauber raus zu donnern.

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Abseits des Genres

Auch bei den Quests und dem generellen Spielgefühl vermengt Kyn gekonnt die beiden ihm zu Grunde liegenden Genren. Euer Ziel ist es nicht nur von Gegnermob zu Gegnermob zu rennen und Beute abzugreifen sondern auch diverse Rätsel und Geschicklichkeitseinlagen zu meistern. Das bringt Abwechslung in das Gameplay und motiviert zum weiter zocken.

Immer wieder ist es in den einzelnen Missionen auch nötig eure Gruppe aufzuteilen. Zum Beispiel müsst ihr eine riesige Festung erreichen. Zu diesem Zweck wird eure Heldengruppe in zwei Teile gesplittet. Eine Gruppe muss sich durch den Westen an das Nord-Tor heran kämpfen und die andere Gruppe durch den Osten. Immer wieder verzweigen sich deren Wege, wo ihr dann zwar Sichtkontakt habt aber euch noch nicht vereinen könnt. Mal ist es eure Aufgabe ein Tor von oben zu öffnen, damit die untere Gruppe am Boden hindurch huschen kann.

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Hübsch, Abwechslungsreich aber stumm

Nur zwei Leute haben Kyn entwickelt und dafür gebührt ihnen großer Respekt. Im Vergleich zu anderen Indie-Games sieht Kyn großartig aus und bietet jede Menge Abwechslung (optisch und spielerisch). Der Soundtrack ist sehr angenehm was aber stört ist die Stille. Das Game bietet nämlich keine Sprachausgabe was im Grunde auch egal wäre, wenn dafür die Texte sehr gut sind. Im Großen und Ganzen sind sie es sogar, sie überzeugen mit viel Charme und Witz aber immer wieder gibt es Übersetzungsfehler zu bewundern die einfach nicht sein müssten.

Als ziemlich unverbrauchtes Szenario liegt Kyn die nordische Mythologie (Wikinger & Co.) zu Grunde. Diese wird mit der Unity-Engine sehr schön in Szene gesetzt. Egal ob ihr es lieber Action- oder Taktikorientiert mögt Kyn eignet sich für beide Seiten. Wer schnell und unkompliziert los schnetzeln möchte wählt einen niedrigen Schwierigkeitsgrad und zockt drauf los, hier müsst ihr lediglich bei Bossgegner die Zeitlupe aktivieren. Wer es gerne knackiger hat und ordentlich gefordert werden will wählt einen höheren Schwierigkeitsgrad.

Flexibilität wird groß geschrieben

In Kyn dürft ihr jeden einzelnen Held so spielen wie ihr es gerne möchtet. Insgesamt stehen euch drei unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung wie ihr euch Spezialisieren möchtet. Die drei Talentbäume unterteilen sich in Körper (Nahkampf), Verstand (Magie) und Beherrschung (Fernkampf). Jeder dieser Talentbäume bietet wiederrum 18 erlernbare Fähigkeiten.

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Durch das Beenden von Quests und Missionen erhaltet ihr Erfahrungspunkte die ihr dann in eure Charakterwerte steckt. Die Charakterwerte bestimmen dann welche Ausrüstungsgegenstände ihr mit dem jeweiligen Helden tragen könnt. Für den fetten Tank im Nahkampf solltet ihr also auf Körper skillen um die dicksten Waffen und Rüstungen tragen zu können. In der Theorie sind auch „Zwitter“ möglich, die besten Ergebnisse erhaltet ihr aber wenn ihr euch pro Held auf eine bestimme Sache konzentriert. Unsere Gruppe sah folgendermaßen aus: Zwei Nahkämpfer, zwei Fernkämpfer und zwei Magier. Damit lässt sich die Welt von Kyn perfekt durchqueren und zwar in allen Situationen.

Falls es doch einmal zu haken beginnt könnt ihr jederzeit, außerhalb eines Kampfes, eure Helden zurücksetzen und die Skills beziehungsweise Fähigkeitswerte sofort ändern. Mit wenigen Klicks lässt sich so ein flinker Waldläufer in einen behäbigen Tank umwandeln. Freiheit wird groß geschrieben und das ist gut so.

Du findest es nicht, dann mach`s dir selbst

Jetzt sind wir beim Thema Crafting angelangt. Ihr werdet genug Loot auf euren Streifzügen durch die nordische Welt von Kyn finden. Wie üblich droppen die Ausrüstungsgegenstände nach dem Zufallsprinzip. Wer keine Lust hat zu warten besucht den örtlichen Schmied und lässt sich dort seine Sachen bauen.

Das benötigte Material selbst findet ihr in den Missionen bei getöteten Gegnern oder in Schatzkisten. Zusätzlich könnt ihr altes Equipment in seine Einzelteile zerlegen und erhaltet so noch mehr Rohmaterialien oder ihr verkauft es gegen gutes Gold. Den auch die Händler in eurer Heimatstadt haben feinste Waren im Angebot, ein Blick lohnt sich definitiv. Ist nichts Passendes dabei bleibt noch die Möglichkeit den „Baumarkt“ zu besuchen. Dort könnt ihr fehlendes Craftingmaterial einfach einkaufen. Das wirklich tolle daran, ihr seht im Bau-Menü was ihr erhaltet und keinen Schätzwert. Das hilft enorm bei der Planung und beugt Frust (Hallo Diablo 3!) vor.

Spielspaß:

80

 

 

 

 

Fazit:

Kyn hatte zu Release mit etlichen Bugs, Abstürzen und Freezes zu kämpfen aber mittlerweile ist es optimal spielbar. Es sieht gut aus, das Gameplay und das Szenario sind frisch, sprich es macht einfach Spaß. Was dieses kleine Entwicklerteam mit ihrem Erstlingswerk zustande gebracht hat ist schlich und ergreifend große Klasse. Negativpunkte gibt es wegen dem fehlenden Intro beziehungsweise dem abrupten Beginn, der nicht vorhandenen Sprachausgabe und den kleinen Übersetzungsfehlern.

In meinen Adern fließt Gaming :D

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